Umweltzone in Limburg tritt im Januar in Kraft

Umweltministerium legt neuen Luftreinhalteplan vor / Umstellung der Busflotte

„Jede Bürgerin und jeder Bürger hat das Recht auf saubere Luft. Doch gerade in Innenstädten werden noch immer Grenzwerte überschritten.


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Mit der Fortschreibung des Luftreinhalteplans soll für die Stadt Limburg eine Verbesserung erreicht werden“, sagte Umweltministerin Priska Hinz heute in Wiesbaden anlässlich der Veröffentlichung der ersten Fortschreibung des Luftreinhalteplans für das Gebiet Mittel- und Nordhessen, Teilplan Limburg. „Die wichtigste Maßnahme ist die Einrichtung der Umweltzone, die am 1. Januar 2018 in Kraft tritt. Dann dürfen nur noch Fahrzeuge mit grüner Plakette die Limburger Innenstadt befahren. Effektiver für Verbesserung der Luftqualität wäre die Einführung einer blauen Plakette. Hier steht allerdings der Bund auf der Bremse und verweigert bisher die notwendige Änderung der Kennzeichnungsverordnung“, so Hinz.

Um die Grenzwerte für Stickstoffdioxid (NO2) zu erreichen, müssen zusätzliche Maßnahmen umgesetzt werden. Die Umstellung und Modernisierung der Busflotte auf den Euro-VI-Standard bis 2020 ist hierbei ein weiterer Baustein. Mit einem höheren Anteil an Euro-VI-Fahrzeugen wird die Busflotte auf ein technisch und ökologisch hohes Niveau gehoben. Sie stoßen deutlich weniger Stickoxide aus und haben einen geringeren Kraftstoffverbrauch als die älteren Fahrzeuge. Wenn die Kommune sich darüber hinaus für eine Umrüstung auf elektrische Antriebe entscheidet, dann unterstützt das Land dies mit bis zu vierzig Prozent der anfallenden Mehrkosten gegenüber einem Verbrennungsmotor.

Eine verbesserte Wegweisung an den Zufahrtsstraßen soll künftig dazu beitragen, das Verkehrsaufkommen und damit auch den Schadstoffausstoß zu verringern. Vor allem an besonders belasteten Verkehrsschwerpunkten in Limburg lassen sich mit einem umweltorientierten Verkehrsmanagement deutliche Verbesserungen erzielen.

In Limburg wird der Immissionsgrenzwert für NO2 an drei der vier verkehrsbezogenen Messstellen teils deutlich überschritten. An der Messstelle Schiede I wurde im Jahr 2016 mit rund 60 µg/Kubikmeter einer der höchsten NO2-Jahresmittelwerte in ganz Hessen gemessen. Als Reizgas wirkt NO2 in hohen Konzentrationen gesundheitsschädigend und kann zu Beeinträchtigungen der Lungenfunktion und des Herz-Kreislauf-Systems führen. „Der Hauptverursacher der Schadstoffbelastung ist nachweislich der Straßenverkehr. Ein großes Problem sind hier besonders Dieselfahrzeuge, die mehr Stickoxide emittieren als nach den Abgasgrenzwerten eigentlich zulässig ist. Die vorgeschlagenen Maßnahmen im Luftreinhalteplan werden Verbesserung der Luftqualität erreichen“, erklärte die Ministerin.

Zu diesen Maßnahmen gehören zum Beispiel ein verbessertes Parkraummanagement, die Förderung und der Ausbau des Radverkehrs, betriebliche Mobilitätsberatung, ein Jobticket für Mitarbeiter der Stadtverwaltung sowie das landesweite Schülerticket. Damit soll das Gesamtverkehrsaufkommen in der Limburger Innenstadt reduziert werden. Hinzu kommt ein stetiger Ausbau der Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge, die eine ungehinderte Mobilität bei gleichzeitig geringen Emissionen erlauben. Bereits in Betrieb ist seit Mai 2017 ein Verkehrsleitrechner zur Verkehrsverflüssigung, als langfristige Maßnahme erarbeitet die Stadt Limburg derzeit einen Masterplan Mobilität. Ergänzend werden auch Maßnahmen im Energiebereich zur weiteren Verringerung der NOx-Emissionen beitragen.

„Die Luftqualität in Limburg muss besser werden. Berechnungen zeigen, dass die Grenzwerte bis 2020 eingehalten werden können – wenn alle Maßnahmen konsequent umgesetzt werden“, betonte die Umweltministerin. Eine Ausnahme bildet die Messstelle im Bereich Schiede I: Aufgrund der besonderen örtlichen Gegebenheiten werden nach den vorliegenden Berechnungen die NO2-Grenzwert erst 2022 eingehalten. „Mit dem nun umzusetzenden Maßnahmenbündel soll das rechtlich Mögliche getan werden. Es bleibt aber abzuwarten, wie die Gerichte in den kommenden Monaten entscheiden“, so Hinz. „Mit der ersten Fortschreibung des Luftreinhalteplans in Limburg nutzen wir auf jeden Fall die uns zur Verfügung stehenden Instrumente voll aus, um unser Ziel eine Verbesserung der Luftqualität zu erreichen.“

Link zum Luftreinhalteplan im Staatsanzeiger Hessen:

Hessisches Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz direkter Link zum Artikel