Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen unterstützt Initiative zur Abschaffung der Dualen Systeme

Vize-Landrat Eisenmann: „Der Gelbe Sack hat ausgedient“

Verantwortung der Wertstofferfassung gehört in die Hände der Stadt- und Landkreise. Das zur Vermeidung von Verpackungsabfällen geschaffene Duale System mit den bekannten Gelben Säcken hat sich überlebt, findet der Böblinger Abfallwirtschaftsbetrieb (AWB).


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Deshalb setze sich der Landkreis Böblingen gemeinsam mit vielen anderen Städten und Landkreisen bundesweit für einen Neubeginn bei der Wertstofferfassung ein. Derzeit, so heißt es vom AWB, taumeln die Systeme ohnehin am finanziellen Abgrund, weil sie nur für rund 44 Prozent der Verpackungen Lizenzgebühren vereinnahmen können. Vor allem aber prangert der AWB an, dass lediglich rund ein Viertel der über den Gelben Sack eingesammelten Wertstoffe werkstofflich recycelt würden.

„Der Gelbe Sack hat ausgedient, dem intransparenten und wettbewerbsfeindlichen Dualen System muss endlich der Garaus gemacht werden“, erklärt Wolf Eisenmann, der Chef des Abfallwirtschaftsbetriebes und Stellvertreter des Landrats. Wenn nur 25 Prozent werkstofflich recycelt werde und mehr als die Hälfte der Verpackungen verbrannt, habe das System seine Berechtigung verloren. Zu diesem Ergebnis komme aber eine Studie, die im Auftrag des Umweltbundesamtes erstellt wurde.

„Wir fordern, dass die Verantwortung für die Sammlung, Sortierung und Verwertung von Verpackungsmüll wieder komplett bei den Stadt- und Landkreisen liegen muss, die den direkten Kontakt zu den Bürgerinnen und Bürgern haben“, sagt Eisenmann. Notwendig sei auch die Trennung der Wertstoffe stärker am Material auszurichten – also etwa nach Papier, Glas und Kunststoff und das Recycling durch höhere Quoten und wirtschaftliche Anreize zu stärken. Dabei müsse die Qualität der eingesammelten Wertstoffe im Vordergrund stehen.

Um die Forderungen in der Bundespolitik durchzusetzen, haben sich kommunale und private Betriebe zu einer Gemeinschaftsinitiative zur Abschaffung der Dualen Systeme (GemIni) zusammengeschlossen. Aus Baden-Württemberg unterstützen die Abfallverwertungsgesellschaft Ludwigsburg und der AWB Böblingen die Initiative. „Ziel von GemIni ist die Neuordnung der Wertstoffwirtschaft“, erklärt der AWB-Chef. Die Initiative setzt sich für ein einheitliches Sammelsystem für Verkaufsverpackungen und andere Wertstoffe und für den Verzicht auf das Duale System ein.

„Wir freuen uns, dass sich auch der Umweltminister von Baden-Württemberg Franz Untersteller bei der Vorstellung der Abfallbilanz 2013 für Baden-Württemberg gegen die Dualen System ausgesprochen hat und ebenfalls den Stadt- und Landkreisen die Verantwortung bei der Wertstoffverwertung übertragen möchte“, freut sich Wolf Eisenmann. Es sei deshalb höchste Zeit, dass der Gesetzgeber umsteuert und mit einem neuen Wertstoffgesetz die Wertstofferfassung insgesamt in kommunale Hände legt. Nur dann kämen die Erlöse aus der Wertstoffverwertung über niedrige Müllgebühren den Bürgern zu gute.

Landratsamt Böblingen direkter Link zum Artikel