Zweiter Workshop zur Klimawandelanpassung im Enzkreis

Zweiter Workshop zur Klimawandelanpassung im Enzkreis
Zweiter Workshop zur Klimawandelanpassung im Enzkreis

Die Strategien und Maßnahmen zur Anpassung an die Folgen des Klimawandels standen im Fokus des zweiten Workshops im Projekt „Lokale Kompetenzentwicklung zur Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen“ (LoKlim).

Im Rahmen einer Onlineveranstaltung tauschten sich über 40 Akteure aus der Kreisverwaltung, dem Kreistag, den Städten und Gemeinden sowie Fachleute zur Entwicklung einer klimarobusten Zukunft im Enzkreis aus.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Die Folgen des Klimawandels wirken sich direkt und indirekt auf nahezu alle Bereiche der Gesellschaft aus. In dem zweiten Workshop im Rahmen des Forschungsprojekts zur Klimawandelanpassung unter Leitung der Universität Freiburg trafen lokale Akteure aus Natur- und Umweltschutz, Wirtschaftsförderung, Land- und Frostwirtschaft, Verkehr, Energie- und Klimaschutz sowie Gesundheit und Soziales zusammen, um Strategien und Maßnahmen für die verschiedenen Handlungsbereiche zu diskutieren.

Die Erste Landesbeamtin des Enzkreises, Dr. Hilde Neidhardt, in deren Dezernat auch der Klimaschutz verortet ist, wies bei ihrer Begrüßung auf die Bedeutung der sozialen Perspektive im Rahmen der Klimaanpassung hin: „Gerade um die Bedarfe von besonders gefährdeten Gruppen aufnehmen zu können, ist auch der Einbezug von den Fachleuten aus dem sozialen Bereich wichtig, die die Bedürfnisse von alten Menschen und Kindern am besten kennen.“ So kommt etwa Hitzeaktionsplänen eine wichtige Rolle bei der Anpassung an den Klimawandel zu. Aus diesem Grund nahmen auch zwei Ärztinnen der Organisation „Health-for-Future“ der Ortsgruppe Karlsruhe/Enzkreis sowie Verwaltungsleute aus dem Jugendamt und dem Amt für Migration und Flüchtlinge an der Veranstaltung teil.

Für den Landkreis ist die Unterstützung und Information der Kreisgemeinden sowie die Berücksichtigung der veränderten klimatischen Ausgangsbedingungen in den Planungsprozessen der Verwaltung zentral. Bei den Kreisgemeinden liegt der Fokus zum einen auf dem Schutz der Bevölkerung vor den unvermeidbaren Auswirkungen des Klimawandels und zum anderen auf der Erhöhung der Lebensqualität durch fortschreitende Klimaanpassungsmaßnahmen. Für die Handlungsfelder Verkehr, Wirtschaft und Gewerbe, Stadt- und Raumplanung, Gesundheit und Soziales, Land- und Forstwirtschaft, Wasser, Tourismus sowie Naturschutz und Biodiversität wurden jeweils eigene Leitlinien formuliert und in zwei Runden mit jeweils vier Kleingruppen diskutiert.

In der Gruppe Stadt- und Raumplanung etwa wurde der Schwerpunkt von naturbasierten statt technischen Anpassungsmaßnahmen herausgestellt. Mehr Grün hat neben der Abkühlungswirkung auch weitere positive Effekte für die Aufenthaltsqualität, die Luftreinhaltung und den Rückhalt von Regenwasser. Hierbei wurden auch die Entsiegelung von Flächen, verstärkte Fassadenbegrünung und die Erhöhung der Wasserspeicherfähigkeit thematisiert. In der Gruppe zu Gesundheit und Soziales sprachen sich die Teilnehmenden für eine integrierte Betrachtungsweise des Themas aus, die neben der Hitzevorsorge auch die Ernährung und das Mobilitätsverhalten in den Blick nimmt. Bei der kritischen

Infrastruktur sollten neben Schulen, Krankenhäusern, Pflegeheimen und Kindergärten auch die Anschlussunterbringungen für geflüchtete Menschen mitaufgenommen werden. Im Zusammenhang mit der Ressource Wasser wurde über die Notwendigkeit einer erhöhten Wasserspeicherung vor Ort diskutiert. Im Kreis ist eine direkte Versickerung auf den Flächen oft nicht möglich, dafür aber die Ableitung über Gräben oder Rigolen als Pufferspeicher oder kleinen aus Regenwasser gespeisten Wasserstellen, sogenannten Grumpen denkbar, die sich auch positiv für Amphibien auswirken. „Insgesamt möchten wir die Bevölkerung zu einem sensiblen Umgang mit den Wasserressourcen insbesondere in den Sommermonaten anregen“, so Neidhardt abschließend.

In einem dritten Workshop Mitte Juni sollen die diskutierten Punkte priorisiert und die Verankerung im Enzkreis besprochen werden. Der Enzkreis beteiligt sich mit fünf weiteren Kommunen und Landkreisen aus Baden-Württemberg am Forschungsprojekt „Lokale Kompetenzentwicklung zur Klimawandelanpassung in kleinen und mittleren Kommunen und Landkreisen (LoKlim)“. Das in der Kategorie Forschung mit dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis ausgezeichnete Projekt ist am Institut für Umweltsozialwissenschaften und Geographie der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg angesiedelt. Es wird vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit (BMU) im Rahmen der Deutschen Anpassungsstrategie (DAS) gefördert. Weitere Informationen zum Projekt finden sich unter www.lokale-klimaanpassung.de.

Landratsamt Enzkreis direkter Link zum Artikel