Umweltpreis der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2024 an Rostock Müllfrei e.V und Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt verliehen

Anlässlich des Internationalen Weltumwelttages am 5. Juni wurde heute, am 6. Juni 2024, der Umweltpreis der Hanse- und Universitätsstadt Rostock 2024 im Festsaal des Rostocker Rathauses verliehen

Geehrt wurden der Verein Rostock Müllfrei e.V. und das Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt (RENN.nord MV in Vertretung).


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Das Preisgeld wird geteilt und zu gleichen Teilen an beide Preisträger
vergeben.

Mit dem auf 3.500 Euro dotierten Preis würdigt die Hanse- und
Universitätsstadt Rostock alle zwei Jahre herausragende ehrenamtliche
Leistungen auf dem Gebiet des Umwelt- und Naturschutzes. Der Preis soll
die kritische Auseinandersetzung mit Umweltproblemen in der
Öffentlichkeit fördern und Anreize für eine wirkungsvolle Bewältigung
schaffen.

Insgesamt 13 Bewerbungen waren für den diesjährigen Umweltpreis
eingegangen. Damit hatte sich die Anzahl der Vorschläge im Vergleich zur
letzten Würdigung fast verdoppelt. Das Themenspektrum reicht von
(Einweg-Plastik) Müll, Kreislaufwirtschaft, Klimaschutz, nachhaltiger
Lebensweise über naturnahes Gärtnern und gartenpädagogische Angebote in
Gemeinschaftsgärten, Saatgut-Vielfalt und Biodiversität, ehrenamtlichen
Artenschutz (Amphibien- und Reptilienschutz) bis zum Moorschutz.

„Dieser Preis zeugt wieder eindrucksvoll von den vielen kreativen Ideen
und dem ehrenamtlichen Engagement für den Umwelt- und Klimaschutz in
Rostock. Naturbegeisterte aller Generationen finden sich gemeinsam bei
Projekten zusammen, um unsere grüne Stadt am Wasser weiterhin nachhaltig
und lebenswert zu gestalten. Dies ist eine mitreißende Botschaft für ein
klimafreundliches Rostock der Zukunft“, dankte Oberbürgermeisterin
Eva-Maria Kröger den Bewerber*innen für ihr Engagement. 

Auch Rostocks Senatorin für Stadtplanung, Bau, Klimaschutz und
Mobilität Dr. Ute Fischer Gäde würdigte die Vielzahl, thematische
Bandbreite und hohe Qualität der in diesem Jahr eingereichten
Bewerbungen. „Das Engagement von Vereinen, Verbänden, Initiativen und
Bildungseinrichtungen wie Kitas und Schulen nimmt stetig zu“,
unterstrich sie. „Alle Bewerberinnen und Bewerber machen mit ihrer
wichtigen Arbeit vor allem die Umwelt und das Klima unserer Region zu
Gewinnern. Sehr viel ehrenamtliches Engagement steckt in den
Aktivitäten, die von den Kandidatinnen und Kandidaten größtenteils in
ihrer Freizeit organisiert werden, oftmals auch unter Einsatz eigener
finanzieller Mittel. Dieses Verantwortungsgefühl für unsere Umwelt und
die nachfolgenden Generationen ist keineswegs selbstverständlich! Ich
danke allen Bewerberinnen und Bewerbern sehr herzlich.“

Auszüge aus der Rede der Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde zur Würdigung
der Preisträger*innen 

Umweltpreisträger 2024: Verein Rostock Müllfrei e.V.

