Forschungs- und Demonstrationsvorhaben zum ressourcenschonenden Beton gestartet

Umweltminister Franz Untersteller: „Im Hoch- und Tiefbau steckt viel Potential, recycelten Bauschutt wieder zu verwenden.“

„Wir wollen erreichen, dass aus Bauschutt wieder neuer Beton werden kann“, erklärte Umweltminister Franz Untersteller heute (22.10.) in Stuttgart. Das Umweltministerium hat deswegen ein Forschungs- und Demonstrationsvorhaben gestartet, das verdeutlichen soll, wie aufbereiteter Bauschutt vermehrt als sogenannter Betonzuschlagstoff, im Fachjargon „Gesteinskörnung“, wiederverwertet werden kann.


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Das Projekt soll auch aufzeigen, dass der so gewonnene Recycling-Beton ohne Einbußen bei der Tragwerksqualität oder anderen Standards im Rahmen der geltenden Normen eingesetzt werden kann. Das Forschungsprojekt geht zudem der Frage nach, ob die derzeit geltenden Mischungsbegrenzungen und Einschränkungen bei den zugelassenen Betonsorten ohne Abstriche bei der Sicherheit zurückgenommen werden können.

„Wenn ein ausgedientes Bauteil nicht wie bisher üblich auf der Deponie landet, sondern wir daraus neue Bauteile machen und somit den Stoffkreislauf schließen können, haben wir die angestrebte hochwertige Verwertung erreicht“, unterstrich der Umweltminister die Bedeutung des Vorhabens. „Wir setzen mit dem Projekt einen wichtigen Impuls zu mehr Ressourcenschutz im Bauwesen“, so Franz Untersteller.

Das Umweltministerium hat mit dem Forschungs- und Demonstrationsvorhaben das Institut für Energie- und Umweltforschung Heidelberg GmbH (IFEU) beauftragt. Das IFEU soll die Herstellung und den Einsatz des Recycling-Betons anhand konkreter Bauvorhaben aufzeigen. Involviert in das Projekt sind daher auch Abbruchunternehmen, Bauschuttrecycling-Unternehmen, Transportbetonunternehmen und Bauherren. Führungen auf den Baustellen sollen einen Erfahrungsaustausch unter den Fachleuten ermöglichen.

Die Ergebnisse des Modellprojekts werden im Rahmen eines Fachsymposiums am 23. März 2015 in Stuttgart vorgestellt.

Ergänzende Informationen

Der Bausektor zählt zu den ressourcenintensivsten Wirtschaftssektoren. Legt man EU-weite Durchschnittswerte zugrunde, entfallen auf den Bau von Gebäuden rund 50 Prozent aller geförderten Rohstoffe. Dabei geht es um große Mengen mineralischer Rohstoffe wie Steine, Kies, Sand und Ton. Auch diese Rohstoffe sind nur begrenzt verfügbar. Steinbrüche sowie Kies- und Sandgruben stellen einen Eingriff in den Natur- und Landschaftshaushalt dar. Im Jahr 2008 wurden bundesweit geschätzte 3,8 Hektar pro Tag hierfür beansprucht. Die Ausweisung neuer Abbauflächen trifft immer mehr auf zahlreiche konkurrierende Flächennutzungsansprüche. Dies gilt insbesondere für Ballungsräume. Von den Anwohnern werden zudem Beeinträchtigungen durch Lärm und Staub ins Feld geführt.

Nach der aktuellen Abfallbilanz Baden-Württemberg sind im Jahr 2013 über 12 Millionen Tonnen Bauschutt und Straßenaufbruch angefallen, rund drei Mal so viel wie Siedlungs- und Gewerbeabfälle.

Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg direkter Link zum Artikel