Stadt Kassel liefert Bioabfall nach Lohfelden

Landkreis Kassel liefert Reste aus der Sperrmüllsortierung nach Kassel

Eine neue Stufe der Zusammenarbeit zwischen Stadt und Landkreis Kassel startet ab dem 1. Juli 2014: In einem vom Bürgermeister der Stadt Kassel Jürgen Kaiser und Vizelandrätin Susanne Selbert unterschriebenen Kooperationsvertrag einigen sich die beiden Gebietskörperschaften auf eine gegenseitige Anlieferung von unterschiedlichen Abfallarten.


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Der Vertrag ermöglicht der Abfallentsorgung Kreis Kassel jährlich 10.800 Tonnen Abfälle (Sperrmüllsortierreste, Fremdstoffe aus der Bioabfallsammlung und Gewerbeabfälle) zum Kasseler Müllheizkraftwerk (MHKW) zu bringen. Die Stadtreiniger bringen im Gegenzug rund 13.000 Tonnen Bioabfälle zur Vergärungs- und Bioabfallkompostierungsanlage nach Lohfelden. Mit der Vergärungsanlage in Lohfelden betreibt die Abfallentsorgung Kreis Kassel bereits jetzt die drittgrößte Vergärungsanlage in Hessen.

„Mit der ortsnahen Verwertung in Lohfelden können wir einen weiteren Beitrag zum Klimaschutz leisten“, erläutert Bürgermeister und Kasseler Abfalldezernent Jürgen Kaiser. „Die Getrenntsammlung von Bioabfällen, als wichtiger Beitrag zum Umweltschutz hat mit Einführung der kostenlosen Biotonne erheblich zugenommen. Bereits im ersten Jahr ist das Aufkommen an Bioabfällen um 10 Kilogramm pro Einwohner gestiegen. Der damit einhergehende Rückgang bei den Haushaltsabfällen kann mit der geschlossenen Kooperation optimal ersetzt werden“, so Kaiser.

„Mit diesem Vertrag verfolgen wie ausschließlich Ziele, die im öffentlichen Interesse liegen“, sind sich Kaiser und Vizelandrätin Selbert einig. „Und wir erreichen gleich mehrere Ziele“, so Selbert weiter: “Wir liefern der Gemeinde Lohfelden eine größere Gasmenge zum wirtschaftlichen Betrieb ihrer Heizkraftwerke und auch die Wirtschaftlichkeit unserer Anlage steigt. Besonders freuen wir uns aber darüber, dass wir mit der Erzeugung von Strom und Wärme aus Bioabfällen einen wichtigen Baustein für die Energiewende in Deutschland und damit für den Klimaschutz leisten, ohne dass eine Flächenkonkurrenz zur Nahrungsmittelerzeugung besteht. Im Energiemix der Zukunft wird die Bioenergie ein sehr wichtiger Baustein sein, da sie im Gegensatz zu Sonnen- und Windenergie unabhängig vom Wetter anfällt und insofern Engpässe überbrückt.“

Die integrierte Vergärung und Kompostierung von Bioabfällen bringt gegenüber allen alternativen Behandlungen deutliche Vorteile im Bereich Klimaschutz. Dies hat das ifeu-Institut (Institut für Energie- und Umweltforschung der Universität Heidelberg) mit einer umfassenden Ökobilanz nachgewiesen. Die Vergärung der Kasseler Bioabfälle hat den Vorteil, dass diese aufgrund ihrer Zusammensetzung mit mehr Essensresten und weniger Strauchschnitt einen höheren spezifischen Biogasertrag erwarten lassen - darum werden sie zum Großteil in Lohfelden und nicht in anderen Kompostierungsanlagen des Landkreises verarbeitet.

Der Vertrag über die Müllkooperation gilt zunächst zwei Jahre mit der Option der jährlichen Verlängerung. Grundlage für den Tausch ist eine monetäre Bewertung der einzelnen Abfallarten nach den tatsächlichen Entsorgungskosten und dem Gewicht der jeweiligen Abfälle. So wurde ein Tauschfaktor von 1 zu 1,2 (10.800 Tonnen zu 13.000 Tonnen) ermittelt; ein finanzieller Ausgleich findet nicht statt.

Sämtliche Tauschmengen, die der Landkreis ab 01.07.2014 zum Müllheizkraftwerk Kassel liefern wird, wurden auch bisher energetisch verwertet, allerdings größtenteils in Anlagen außerhalb Kassels, so dass zukünftig Transportkosten gespart werden können.

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