„Der Verein Rostock Müllfrei e.V. leistet mit Müllsammelaktionen und
Aufklärung einen herausragenden Beitrag für ein müllfreies Rostock. Bei
regelmäßigen Müllsammlungen im Stadtgebiet mobilisiert und vernetzt der
Verein immer mehr Einwohner*innen verschiedenen Alters und sozialer
Herkunft. Das gemeinsame Müllsammeln macht Grünflächen, Parks und
öffentliche Plätze wieder attraktiver und erhält Flora und Fauna.
Dieses sichtbare Zeichen des Engagements der Rostocker*innen für eine
saubere Umwelt stärkt das Bewusstsein für die Thematik. Mit Workshops an
Schulen und Informationskampagnen erhöht Rostock Müllfrei das
Verständnis für die Ursachen und Konsequenzen von
Umweltverschmutzung. Die Kombination von Aktion und Prävention bildet
einen ganzheitlichen Ansatz für ein müllfreies Rostock. Seit der ersten
Müllsammelaktion im Frühjahr 2021 hat sich viel getan: Aus der
Initiative ist der gut organisierte Verein Rostock Müllfrei e.V.
erwachsen. Mit S
penden und materieller Unterstützung konnte eine
professionelle Ausrüstung für die Helfenden beschafft und der Verein
weiterentwickelt werden. Er präsentiert sich über eine zeitgemäße
Öffentlichkeitsarbeit. Das Engagement von Rostock Müllfrei zeigt,
dass durch gemeinschaftliche Anstrengung, Sensibilisierung und aktive
Teilnahme der Einwohner*innen ein signifikanter Erfolg im Kampf gegen
die Umweltverschmutzung erreicht werden kann.“

Umweltpreisträger 2024: Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt

„Das Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt engagiert sich herausragend für
die Bewahrung von Saatgutvielfalt und Biodiversität. Saatgut ist ein
wichtiges Kulturgut und Grundstein der Ernährung. Wenige Großkonzerne
beherrschen den weltweiten Saatgutmarkt, erheben Patente und Lizenzen.
Dies geht einher mit der Verdrängung von traditionellem, samenfestem
Saatgut zugunsten von hybridem Saatgut. Hybridsaatgut ist weniger
angepasst an lokale Umweltbedingungen, erfordert meist Pestizideinsatz
und kann von Landwirt*innen nicht vermehrt werden. Es ist
„Einwegsaatgut“. Die Sortenvielfalt hat sich dabei drastisch
reduziert. Aber Biodiversität ist überlebenswichtig! Der Rückgang der
genetischen Vielfalt der Kulturpflanzen ist in Zeiten der Klimakrise
eine Bedrohung für unsere Ernährungssicherheit. Deshalb ist es wichtig,
samenfestes Saatgut zu nutzen, zu vermehren und zu teilen.

Der Aktionstag „Saatgut-Vielfalt erleben“ in Rostock findet seit 2019
jährlich im Frühjahr mit einer Saatguttauschbörse und einem
vielfältigen Veranstaltungsprogramm statt, anfänglich in der FRIEDA
23, seit 2020 im Rathausfoyer. Die Zahl der Mitwirkenden und
Teilnehmenden stieg schnell an: 2019 waren es noch fast 400 Personen,
2023 bereits 650 und 2024 dann 1.000 Personen. Während der
Corona-Pandemie 2021/22 erfolgten die Saatgut-Aktionen kontaktlos über
Saatgutboxen, die an öffentlich zugänglichen Orten aufgestellt wurden.
2022 wurden darüber mehr als 5.000 Saatgut-Tütchen verteilt.
Der Aktionstag ist eine beeindruckende Organisationsleistung eines
stetig wachsenden ehrenamtlichen Netzwerks und hat sich innerhalb
weniger Jahre sehr erfolgreich etabliert mit Strahlkraft weit über
Rostock hinaus. Er ist offen für jedermann und zieht neben einem
Stammpublikum auch viele neue Interessierte von Jung bis Alt an. Das
facettenreiche Aktionsangebot wird kontinuierlich weiterentwickelt und
von professioneller Öffentlichkeitsarbeit begleitet.
Im Sinne der Nachhaltigkeitsziele der UN leistet der Saatgut-Aktionstag
einen bedeutenden Beitrag zur Erhaltung der regionalen Artenvielfalt von
Kulturpflanzen und damit zur Ernährungssicherheit.“


Übersicht der 13 Bewerbungen für dem Umweltpreis 2024 


Ingelore Nerge

Die vor wenigen Wochen verstorbene Ingelore Nerge war für ihr fast
30-jähriges Wirken für den Amphibienschutz in der Region Rostock von
drei Institutionen vorgeschlagen worden.  Der NABU MV, das Stadtforstamt
Rostock und dem Amt für Stadtgrün, Naturschutz und Friedhofswesen
Rostock hatten für sie votiert. Für ihr herausragendes, ehrenamtliches
Engagement war sie bereits im Jahr 2004 mit dem Rostocker Umweltpreis
ausgezeichnet worden. Dass sie nun erneut für diesen Preis nominiert
wurde, zeugt von der Bedeutung und Anerkennung ihres langjährigen
Engagements und ihrer Persönlichkeit. Sie war für ihr fundiertes
Fachwissen auf dem Gebiet der Feldherpetologie, das sie sich
selbstständig angeeignet hatte, auch in der Fachwelt sehr geschätzt.
Aufgrund ihrer Kompetenzen und ihres besonderen Engagements verband sie
eine langjährige konstruktive und erfolgreiche Zusammenarbeit mit
unterschiedlichen Einrichtungen, Vereinen und Verbänden. Eine besondere
Würdigung verdient ihr beständiger Einsatz für die Errichtung und
Betreuung von Amphibienleiteinrichtungen (Krötenschutzzäunen). Damit
leistete sie einen wesentlichen Beitrag zur Erhaltung der
Amphibienbestände in der Rostocker Heide. Aber auch mit der
Weitergabe ihres Wissens bei Schulungen und Worksh
ops machte sich
Ingelore Nerge verdient. Sie konnte viele junge Menschen für den
Amphibienschutz begeistern.

„Mit Ingelore Nerge verlieren wir eine hoch engagierte Persönlichkeit,
die Jahrzehnte lang mit großer Leidenschaft den Schutz der Amphibien in
unserer Region prägte. Wir sind Frau Nerge zu großem Dank verpflichtet
und werden ein ehrendes Andenken an ihre Persönlichkeit und ihr
Lebenswerk bewahren“, unterstrich die Senatorin Dr. Ute Fischer-Gäde. 

Kindertagesstätte „Wiedenhoff“ des Instituts Lernen und Leben

Die Kindertagesstätte „Wiedenhoff“ des Instituts Lernen und Leben hatte
sich mit der Lernwerkstatt „Wohin nur mit dem ganzen Müll? Kleine
Umweltschützer ganz GROSS“ beworben. Einen Monat lang erfahren die
Kinder in unterschiedlichen Lern- und Bildungsangeboten Wissenswertes
rund um das Thema „Müll“. Kreativ setzen sie sich damit auseinander,
dass Müll nicht achtlos in die Umwelt geworfen werden darf, sondern
richtig entsorgt werden muss und wiederverwendet werden kann. Sie
basteln Kostüme für eine Müll-Modenschau sowie Bilder und Collagen. Eine
getrennte Müllsammlung ist Standard im Kita-Alltag und wird durch die
Kinder aktiv unterstützt. Bei jedem Waldspaziergang sammeln die Mädchen
und Jungen herumliegenden Müll ein und leisten damit einen Beitrag für
eine saubere Umwelt.

Initiative „Rostock for Future“ des Initiativbüros Rostock

Die Initiative „Rostock for Future“ des Initiativbüros Rostock hatte
sich mit zwei Projekten um den Umweltpreis beworben. Die jungen
Akteur*innen der Initiative organisieren mindestens zweimal pro Jahr
Klimastreiks in Rostock, um das Klima- und Umweltbewusstsein zu fördern.
So fand im September 2023 eine große Demonstration gegen den aktuellen
Planungsstand des Hafenausbaus statt. 600 Teilnehmende aus der Region
wurden mobilisiert, um für den Schutz der betroffenen naturnahen Gebiete
am Peezer Bach und an den Oldendorfer Tannen zu demonstrieren. Im
Zusammenhang damit hat „Rostock for Future“ einen Info-Flyer mit dem
Titel „Rostocker Hafenausbau stoppen! Moore sind Lebensadern, keine
Bauprojekte!“ herausgegeben. Darin wird über die Bedeutung der Moore am
Peezer Bach für den Klima-, Natur- und Umweltschutz aufgeklärt. Anhand
von Karten werden die Auswirkungen der geplanten Hafenerweiterung und
die Vision einer klima- und umweltfreundlichen Alternative aufgezeigt.

