Verleihung der Carlowitz-Nachhaltigkeitspreise in Chemnitz

Auszeichnungen für Klimaforscher Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber und Ökonom Prof. Alberto Acosta aus Ecuador

Umweltstaatssekretär Herbert Wolff hat heute (23. November 2017) die 5. Sächsische Nachhaltigkeitskonferenz der Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft eröffnet und gemeinsam mit dem Vereinsvorsitzenden Dr. Dieter Füsslein die Carlowitz-Nachhaltigkeitspreise im Opernhaus Chemnitz verliehen.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Die Carlowitz-Nachhaltigkeitspreise gehen in diesem Jahr an Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber vom Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung (PIK) und an den ehemaligen Energieminister von Ecuador, Prof. Alberto Acosta.

„Im Sinne des Mottos der heutigen Konferenz sollte Nachhaltigkeit als Verantwortungsprinzip und Kompass für jeden Einzelnen, für die Gesellschaft und für den Staat dienen. Wer es mit nachhaltiger Entwicklung ernst meint, denkt in Generationen und nicht im Rhythmus von Quartalsberichten oder Legislaturperioden“, sagte Staatssekretär Wolff.

Die Staatsregierung hatte sich mit Veröffentlichung des ersten sächsischen Nachhaltigkeitsberichtes im vergangenen Jahr darauf verständigt, die Nachhaltigkeitsstrategie des Landes fortzuschreiben. Aktuell erfolgt die Überarbeitung dieser Strategie. Dazu ist auch ein Beteiligungsverfahren für Bürger, Verbände und Fachexperten vorgesehen. Der Freistaat wird weiterhin anspruchsvolle ökonomischen, ökologische und soziale Ziele verfolgen und die Agenda 2030 der Vereinten Nationen mit ihren globalen Nachhaltigkeitszielen berücksichtigen.

„Diese Konferenz ist ein wichtiger Beitrag, um die globalen Bemühungen für nachhaltiges Handeln auf regionaler Ebene zu etablieren. Die Verleihung der Carlowitz-Nachhaltigkeitspreise würdigt auch in diesem Jahr zwei Persönlichkeiten, die sich in herausragender Weise im Sinne der Nachhaltigkeit in Politik, Wissenschaft und Gesellschaft eingebracht haben“, so Wolff.

Professor Alberto Acosta wurde in der Kategorie International für seine Denkanstöße rund um das Verständnis von Gesellschaft, Natur und Wirtschaft ausgezeichnet. Als ehemaliger Präsident der Verfassunggebenden Versammlung initiierte er die Verankerung von Nachhaltigkeitsprinzipien in der neuen ecuadorianischen Verfassung. Das Buen Vivir („Gutes Leben“) ist zentrales Prinzip in der Weltanschauung der indigenen Völker des Andenraumes. Es kann als „Zusammenleben in Vielfalt und Harmonie mit der Natur“ verstanden werden und wurde 2008 an zentraler Stelle in die Ecuadorianische Verfassung integriert. Die Laudatio auf den Preisträger hielt Christian Felber, österreichischer Autor und Initiator des Projektes "Gemeinwohl-Ökonomie".

Der Carlowitz-Nachhaltigkeitspreis in der Kategorie National wurde in diesem Jahr an Prof. Dr. Hans Joachim Schellnhuber verliehen. Schellnhuber ist Gründungsdirektor des Potsdam-Instituts für Klimafolgenforschung (PIK) und unter anderem Mitglied in der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften. Er hat den Nachhaltigkeitspreis für seine weltweit geschätzten Beiträge zum Aufbau der Erdsystemwissenschaft und zur globalen Klimawissenschaft und -politik erhalten. Eine Laudatio für den Preisträger National überbrachte Prof. Dr. Jörg Matschullat, Direktor des interdisziplinären Zentrums für Ökologie an der TU Bergakademie Freiberg und Sprecher des Klima-Netzwerkes Sachsen (KliNeS).

Die thematischen Schwerpunkte der diesjährigen Konferenz sind Klimawandel, nachhaltige Stadtentwicklung, Ernährung sowie nachhaltiges Wirtschaften. „Die heutige Konferenz ist Höhepunkt der diesjährigen sächsischen Nachhaltigkeitskongresse der Carlowitz-Gesellschaft und ein wichtiger Baustein für den gemeinsamen Diskurs über nachhaltige Entwicklung auf kommunaler und Landesebene“, so der Staatssekretär.

Wolff dankte dem Verein, den Projektpartnern und den Teilnehmern für den intensiven Austausch in den vergangenen Monaten und die Anregungen für eine Weiterentwicklung der sächsischen Nachhaltigkeitsstrategie. Die Reihe der Nachhaltigkeitskongresse mit dem Titel „Sachsen nachhaltig entwickeln!“ wird von der Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft als Projektträger durchgeführt und durch das Sächsische Staatsministerium für Umwelt und Landwirtschaft (SMUL) gefördert. Mit der Veranstaltungsreihe sollen Erfahrungen zwischen staatlichen, wirtschaftlichen und zivilgesellschaftlichen Akteuren ausgetauscht sowie die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen auf der regionalen und lokalen Ebene gestärkt werden.

Hintergrund:

Anlässlich der Sächsischen Nachhaltigkeitskonferenz wird jährlich der sächsische Nachhaltigkeitspreis an Persönlichkeiten verliehen, die im Sinne der Nachhaltigkeit in Politik und Gesellschaft wirken. Es ist in diesem Jahr das fünfte Mal, das die Hans-Carl-von-Carlowitz-Gesellschaft diesen Preis verliehen hat. Die Gesellschaft will an Hans Carl von Carlowitz (1645-1714) erinnern und sich für mehr Nachhaltigkeit einsetzen. Carlowitz war als sächsischer Oberberghauptmann während einer Holzknappheit gegen den Raubbau an den Wäldern vorgegangen.

Weitere Informationen unter:

Freistaat Sachsen direkter Link zum Artikel