Wald im Klimawandel: „Wir brauchen klare Zielvorgaben“

Das vorgelegte Eckepunktepapier bezeichnete er als „zu weichgespült“

Mecklenburg-Vorpommerns Forstminister Dr. Till Backhaus begrüßt die von Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner in Aussicht gestellten Mittel zur Schaffung klimastabiler, naturnaher und nachhaltig bewirtschafteter Wälder.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

„Die notwendige Finanzausstattung ist eine zentrale Grundlage, um im Sinne unserer Wälder überhaupt weiterdenken zu können. Die beste Maßnahme nützt nichts, wenn sie am Ende aus Personal- oder Geldmangel nicht umgesetzt werden kann“, so der Minister.

Das Problem: Ein Großteil der versprochenen Mittel sollen über die „Gemeinschaftsaufgabe Agrarstruktur und Küstenschutz“ (GAK) abfließen. Da die Länder über die Pläne des Bundes nicht rechtzeitig informiert wurden, seien die notwendigen Kofinanzierungsmittel nicht in die mittelfristige Finanzplanung der Länder aufgenommen worden, monierte Backhaus. Diese seien aber Voraussetzung, um die Bundesmittel abrufen zu können. Bei einem Kofinanzierungsanteil von 40 Prozent müsse MV in den kommenden vier Jahren ca. 25 Millionen Euro zusätzlich aufbringen; 37 Millionen Euro kämen vom Bund.

Das vorgelegte Eckepunktepapier bezeichnete er als „zu weichgespült“: „Leider habe ich dem Maßnahmenkatalog von Frau Klöckner nur Allgemeinplätze entnehmen können. Ich hätte mir gewünscht, dass eine Bundesministerin ihre Forderungen mit konkreten Zielvorgaben untermauert. Dass wir mit Blick auf den Klimaschutz beispielsweise mehr Holz aus nachhaltiger Forstwirtschaft als Baustoff einsetzen müssen, ist doch klar. Die Holzbauquote in einen Zeitraum von 15 Jahren verdoppeln zu wollen – das wäre eine Ansage gewesen! Aber daran könnte man am Ende ja gemessen werden“, sagte Backhaus

In den Wäldern vieler Bundesländer werde schon nach den Grundsätzen einer naturnahen Forstwirtschaft gewirtschaftet, erklärte der Minister. In Mecklenburg-Vorpommern sei „naturnahe Forstwirtschaft“ seit 1995 Programm; sie trägt seither zur Erhöhung der Stabilität und Anpassungsfähigkeit der Wälder bei. „Dieses Engagement werden wir konsequent fortsetzen, mit dem Ziel Klimaschutz, Naturschutz und Forstwirtschaft miteinander zu vereinen“, bekräftigte er.

Der Wald erfüllt viele wichtige Ökosystemleistungen: „Er reinigt Luft und Wasser, schützt vor Erosion, ist Erholungsraum für den Menschen sowie Lebensraum für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten. Es ist an der Zeit, dass wir diese Leistungen endlich richtig anerkennen und diese Anerkennung mit Leben füllen“, so Backhaus. Darüber hinaus forderte er auch die Übertragung von BVVG-Flächen an die Länder. Damit könne der Bund den Ländern helfen, Maßnahmen des Klima-, Wasser- und Naturschutzes sowie der Wasserrahmenrichtlinie umzusetzen.

Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel