Neues Abfallwirtschaftskonzept für Bremen

Konzept enthält Maßnahmen für die nächsten 5 Jahre

Die Bremer Stadtreinigung (DBS), Anstalt öffentlichen Rechts, hat als für die kommunale Abfallwirtschaft verantwortliches Kommunalunternehmen ein neues Abfallwirtschaftskonzept vorgelegt, das vom Verwaltungsrat beschlossen wurde und damit verbindlich ist.


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Das Konzept beschreibt den Stand der kommunalen Abfallwirtschaft in Bremen, weist die Abfallmengen aus und benennt geplante Maßnahmen zur Vermeidung, Wiederverwendung, Verwertung und Beseitigung von Abfällen für die nächsten 5 Jahre. „Mit dem Abfallwirtschaftskonzept sichert DBS ein langfristig zuverlässiges und umfassendes Entsorgungsangebot für alle Bremerinnen und Bremer und verpflichtet sich besonders dem Ressourcen- und Klimaschutz“ fasst Enno Nottelmann, Vorsitzender des Verwaltungsrates der DBS, zusammen.

Die Bremer Stadtreinigung hat sich mit dem Abfallwirtschaftskonzept in den nächsten fünf Jahren eine Vielzahl von unterschiedlichen Maßnahmen vorgenommen, die einen Beitrag zur Abfallvermeidung, Wiederverwendung und dem Recycling leisten sollen.

Restmüllanalyse

Um das Potential der Abfallverwertung quantifizieren zu können, wird es eine umfangreiche Analyse des Restabfalls geben. Die Beauftragung der Untersuchung soll noch in 2022 erfolgen. Die Ergebnisse werden z.B. zeigen, wie viele verwertbare Abfälle, wie Bioabfälle, Papier oder Verkaufsverpackungen noch in die Restmülltonne geworfen werden. Die Analyse wird jahreszeitliche Schwankungen und Unterschiede in der Bebauungsstruktur und Gefäßklassen berücksichtigen. „Wir müssen in Kreisläufen denken und dürfen die Potentiale, die in den Abfällen stecken, nicht ungenutzt lassen“, bilanziert Insa Nanninga, Vorstand Die Bremer Stadtreinigung.

Bioabfall

Verbesserungsmöglichkeiten gibt es auch bei der Biotonne. Es gibt leider noch zu viele sogenannte Störstoffe in dem Bioabfall. Der Bioabfall wird energetisch genutzt (Biogas) und anschließend als Kompost in der Landwirtschaft eingesetzt. Daher sind Störstoffe umweltschädlich. Maßnahmen zur Kontrolle und Aufklärung sollen die Qualität verbessern. Das Konzept sieht aber auch vor, Maßnahmen für eine Erhöhung der Bioabfallmengen zu erreichen.    

Schwerpunkt Abfallvermeidung und Wiederverwendung

In Zukunft möchte DBS weitere schonende Erfassungssysteme aufbauen und neue Vermarktungsmodelle für wieder zu verwendende Konsumgüter entwickeln. Mit der Sammlung von funktionsfähigen Elektrokleingeräten wurde bereits ein bedeutender Grundstein gelegt. Auf ausgewählten Recycling-Stationen können diese Geräte abgegeben werden. Anschließend werden sie einer Funktionsprüfung durch gemeinnützige Einrichtungen unterzogen und wieder in den Verkehr gebracht.  Auch gut etablierte Systeme, wie das Angebot der kostenfreien Papiertonne, werden kontinuierlich ausgebaut. Ziel ist die Steigerung der Anzahl der Gefäße und die Reduzierung der aus Arbeits- und Umweltschutzgründen nachteiligen Bündelsammlung.

Öffentlichkeitsarbeit und Beratung

DBS möchte mit den Bremer*innen mehr über Abfallvermeidung, Wiederverwendung und Recycling ins Gespräch kommen. Deshalb plant DBS die Öffentlichkeitsarbeit auszuweiten. DBS wird in Zukunft noch mehr dazu beitragen, dass auch schon Kinder und Heranwachsende über die richtige Abfallentsorgung informiert sind. Geplant ist ebenfalls ein Ausbau der Kampagne „Mission Orange“, bei der mit vielen Bürgerinnen und Bürgern, Initiativen und Unternehmen an der Verbesserung unserer Stadtsauberkeit gearbeitet wird, damit Bremen lebenswert bleibt.

Recycling und Verwertung

Die Containerplätze sollen weiter optimiert werden und an die bestehenden Bedarfe angepasst werden. Zusammen mit den Betreibern von Großwohnanlagen kann die haushaltsnahe Erfassung von Wertstoffen verbessert werden. Hier gibt es auch ein Potential bei den Bioabfällen.

Entwicklungsplan für Bremens Recycling-Stationen

Die Bremer Stadtreinigung (DBS) macht die Wertstoffentsorgung in Bremen moderner und nachhaltiger und investiert in eine moderne Kreislauf- und Abfallwirtschaft. Das Angebot für Bremer*innen wird weiter ausgebaut. Die einzelnen Standorte sind in Modern-Stationen und Grün-Stationen unterteilt. Die Modern-Stationen werden derzeit modernisiert und bieten als Vollsortimenter die Annahme aller Abfälle. Die neuen Grün-Stationen fokussieren sich auf Gartenabfälle, aber auch Glas, kleine Elektrogeräte, Metalle sowie Textilien und Schuhe können hier abgegeben werden. Die Öffnungszeiten wurden donnerstags verlängert, sodass alle Stationen bis 19:00 Uhr geöffnet haben. Zusätzlich wurden die Öffnungszeiten an Samstagen bis 14:00 Uhr erweitert.

„Mit dem Entwicklungsplan der Recycling-Stationen setzt die DBS auf Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit und bietet den Bremerinnen und Bremern ein flächendeckendes und umfassendes Angebot“ fasst Daniela Enslein, Vorständin der DBS diesen Entwicklungsschritt zusammen. „Im kommenden Jahr werden wir zudem in einen Neubau in Osterholz investieren. Hier entsteht Bremens modernste Recycling-Station. Für die Folgejahre dient diese Station als Vorbild.“ 

Das Abfallwirtschaftskonzept steht im Internet unter www.die-bremer-stadtreinigung.de/informationsmaterial zum Download bereit.

Neues Abfallwirtschaftskonzept für Bremen - Anhang 1
Die Bremer Stadtreinigung