Kindertagesstätte „De Ostseegörn“ des Instituts Lernen und Leben

Die Kindertagesstätte „De Ostseegörn“ des Instituts Lernen und Leben
hatte die Projekte „Wir sind Waldkönner“, „Tägliche Nachhaltigkeit“ und
„Unser Lerngarten“ eingereicht.
Da Waldschutz fester Bestandteil der Umweltbildung ist, wurde die
Einrichtung als erste Kita in Mecklenburg-Vorpommern als „Waldkönner“
von der Schutzgemeinschaft Deutscher Wald (SDW) zertifiziert. Innerhalb
des Projekts „Tägliche Nachhaltigkeit“ werden viele
Nachhaltigkeitsaspekte im Kita-Alltag umgesetzt. Eine große Rolle spielt
beispielsweise das Thema „Müll“. Die Kita achtet auf Mülltrennung und
nimmt an Müllsammelaktionen teil. Einmal im Jahr wird eine „Müllwoche“
durchgeführt. Die Kinder basteln mit Müll und Naturmaterialien und
organisieren eine Bücher-Tauschkiste.
Gesunde Ernährung wird erlernt beim Kochen und Backen mit selbst
geerntetem Obst, Gemüse und Kräutern aus dem „Lerngarten“.
Lebensmittelreste werden verwertet. Im Garten bieten selbst gebaute
Vogelhäuser und Insektenhotels Unterschlupf.

Verband der Gartenfreunde e.V. Hansestadt Rostock

Der Verband der Gartenfreunde e.V. Hansestadt Rostock hatte sich mit
mehreren Gartenprojekten um den Umweltpreis beworben. Der Verband berät
seine Mitgliedsvereine zu modernen gärtnerischen Ansätzen mit
naturschonenden Anbaumethoden unter Berücksichtigung von Ökologie und
Umweltschutz. Der Verband setzt sich für das ökologische Gleichgewicht,
biologische Vielfalt, ein gesundes Stadtklima, nachhaltige Lebensweise
und Ernährung des
Menschen sowie die Förderung der Bienenhaltung ein.
Auf einer Grünfläche von 2.500 Quadratmetern in der
Kröpeiner-Tor-Vorstadt unterhält der Verband verschiedene
Themengärten: Einen Muster- und Informationsgarten, einen
Bienen-Informationsgarten, den Lehrgarten „Gartenzwerge“ für
Grundschulkinder, einen Schulgarten mit „grünem Klassenzimmer“ für alle
Altersklassen, einen modellhaften „Aktivgarten“ für Demenzkranke und
einen inklusiven Gemeinschaftsgarten für Teilhabe beschränke Menschen.

Verein Rostock Müllfrei e.V.

Der Verein Rostock Müllfrei e.V. hatte sich mit der Koordinierung von
Müllsammelaktionen, Umweltbildung und Öffentlichkeitsarbeit beworben.
Der Verein führt zirka einmal monatlich offene Müllsammelaktionen in
verschiedenen Rostocker Stadtteilen durch, um das Rostocker Stadtbild
sauberer zu gestalten. Rund 80 Einwohner*innen unterschiedlichen Alters
haben bisher daran teilgenommen. Seit der Gründung als Initiative im
Jahr 2021 wurden bei 29 Aktionen insgesamt ca. 8.564 Kilogramm Müll
gesammelt.
Zur Sensibilisierung werden seit 2022 Projekttage und
Müllsammelaktionen an Kitas und Schulen durchgeführt oder die
Ausrüstung dafür verliehen. Der Verein präsentiert sich über einen
zeitgemäßen Internetauftritt mit einem Informationsblog rund um die
Themen Müll, Mülltrennung und -vermeidung. Er ist über soziale Medien
vernetzt.  Öffentlichkeitsarbeit erfolgt auch über Kampagnen und auf
Veranstaltungen.

