Studie der TU Berlin zeigt Bedeutung der Bebauung für städtisches Mikroklima

Eine kürzlich von Forscher*innen der Technischen Universität Berlin und des Einstein Center Climate Change durchgeführte Studie hat ergeben, dass die Merkmale der städtischen Form einen erheblichen Einfluss auf die Umgebungstemperatur in Städten haben, was sich auf das Wohlbefinden der Stadtbewohner*innen auswirkt.


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In der Studie, die vergangene Woche in der Fachzeitschrift „Urban Climate“ veröffentlicht wurde, wurden Modelle des maschinellen Lernens eingesetzt, um voraussagbare Merkmale der Stadtform zu identifizieren, die die städtische Umgebungstemperatur in Berlin, Zürich und Sevilla beeinflussen.

Die Hauptautorin der Studie, Aicha Zekar, erklärt: "Unsere Forschung zeigt, dass die bebaute Umwelt eine entscheidende Rolle bei der Veränderung der städtischen Hitze spielt und einen erheblichen Einfluss auf das Wohlbefinden der Stadtbewohner haben kann. Vegetationsbedeckung und Gewässer sind bei der Erklärung der räumlichen Temperaturmuster tagsüber am wichtigsten, während die undurchlässige Bodenbedeckung nachts am kritischsten ist". Die Studie ergab, dass die durchschnittliche Umgebungstemperatur an dichten städtischen Standorten im Sommer im Vergleich zu vorstädtischen Standorten in allen Städten um durchschnittlich 3°C höher war.

Darüber hinaus zeigte die Studie, dass städtebauliche Merkmale etwa zwei Drittel der innerstädtischen Temperaturschwankungen erklären, und dass das Ausmaß der Auswirkungen je nach Klimatyp, Höhenlage und vorherrschender Bodenbedeckung von Stadt zu Stadt variiert. Der Studie zufolge ist die durchschnittliche Umgebungstemperatur in dichten städtischen Gebieten im Sommer in allen Städten um 3 Grad Celsius höher als in Vororten.

In der Studie wurden auch bestimmte städtische Brennpunkte wie Charlottenburg und Friedrichshain in Berlin ermittelt, in denen die Temperaturen bis zu 4 Grad Celsius über dem Durchschnitt der Stadt liegen können. In Zürich und Sevilla wurde festgestellt, dass die Temperatur in den Hot Spots bis zu 3 Grad Celsius höher ist als der Durchschnitt.

Diese Ergebnisse geben Aufschluss über die Auswirkungen von Hitzestress in Städten und helfen bei der Identifizierung von Gebieten, die für Hitzewellen anfällig sind, was die Entwicklung wirksamer Strategien zur Abschwächung der Auswirkungen extremer Hitzeereignisse in städtischen Gebieten unterstützen könnte.

Die Ergebnisse dieser Studie liefern Stadtplaner*innen und politischen Entscheidungsträger*innen wichtige Erkenntnisse für die Eindämmung der Hitze und eine nachhaltige Stadtentwicklung durch auf die Region zugeschnittene Änderungen und den Austausch der Bodenbedeckung. Der Ansatz der Studie ermöglicht auch die Identifizierung von Brennpunkten oder Stadtvierteln, die vorrangige Maßnahmen zur Eindämmung der Hitze erfordern.

"Um eine maximale Kühlwirkung zu erzielen, ist eine Kombination aus verstärkter städtischer Begrünung, z. B. durch vertikale Begrünung von Gebäuden, und dem Ersatz von Asphalt durch Bäume erforderlich", sagt

Gruppenleiter Felix Creutzig und Mitautor der Studie. "Unser Ansatz ermöglicht es, die relativen Temperaturunterschiede in der Stadt und innerhalb der Stadtgrenzen zu kartieren, was den Stadtplaner*innen Aufschluss darüber geben kann, wie sie die Gestaltung von Stadtvierteln mit maßgeschneiderten Minderungsstrategien optimieren können, um die Auswirkungen der Erwärmung in den am stärksten betroffenen Regionen abzumildern."

Diese Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, die Auswirkungen von Stadtgestaltungsmerkmalen auf die Umgebungstemperatur zu verstehen, und verdeutlicht die Notwendigkeit gemeinsamer Anstrengungen der

Beteiligten, um die Auswirkungen der städtischen Hitze auf das Wohlbefinden der Stadtbewohner zu mindern.

Weiterführende Informationen:

https://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S2212095523000615

Technische Universität Berlin