Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart Nürnberg

Treffen der Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart Nürnberg mit den Bundestagsabgeordneten am 30. Juli 2014 in Schorndorf

„Gemeinsam mit einer Stimme sprechen und sich für die Belange des Schienenverkehrs zwischen Stuttgart und Nürnberg einsetzen, das ist das Ziel der Interessengemeinschaft Schienenkorridor“, wie es deren Vorsitzender Landrat Klaus Pavel (Ostalbkreis) zu Beginn des Treffens der Interessengemeinschaft mit den Bundestagsabgeordneten aus den Wahlkreisen entlang der Strecke auf den Punkt brachte.


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Oberbürgermeister Matthias Klopfer der Stadt Schorndorf ging in seiner Begrüßung darauf ein, dass gerade für die Mittelstädte wie Schorndorf eine sehr gute Infrastruktur aufgrund der starken und weltweit aufgestellten Wirtschaftsunternehmen zentral für die Entwicklung dieser Städte entlang der Achse ist. In der Vorstellung der Ziele der Interessengemeinschaft stellte Dirk Seidemann von der Geschäftsstelle der Interessengemeinschaft Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg die schon erzielten Erfolge seitens der Kommunen heraus, deren Ziel es ist, durch attraktivere Angebote im Bahnhofsumfeld mehr Fahrgäste auf die Schiene zu locken. In Kürze wird es in jeder Stadt mit IC-Halt Carsharingfahrzeuge geben. Ebenso hat sich die Interessengemeinschaft auf eine Checkliste für Bahnhofsumfelder geeignet, die kundenorientiert einheitliche Angebote entlang der Strecke in den Fokus rückt.

Da Schienen- und Bahnangelegenheiten, insbesondere bezüglich von Infrastrukturausbau und dem Fernverkehrsangebot Bundessache sind, trafen sich die Mitglieder der Interessengemeinschaft mit Abgeordneten des Deutschen Bundestages aus allen Regionen des Schienenkorridors. Neben dem Vorsitzenden des Verkehrsausschusses Martin Burkert (SPD, Nürnberg-Süd) und des Chefhaushälters der CDU-Fraktion Norbert Barthle interessierten sich die Abgeordneten Roderich Kiesewetter (CDU Wahlkreis Aalen/Heidenheim), Matthias Gastel (Grüne/Bündnis 90 Wahlkreis Nürtingen/Filder) und Harald Ebner (Grüne/Bündnis 90 Wahlkreis Schwäbisch Hall) auch in Vertretung der anderen Abgeordneten für die Zukunftsperspektiven im Korridor. Die Weiterentwicklung der IC-Verbindung Stuttgart-Nürnberg nicht zuletzt vor den Möglichkeiten schnellerer Verbindungen in Richtung Mitteldeutschland und Berlin ab dem Jahr 2017 mit der Eröffnung der Neubaustrecke Nürnberg-Erfurt waren Gegenstand des gemeinsamen Austauschs. Die Mitglieder der Interessengemeinschaft trugen die verschiedenen Defizite vor: Ulrich Schaller, IHK Nürnberg für Mittelfranken, wies auf die unzureichenden Tagesrandlagenverbindungen zwischen Stuttgart und Nürnberg, zwei der wichtigsten Metropolregionen in Deutschland, hin, die es für Geschäftsreisende unattraktiv machen, die Schiene in diesem Korridor zu nutzen. Bürgermeister Andreas Stanicki aus der Stadt Schorndorf zeigte auf, dass gute Verknüpfungen in den Knoten Nürnberg und Stuttgart auch für die Einwohner zentral sind und forderte den nur morgens und abends bestehenden IC-Halt Schorndorf für den ganzen Tag aufzunehmen. Einen großen Nutzen würde ein zweigleisiger Ausbau zwischen Goldshöfe und Crailsheim für die Stabilität und den Ausbau des Angebots im Fern-, Nah- und Güterverkehr bringen, wie ihn der Regionalverband Ostwürttemberg in verschiedenen Studien schon formuliert hat, ergänzte Thomas Eble, Verbandsdirektor des Regionalverbands Ostwürttemberg. Dass die Arbeit zwischen Bahn und Kommunen nicht immer reibungslos verläuft, zeigte Oberbürgermeister Rudolf Michl der Stadt Crailsheim am Beispiel der städtebaulichen Missstände am dortigen Bahnhof auf. In der Diskussion mit den Bundestagsabgeordneten versicherten diese der Interessengemeinschaft ihre Unterstützung und bedankten sich bei den Mitgliedern für die Initiative, gemeinsam an der Weiterentwicklung dieser Schienenstrecke zu arbeiten. Nicht nur den Ausbau, sondern auch den Bestand der Schienenstrecken muss die Interessengemeinschaft weiterhin im Auge behalten.

Abgeordneter Matthias Gastel wies darauf hin, dass allein im baden-württembergischen Teil der Schienenstrecke vier Brückenbauwerke nicht mehr zu sanieren sind, sondern neu gebaut werden müssen. Es darf in keinem Fall dazu kommen, dass aufgrund eines Sanierungsstaus Geschwindigkeitsverminderungen oder sogar Streckensperrungen in einem so wichtigen Korridor aufkommen. Martin Burkert, MdB, wies auf die große Konkurrenz gerade von IC-Verbindungen wie der Linie Stuttgart-Nürnberg mit den Fernbussen hin, auch hier müssen die Auswirkungen auf das IC-Angebot ganz besonders im Auge behalten werden. Die Bundestagsabgeordneten sicherten zu, auch weiter mit der Interessengemeinschaft bei Gesprächen mit Bund und Land tätig zu werden. Es wurde herausgestellt, dass die Schienenstrecke im Rahmen des Bundesverkehrswegeplans 2015 in hoher Konkurrenz zu anderen Schienenstrecken steht, jedoch hier intensiv daran gearbeitet werden muss, auch weiterhin Teil des Ausbauprogramms des Bundes zu bleiben, nicht zuletzt aufgrund der Zukunftsperspektiven dieser Strecke.

Auf Vorschlag von Landrat Pavel einigte man sich darauf, im nächsten Jahr gemeinsam auch mit anderen an den Schienenkorridor Stuttgart-Nürnberg angrenzenden Interessengemeinschaften im fränkischen wie auch im württembergischen Bereich ein gemeinsames Treffen in Nürnberg zu vereinbaren, bei dem auch die europäischen Perspektiven des Schienenkorridors in den Fokus gerückt werden sollen. Es war deutlich festzustellen, dass alle Partner in dem Schienenkorridor ihre Zusammenarbeit verfestigen und weiterführen und mit einer Stimme gegenüber Land, Bund und Bahn sprechen werden.

Regionalverband Ostwürttemberg