Müllfahrzeuge im Einsatz für besseren Mobilfunk

Müllfahrzeuge im Einsatz für besseren Mobilfunk
Müllfahrzeuge im Einsatz für besseren Mobilfunk

Projekt des Landkreises Leer: Bei der Papierabfuhr wird gemessen, wo die Netzverbindungen schlecht sind

Wer unterwegs mit dem Handy telefoniert, kennt das: Plötzlich reißt die Verbindung ab - Funkloch. "Weiße Flecken" werden die Orte genannt, an denen der Empfang schlecht ist, und es gibt sie auch im Landkreis Leer.


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"Darüber ärgern sich viele Leute", weiß Landrat Matthias Groote. Der Landkreis möchte die Netzbetreiber dazu bewegen, die Qualität des Mobilfunks zu verbessern, damit diese "weißen Flecken" von der Kreiskarte verschwinden. "Wir stehen da auch im engen Austausch mit unseren Städten und Gemeinden", sagt Andrea Sope, Leiterin des Amtes für Digitalisierung und Wirtschaft.

Dafür werden aber zunächst genaue Daten gebraucht, die zeigen: Wo ist die Netzqualität so gut, wie sie sein soll, und wo ist sie so schlecht, dass die Netze ausgebaut werden müssen? Liefern wird sie eine kleine achteckige Box, die auf ein Armaturenbrett passt - in diesem Fall auf die Armaturenbretter von vier Müllfahrzeugen, die im Kreisgebiet die Papiertonnen leeren.

Das Unternehmen STF-Gruppe aus Dülmen stellt für das Projekt, das am 1. Oktober begonnen hat, zwei Geräte zur Verfügung. Die Fahrer der Müllwagen nehmen sie auf ihren Touren mit. STF-Prokurist Frédéric Dildei und Landrat Matthias Groote erklären, warum Müllfahrzeuge sich für die Datenerhebung besonders gut eignen: Sie kommen in fast jede Straße, fahren langsam und halten sozusagen "an jeder Milchkanne".

Die Bohmann-Gruppe, die vom Landkreis mit der Müllabfuhr beauftragt ist, war schnell gewonnen - denn auch sie hat nach den Worten ihres Geschäftsführers Ingo Hellmers ein Interesse an stabilen Mobilfunkverbindungen, wenn die Wagen unterwegs sind. Dies betreffe aber auch viele andere Bereiche, in denen die Digitalisierung voranschreite, so Landrat Groote, wie zum Beispiel die Landwirtschaft oder auch das Handwerk.

In den kommenden zwölf Monaten sind die beiden Boxen fast pausenlos im Einsatz. Jeden Werktag werden sie mitgenommen, so dass sie insgesamt sechsmal an jeder Adresse im Kreisgebiet vorbeikommen. Dabei werden die Boxen mehrere Hunderttausend Daten erfassen. "Aus gefühlt wird gemessen", sagt Frédéric Dildei – Prokurist, weil eil sie die Alltagserfahrung von Mobilfunknutzern nachweisbar machen. Das Projekt, das den Landkreis rund 20.000 Euro kosten wird, dauert ein Jahr lang, damit die Netzverbindungen unter unterschiedlichsten Bedingungen getestet werden: zu allen vier Jahreszeiten und bei jedem Wetter.

Die Daten zu den "weißen Flecken" sollen laut Landrat Groote am Ende dazu dienen, "bei den Netzbetreibern einzufordern, dass der ländliche Raum anständig mit Mobilfunk versorgt wird".

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