Stickstoff gezielter und nachhaltiger einsetzen

Heute wurde im Landtag von Mecklenburg-Vorpommern der Umgang mit Stickstoff in der Landwirtschaft diskutiert

„Wir müssen beim Stickstoffeinsatz einen Spagat zwischen Landnutzung und Naturschutz schaffen. Denn fast die Hälfte der Weltbevölkerung wird mittlerweile durch die Hilfe künstlich erzeugter Stickstoffdünger ernährt. Diese segensreiche Erfindung und technische Meisterleistung kann sich heutzutage keiner mehr vor dem Hintergrund der Ernährungssicherheit wegdenken.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Gleichzeitig müssen wir lernen, dass wir Stickstoff viel gezielter und nachhaltiger einsetzen, um negativen Umweltfolgen entgegenzuwirken“, erklärte Landwirtschafts- und Umweltminister Dr. Till Backhaus heute in Schwerin.

In Deutschland gelangen jährlich etwa 3,2 Millionen Tonnen Rein-Stickstoff als reaktive Stickstoffverbindungen in den Stickstoffkreislauf. Den größten Anteil daran haben mit 1,8 Millionen Tonnen die mineralischen Düngemittel. Rechnet man diese Menge Rein-Stickstoff in den Düngestoff Ammoniumnitrat um, so ließen sich damit 128.000 Bahnwaggons füllen. Ein solcher Zug hätte eine Länge von mehr als 2.300 km. „Der Eintrag von Stickstoff in das Grundwasser und die Oberflächengewässer stellt deutschlandweit ein wesentliches Problem für den Gewässerschutz dar“, erklärte der Minister.

Die Landesregierung arbeitet schon seit längerem an verschiedenen Maßnahmen zur Reduzierung von Stickstoffeinträgen. So wurden in Mecklenburg-Vorpommern seit 1991 rund 900 Millionen Euro an Zuwendungen für circa 2.300 Einzelmaßnahmen der öffentlichen Abwasserbeseitigung bereitgestellt. Das damit ausgelöste Gesamtinvestitionsvolumen beträgt circa 2,4 Milliarden Euro. „Hier haben wir die Stickstoffeinträge durch das Abwasser quasi auf Null gefahren“, betonte Dr. Backhaus.

Im Jahr 2011 hat das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz das ‚Konzept zur Minderung der diffusen Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft in die Oberflächengewässer und das Grundwasser Mecklenburg-Vorpommerns‘ herausgegeben. „Mit diesem Konzept nehmen wir eine Vorreiterrolle in ganz Deutschland ein. Es soll noch in diesem Jahr fortgeschrieben werden. Außerdem bringen wir uns intensiv in die Novellierung der Düngeverordnung ein. Ich habe in unserer Stellungnahme zum Entwurf der neuen Düngeverordnung u. a. kürzere Übergangsfristen gefordert, damit die geplanten Änderungen spätestens ab 2018 greifen können“

Neben dem gesetzlich fixierten Erhalt von Dauergrünland setzt die Landesregierung als wesentliche Bestandteile der Stickstoffminderungsstrategie ihre erfolgreiche Förderpolitik der vergangenen Förderperiode fort und investiert weiterhin in den Ökolandbau sowie in Agrarumwelt- und Klimaschutzmaßnahmen (AUKM).

So soll in diesem Bereich in der kommenden Förderperiode mehr als 300 Mio. Euro für die Förderung

  • des Anbaus von vielfältigen Kulturen im Ackerbau,
  • der extensiven Bewirtschaftung von Dauergrünlandflächen,
  • der naturschutzgerechten Bewirtschaftung von Grünlandflächen, der Bereitstellung von Strukturelementen auf dem Ackerland sowie
  • zur Einführung und Beibehaltung des ökologisch/biologischen Landbaus veranschlagt werden.

Hinzu kommt eine Intensivierung der Forschung. Unter Leitung der Landesforschungsanstalt MV startete Ende Oktober 2014 das bundesweite Projekt „Modellhaftes Demonstrationsnetzwerk zu Anbau und Verwertung von Lupinen“ in Zusammenarbeit mit verschiedenen Verbundpartnern der fünf norddeutschen Bundesländer. Das Projekt wird mit 900.000 Euro gefördert und soll einen Beitrag zur bundesweiten Eiweißpflanzenstrategie leisten, da diese Pflanzen besonders viel Eiweiß binden und als Futtermittel eingesetzt werden können. „Wir werden uns auch weiterhin, auch auf Bundesebene dafür einsetzen, dass wir bei diesem Thema endlich einen Gang zulegen werden“, versicherte der Minister.

Stickstoff gezielter und nachhaltiger einsetzen - Anhang 1
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel