Immer mehr Müll in den Grünflächen frustriert städtische Gärtner*innen in Minden

Oft muss vor der eigentlichen Arbeit erstmal Abfall eingesammelt werden. Ein Schwerpunkt liegt auch im Botanischen Garten

Sie pflegen, jäten, mähen Grünflächen und legen Beete an: Unermüdlich sind von montags bis freitags täglich rund 25 Gärtnerinnen und Gärtner der Städtischen Betriebe Minden (SBM) für die Pflege des städtischen Grüns im Einsatz.


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Doch zunehmend macht sich bei ihnen Frust breit.

Im Frühjahr und Sommer halten sich die Mindener*innen gerne draußen und dann auch auf den Wiesen und in Grünflächen auf. „Darum werden gerade die gut besuchten Plätze besonders ins Rampenlicht der Pflege gelegt. Ob Mäharbeiten, Pflege der Pflanzflächen oder das Unterhalten der Wege - alles wird sorgfältig in Stand gehalten“, so die SBM. Im Herbst kommen dann noch die Zwiebelpflanzungen sowie der Baumschnitt und –neuanpflanzung zu den Aufgaben dazu - nachdem das Herbstlaub von den Wegen und Rasenflächen entfernt wurde.

„Diese ganzen Arbeiten werden von unserem Gärtnerteam gerne und engagiert erledigt“, weiß SBM-Betriebsleiter Peter Wansing. An ihrer eigentlichen Arbeit würden sie aber immer öfter gehindert. „Wir planen eine Fläche zu mulchen. Dann können wir leider vor Ort meist nicht sofort mit dieser Arbeit beginnen, weil immer häufiger Abfall auf den Flächen hinterlassen wird. Dieser muss dann erst mühsam einzeln aufgesammelt und entfernt werden. Dafür haben bereits alle Mitarbeiter*innen Fahrzeuge Müllsäcke und Eimer dabei. Würde der Abfall liegen bleiben, hätten wir unzählige kleine Müllschnipsel, die sich überall verteilen würden.“ So beschreibt Christine Krumme, die zuständige Gärtnermeisterin, die tägliche Situation.

Ein weiteres Beispiel findet sich im Botanischen Garten - dort, wo die Pflege von Bürger*innen besonders wertgeschätzt wird. Dieser liegt aber in der Nähe von Schulen. Schüler*innen nutzen gerade diese Grünflüche gerne in ihren Pausen oder Gärtner Roland Plaumann dazu: „Noch schlimmer ist es, wenn wir neue Beete anlegen. Wir machen uns Gedanken, richten die Fläche her, bepflanzen sie mit Blumen, Büschen oder Bäumen. Kurze Zeit später müssen wir jedoch feststellen, dass schon wieder Müll in diesem neu bepflanzten Beet liegt und alles verschandelt. Da fragt man sich dann schon, wofür man seine Arbeit macht.“

Weggeworfen werden dabei nicht nur Bonbonpapier und Taschentücher. Es finden sich auch Möbel oder Teile davon, Fastfood Verpackungen, Brötchentüten, Grillreste oder Teppiche und sogar ausgediente Kinderwagen oder ähnliches in den städtischen Grünflächen und Anlagen.

„Das geht so nicht weiter“, findet Martin Damke, der zuständige Bereichsleiter. „Wir legen hübsche Beete an, planen und unterhalten die Grünflächen. Unser Ziel ist es, dass sich alle Menschen gerne draußen in unseren Grünanlagen aufhalten. Dafür haben wir viele Gärtner*innen, die ihre Arbeit engagiert erledigen und Ideen haben, die sie gerne für uns alle umsetzen möchten. Einige Leute wissen aber offensichtlich diese Arbeit nicht zu schätzen und zerstören oder vermüllen die Grünanlagen. Das ist nicht nur frustrierend, sondern auch teuer“, so Damke. Und das treffe dann alle - auch die vielen Bürgerinnen und Bürger, die sich für den Umweltschutz interessieren und ihren Müll ordnungsgemäß entsorgen.

„Die vor einigen Jahren ins Leben gerufene Aktion „Sauberes Minden“, die mit Plakaten, Anzeigen und Aufklebern für dieses Problem sensibilisiert, zeigt zwar Erfolge. Unterm Strich liegt aber immer noch viel zu viel Müll in der Gegend herum“, fasst der Bereichsleiter zusammen. Die SBM haben daher auch bereits eine Stelle bei den städtischen Gärtnern mit einem Kollegen besetzt, der sich ausschließlich um die Müllentsorgung in den städtischen Grünflächen kümmert. „Besser wäre es natürlich, es würde gar nicht so viel Müll herumliegen und jeder würde ein bisschen auf die Sauberkeit achten“, wünschen sich die Städtischen Betriebe für die Zukunft.

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