Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte in Cottbus

Messung ist wetterabhängig

Nachdem bereits am 30. Oktober die Verkehrsmessstation in der Leipziger Straße in Frankfurt (Oder) an mehr als 35 Tagen des Jahres PM10-Konzentrationen von über 50 Mikrogramm pro Kubikmeter aufwies, verzeichnete gestern (3. Dezember) auch die Messstation in der Cottbuser Bahnhofstraße den 36. Überschreitungstag. Damit wurde der zulässige Grenzwert überschritten.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Verstärkt werden höhere Feinstaubwetterlagen insbesondere bei winterlichen Hochdruckwetterlagen wie in den letzten Tagen, in deren Folge bereits vorbelastete Luftmassen aus östlichen Richtungen mitverantwortlich für die schlechte Luftqualität sind. Die EU-Luftqualitätsrichtlinie lässt ausdrücklich 35 Überschreitungstage im Jahr zu.

2013 wurden in der Bahnhofstraße in Cottbus 21 Überschreitungstage gemessen und der Grenzwert damit klar eingehalten. Die im Vergleich dazu erheblich gestiegene Belastung 2014 wird aber nur zu einem kleinen Teil von einem erhöhten Verkehrsaufkommen vor Ort verursacht, das aus einer baustellenbedingten Teilsperrung einer benachbarten Hauptverkehrsstraße resultiert. Das beweist der Lokalanteil der NO2-Immission, der nahezu wetterlagenunabhängig ist und 2014 nur um vier Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen ist.

Der Haupteinfluss auf das Feinstaub-Immissionsniveau geht von der großräumigen Hintergrundbelastung aus, die entscheidend von der Wetterlage gesteuert wird. So traten 2014 gegenüber den beiden Vorjahren wesentlich häufiger stationäre Hochdruckgebiete über Osteuropa auf, die mit andauernden östlichen und südöstlichen Winden einen erheblichen PM10-Ferntransport bedingten. In der Bahnhofstraße und an der Messstelle in der wenig entfernten Wilhelm-Külz-Straße gingen allein 23 beziehungsweise 20 Überschreitungstage auf das Konto des Ferntransports und der hohen regionalen Hintergrundkonzentrationen.

Auch in Frankfurt (Oder) sind der grenzüberschreitende Luftmassenaustausch und hohe regionale Belastungen für 24 Überschreitungstage verantwortlich. An solchen meteorologisch ungünstigen Tagen können allein lokale Maßnahmen keine ausreichende Minderung bewirken. Durch EU-Richtlinien verpflichtend umzusetzende Emissionsminderungsprogramme werden europaweit erst in den kommenden Jahren vollständig greifen und zu einer Minderung der großräumigen Hintergrundkonzentration führen.

Überschreitung der Feinstaubgrenzwerte in Cottbus - Anhang 1
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft (MLUL) direkter Link zum Artikel