Sammlung von E-Schrott hilft auch Unfälle zu vermeiden

Der Welt-Recycling-Tag am 18.03. mahnt alljährlich zu mehr Achtsamkeit im Umgang mit wertvollen Rohstoffen. Besonders Elektro- und Elektronikgeräte sind die Sorgenkinder der Recyclingwirtschaft. Trotz stark steigender Verkaufszahlen stagniert die Getrenntsammlung auf niedrigem Niveau.


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Nur rund die Hälfte der gesetzlich vorgeschriebenen Sammelquote von 65 Prozent erreichen wir in Deutschland beim Elektroschrott und verfehlen damit unsere Verpflichtungen krachend. Ein Grund dafür sind auch die inzwischen fast überall verbauten, „unsichtbaren“ Chips und Batterien.

Die Entsorgungs-Betriebe der Stadt Ulm (EBU) weisen darauf hin, dass achtlos im Restmüll entsorgte Elektronik und Batterien ein erhebliches Brandrisiko darstellen und die an der Entsorgung beteiligten Mitarber:innen einer unnötigen Gefahr aussetzen. Vor allem Lithium-haltige Batterien, die in Handys, E-Bikes, Spielzeugen und vielen anderen Dingen vorkommen, können sich leicht durch Kurzschlüsse entzünden und entwickeln beim Brand extreme Hitze.

„Lithium verbrennt bei Temperaturen von bis zu 1.000 Grad und setzt dadurch häufig Müllfahrzeuge und Entsorgungsanlagen in Brand“, erläutert Chemikalien-Experte Siegfried Scherrer, der sich bei den EBU u.a. um Gefahrstoffe kümmert. „Akkus und Batterien müssen daher soweit möglich den Geräten entnommen und in den vorgesehenen Sammelbehältern im Handel oder auf den Recyclinghöfen entsorgt werden. Bei größeren Batterien und Fahrrad-Akkus sollten dazu unbedingt die Pole abgeklebt werden.“ Geräte mit fest verbauten Akkus gehören als Ganzes in den Container für Elektro-Kleingeräte. Auf keinen Fall sollten Batterien gewaltsam entnommen werden!

Gefährlich sind aber nicht nur Akkus von E-Fahrzeugen und E-Geräten. Selbst kleinste Knopfzellen können für Unfälle sorgen. Häufig befinden sich diese unbemerkt in Kleidungsstücken oder Gebrauchsgegenständen, die mit mehr oder weniger sinnlosen elektronischen Gadgets aufgemotzt werden, wie bunt blinkende Turnschuhe, Hundehalsbänder oder beheizte Skischuhe. Große Mengen von Batterien und Elektronik landen auch mit E-Zigaretten bzw. Vapes im Restmüll, da viele nicht wissen, dass es sich dabei um Elektrogeräte handelt.

Auf diese Weise werden die wertvollen Rohstoffe dem Kreislauf entzogen und landen in der Verbrennung. „Die Recyclingverfahren für Lithium-Batterien stehen noch am Anfang, aber es gibt bereits zahlreiche Anlagen, in denen die Zellen zerkleinert und Lithium sowie seltene Erden zurückgewonnen werden können“, berichtet Siegfried Scherrer. Möglich ist das aber nur, wenn Batterien getrennt gesammelt werden. „Die Entfernung von Kleinbatterien beispielsweise aus Textilien ist nicht wirtschaftlich“, so der Experte. So landen diese Kleidungsstücke dann doch im Müll. Als Konsument:in sollte man sich fragen, ob man auf solche elektronischen Auswüchse nicht lieber verzichten möchte.

EBU - Entsorgungs-Betriebe der Stadt Ulm