Projekt „KlimaKalender“ der Lehrer*innen-Team Juliane Buchsteiner, Inga
Theile, Arian Loh und Philipp Meyer der Kooperativen Gesamtschule des
RecknitzCampus Laage

Das Lehrer*innen-Team Juliane Buchsteiner, Inga Theile, Arian Loh und
Philipp Meyer der Kooperativen Gesamtschule des RecknitzCampus Laage
hatten das geförderte Projekt „KlimaKalender“ eingereicht. Sechs sechste
Klassen haben im Fach Gesellschaftswissenschaften gemeinsam einen
Kalender zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit für das Schuljahr
2023/24 erstellt und illustriert. Jeder Monat beschäftigt sich mit einem
anderen Motto wie beispielsweise Klima, Energie, Mobilität, Konsum,
Ernährung, Müll, Wasser und Meer. Die Monatsbeiträge enthalten
Umwelttipps, Challenges sowie Podcasts, die über QR-Codes abrufbar sind.
Außerdem gibt es jede Woche Fakten zum jeweiligen Thema sowie Ideen für
„Klima-Taten“ und klimafreundliche Alternativen im Alltag. Die auf
Recycling-Papier gedruckten Kalender hängen in jedem Klassenraum der
Schule und werden im Unterricht genutzt. Damit wird das Umwelt- und
Klimabewusstsein der Schüler*innen gestärkt. Sie erhalten Impulse für
ein nachhaltiges Verhalten im Alltag.

Kleingartenanlage „Weiße Rose“ in der Rostocker Südstadt

Die Kleingartenanlage „Weiße Rose“ in der Rostocker Südstadt hatte sich
in diesem Jahr erneut um den Umweltpreis beworben. 2017 war mit
Fördermitteln der Stadt auf einer Parzelle ein gemeinschaftlicher
Sinnesgarten für die Öffentlichkeitsarbeit gestaltet worden, der
regelmäßig von Kitas genutzt wird. Anlagen für Wildbienen und ein
naturnaher Generationenspielplatz wurden eingerichtet. In Kooperation
mit dem Institut für Grundschulpädagogik der Universität Rostock wurden
im Erlebnisgarten Seminare für Studierende als Real-Labor entwickelt.
Ein kreativer Lernraum zur Bildung für nachhaltige Entwicklung (BNE)
entstand. 2018 gründete der Verein gemeinsam mit der Universität Rostock
ein Netzwerk zur BNE in Gemeinschaftsgärten, das mit Grundschulen
kooperiert.
Ein Schwerpunkt der Vereinsarbeit ist naturnahes Gärtnern. 14
Kleingärten der Anlage wurden bisher mit der Plakette „Natur im
Garten“ zertifiziert. Für naturnahes Gärtnern und BNE in
Gemeinschaftsanlagen hat die Kleingartenanlage „Weiße Rose“ mehrere
nationale und internationale Auszeichnungen erhalten.

Initiative Plastikfreie Stadt des Trägervereins KuBuS e.V.

Die Initiative Plastikfreie Stadt des Trägervereins KuBuS e.V. hatte
bereits 2020 den Rostocker Umweltpreis er
halten. In diesem Jahr hatte
sich die Initiative erneut beworben - mit einem Escape Game*. Das
interaktive Spiel wurde in Kooperation mit Lehrer*innen für die
Klassenstufen 5 bis 8 entwickelt und mit Fördermitteln finanziert. Es
sensibilisiert Schüler*innen spielerisch für die
Einwegplastik-Problematik und zeigt praktische Lösungen für dieses
Umweltproblem auf. Im Verlauf des Spiels finden die Schüler*innen
heraus, wie Plastik und Klimakrise zusammenhängen, welche Gefahren
Mikroplastik birgt, welche Alternativen und Reduzierungsmöglichkeiten es
für Einwegplastik im Alltag gibt und wie Mülltrennung funktioniert. Das
Spiel fördert das Umweltbewusstsein, den Teamgeist und aktives,
lösungsorientiertes Handeln von Kindern und Jugendlichen. Es ist an
Lehrpläne angepasst und niederschwellig im Unterricht sowie bei
Projekttagen nutzbar.

Rostocker Grundschule „Werner Lindemann“

Die Rostocker Grundschule „Werner Lindemann“ bewarb sich mit zwei
Projekten für den Rostocker Umweltpreis 2024. Die Initiative der
„Aufräumetage“ war 2021 aus der Eltern- und Schülerschaft
entstanden, um die Müllproblematik auf dem Schulgelände in der Rostocker
Kröpeliner-Tor-Vorstadt zu lindern. Seitdem haben sich halbjährliche
„Aufräumetage“ an der Schule etabliert, die durch Helfende aus der
Nachbarschaft unterstützt werden. Schulhof und Sportplatz bleiben
mittlerweile auch bei intensiver Nutzung meist sauber. Eine
Nachbereitung in der Schülerzeitung und die Teilnahme am „World Cleanup
Day“ tragen zur Umweltbildung und -erziehung bei.
Seit Jahren ist das Projekt „Ökologisches Gärtnern mit Kindern“, bei
dem Gemüse und Kräuter angebaut werden, Bestandteil des Schulalltags. Es
fördert ein nachhaltiges Handeln der Schüler*innen und wurde 2019 mit
der Plakette „Natur im Garten“ ausgezeichnet. Auch Baumpatenschaften
wurden eingerichtet.
 
BUND Ortsgruppe Rostock

Die BUND Ortsgruppe Rostock hatte den Kurzfilm „MOOR STADT HAFEN“
eingereicht. Der BUND möchte über diesen Film die kritische
Auseinandersetzung mit der Seehafenentwicklung in der Öffentlichkeit
fördern, das Bewusstsein für Umweltschutz erhöhen und zu einer
konstruktiven Lösung des Konfliktes beitragen. Die Doku-Reportage führt
die Bedeutung, Vielfalt und Verletzlichkeit der betroffenen Naturräume
sowie die mit den baulichen Eingriffen verbundenen Auswirkungen vor
Augen. Der BUND zeigt den Film in Kinos, auf Filmfestivals und auf einem
youtoube-Kanal, um mit Einwohner*innen, Akteur*innen der
Hafenerweiterung und anderen ins Gespräch zu kommen. Außerdem werden
Umweltbildungsprojekte zur Thematik an Rostocker Schulen durchgeführt.
Seit Erscheinen des Films im Januar 2024 ist eine starke Zunahme der
Unterschriften bei der Petition zum Erhalt des Peezer Baches und der
Oldendorfer Tannen zu verzeichnen. Das öffentliche Interesse am Dialog
zu diesem Thema ist erheblich gewachsen.

Aktionsbündnis Saatgut-Vielfalt - RENN.nord MV

Die Regionalen Netzstellen für Nachhaltigkeitsstrategien Nord MV
(RENN.nord MV) hatten das Projekt Aktionstag „Saatgut-Vielfalt entdecken“
für das Aktionsbündnis Saatgutvielfalt eingereicht. Dazu gehören der
BUND Rostock, der Verein fruchtwechsel e.V., die Heinrich-Böll-Stiftung
MV, das Netzwerk „Natur im Garten MV“, die Hanse- und Universitätsstadt
Rostock, der Verband der Gartenfreunde e.V. Hansestadt Rostock, das
Klimanetz Bad Doberan und RENN.nord MV.
Im Fokus steht die Bedeutung der Saatgutvielfalt. Aus der ersten Idee
für eine Saatguttauschbörse vor mehr als fünf Jahren hat sich bis
heute ein facettenreiches Veranstaltungsformat entwickelt. Mit
Informationen über Biodiversität im Allgemeinen und Saatgutvielfalt im
Besonderen erreicht es ein wachsendes Publikum. Das Programm wurde
stetig weiterentwickelt - mit Vorträgen, Vorführungen, pädagogischen
Angeboten, Gesprächsrunden, Online-Angeboten, Filmvorführungen,
Ausstellungen sowie der Einbeziehung neuer Unterstützergruppen. Der
Aktionstag Saatgutvielfalt trifft bei den Teilnehmenden, dem
Stammpublikum und vielen neuen Interessierten auf eine positive Resonanz
- über die Stadtgrenzen hinaus.

Projekt „Multilinguale Micro-Lectures im Spannungsfeld der Abfall- und
Stoffstromwirtschaft“ des Lehrstuhls für Abfall- und
Stoffstromwirtschaft der Universität Rostock

Das Projekt „Multilinguale Micro-Lectures im Spannungsfeld der Abfall-
und Stoffstromwirtschaft“ hatte der Lehrstuhl für Abfall- und
Stoffstromwirtschaft der Universität Rostock eingereicht. