Spürnasen für das Klima

Mit "Energiescouts" den Energieverschwendern auf der Spur

Mit Wärmebildkameras, Druckluftmessgeräten und aufmerksamem Blick suchen Auszubildende nach Energieverschwendern in der Produktion. Die "Energiescouts" des Ventilatorenherstellers ebm-papst entdeckten und reparierten in nur einem Jahr rund 100 Leckagen in Druckluftanlagen.


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Die "Energiescouts" des weltweit führenden Ventilatorenherstellers ebm-papst aus Baden-Württemberg hatten nicht nur die Druckluftanlagen im Blick. Die Auszubildenden fahndeten auch nach veralteten Antriebsmotoren. Dadurch ersparten sie ihrer Firma Ausgaben in Höhe von fast 100.000 Euro.

Klimaschutz "Made in Europe"

Zwei Auszubildende des Unternehmens ebm-papst mit Sitz in Mulfingen haben das Projekt "Energiescouts" auf der Weltklimakonferenz (COP23) in Bonn vorgestellt. Sie zeigten dem internationalen Publikum, wie auch mit geringen Mitteln ein großer Beitrag für den Klimaschutz zu erreichen ist. "Klimaschutz made in Europe muss zum globalen Gütesiegel einer europäischen Klimaschutzpolitik werden." Das betont Stefan Brandl, Unternehmenschef von ebm-papst.

Das Energiescouts-Projekt der ebm-papst-Gruppe wurde auch schon ausgezeichnet. Bei der Verleihung des weltweit größten Umweltpreises, des GreenTec-Award, kam das Projekt in der Kategorie "Energie" unter die Top-10. Die Preisverleihung fand am 12. Mai 2017 in Berlin statt.

Bundesweite Ausbildung zum Energiescout

"Der sauberste Strom ist immer noch der, der nicht gebraucht wird", sagt Brandl. Dieser Logik folgten auch die Industrie- und Handelskammern in Deutschland und fanden Gefallen an den Spürnasen für Stromverschwendung. Deutschlandweit führen nun 55 IHK Schulungen für Auszubildende durch, um sie zum "Energiescout" zu qualifizieren. Fast 4.000 Auszubildende sind bereits in ihren Firmen auf der Suche nach Möglichkeiten, Strom einzusparen und Ressourcen effizient zu nutzen.

Neben dem Umgang mit Messgeräten lernen die Azubis dabei auch die Grundlagen der Projektarbeit und innerbetrieblicher Kommunikation. Die Mittelstandsinitiative "Energiewende und Klimaschutz" veröffentlicht monatlich Best Practice-Projekte und ehrt jährlich die besten Energiescouts.

Energiewende in der Praxis

Das Projekt der Energiescouts verdeutlicht ganz praktisch, wie die Energiewende funktionieren kann - und den Unternehmen auch noch Geld spart. Letztlich geht es darum, weniger Strom und weniger Ressourcen zu verbrauchen. Die Vermeidung unnötigen Stromverbrauchs ist dabei genauso zentral wie Investitionen in energieeffizientere Technologien.

Gerade junge Menschen für dieses Anliegen zu sensibilisieren, ist ein wichtiger Schritt. Die Energiescouts können sinnvolle Maßnahmen in ihren Unternehmen anstoßen. Gleichzeitig tragen sie die Idee der Energiewende in die privaten Haushalte. Diese sind neben der Industrie die größten Verbraucher von Gas, Strom und Heizöl.

Weltklimakonferenz (COP23)

Die Weltklimakonferenz findet vom 6. bis 17. November in Bonn unter der Präsidentschaft der Fidschi-Inseln statt. Unter den Teilnehmern sind Diplomaten, Politiker und Vertreter der Zivilgesellschaft. Trotz des Austritts der USA wollen alle Vertragsunterzeichner am Pariser Klimaabkommen festhalten. Als eines der letzten Länder will auch Nicaragua dem Abkommen beitreten.

Presse- und Informationsamt der Bundesregierung direkter Link zum Artikel