Auf den Tisch statt in den Müll

TU Berlin-Doktorandin Mariam Nikravech gewinnt OECOTROPHICA-Preis 2024 für ihre herausragende Forschung zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung


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Mariam Nikravech wurde für ihre Doktorarbeit „Essays on Contributions to Reduce Household Food Waste“ mit dem OECOTROPHICA-Preis 2024 in der Kategorie Ernährungsverhaltensforschung ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand am 13. Juni 2024 im Rahmen des Kongresses ERNÄHRUNG in Leipzig statt, organisiert vom Berufsverband Oecotrophologie e.V. (VDOE).

Mariam Nikravechs Arbeit widmet sich der dringenden globalen Herausforderung der Lebensmittelverschwendung. Die Forschungsergebnisse liefern wertvolle Einblicke und praktische Ansätze zur signifikanten Verringerung der Lebensmittelabfälle in privaten Haushalten, die im globalen Norden den größten Teil der Lebensmittelverschwendung ausmachen. Die Erkenntnisse tragen wesentlich zur nationalen Strategie des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft bei, die darauf abzielt, die Lebensmittelverschwendung bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren. Mariam Nikravech konzentriert sich in ihrer Arbeit auf die Einbindung verschiedener Zielgruppen und für sie angepasste Maßnahmen zur Reduzierung von Lebensmittelverschwendung:

Initiativen aus der Zivilgesellschaft:

Graswurzelinitiativen spielen eine zentrale Rolle bei der Vermeidung von Lebensmittelabfällen. Projekte, die beispielsweise abgelaufene Lebensmittel von Supermärkten umverteilen, können signifikante Mengen an Lebensmittelabfällen vermeiden und eine Umverteilung von Überschüssen bewirken, was Einsparungen von 0,25 bis 4,43 Tonnen CO2-Äquivalent pro Jahr und Person ermöglicht. Das ist sogar effektiver als Maßnahmen zur Reduzierung überflüssiger Einkäufe in Einzelhaushalten.

Bildungsmaßnahmen:

Zusammen mit ihrem Projektteam führte Nikravech Workshops zu Lebensmittelverschwendung und Klimawandel in Berliner und Lüneburger Schulklassen durch. Darin bildete sie Schüler*innen dahingehend aus, die Genießbarkeit von Speisen besser einzuschätzen und somit Reste auf ihren Tellern eher aufzuessen. Solche Bildungsmaßnahmen erhöhen laut Nikravech das Bewusstsein für die Zusammenhänge zwischen Lebensmittelverschwendung und Klimawandel und fördern nachhaltiges Verhalten.

Angepasste Maßnahmen für unterschiedliche Verbraucher*innentypen:

„Leftover Lovers“: Umweltbewusste Verbraucher*innen, die ihre Lebensmittelreste meistens aufessen, profitieren von Tipps zur Lagerung von Resten oder kreativen Kochideen.

Leftover Haters“: Verbraucher*innen, die generell wenig Reste generieren, diese dann aber häufig wegwerfen, können durch kleinere Portionsgrößen oder das Weglassen unbeliebter Zutaten ihre Lebensmittelverschwendung reduzieren.

Nutzer*innen von Kochboxen: Kochboxen helfen besonders umweltbewussten Verbraucher*innen, die richtige Menge an Zutaten zu kochen und somit Essensreste zu minimieren. Sie liefern genau portionierte Zutaten, die den Bedürfnissen des Haushalts entsprechen und tragen dazu bei, dass weniger Lebensmittel verschwendet werden.

Wichtigkeit der Forschung:

Nikravech betont zudem die Notwendigkeit von Wirkungsevaluierungen in der Lebensmittelverschwendungsforschung. Um effektive Maßnahmen zu entwickeln und finanzielle Mittel gezielt einzusetzen, sind experimentelle Wirkungsanalysen entscheidend. Diese Evaluierungen ermöglichen es, fundierte Entscheidungen zu treffen und Maßnahmen zu priorisieren, die nachweislich erfolgreich sind.

Die Doktorarbeit wurde von Prof. Dr. Nina Langen, Leiterin des Fachgebiets Bildung für nachhaltige Ernährung und Lebensmittelwissenschaft an der TU Berlin, betreut.

Weiterführende Informationen:

Über den OECOTROPHICA-Preis

Der Berufsverband Oecotrophologie e.V. (VDOE) vergibt den OECOTROPHICA-Preis seit 1997 jährlich an herausragende Master- und Doktorarbeiten in den Bereichen Ernährungsverhaltensforschung, Humanernährung sowie Mikronährstoffe & sonstige Stoffe. Der Preis soll wissenschaftliche Nachwuchskräfte fördern und die Breite der Oecotrophologie verdeutlichen. Der Preis für die beste Doktorarbeit ist mit 1.750 Euro dotiert und wird von einem unabhängigen wissenschaftlichen Kuratorium vergeben.

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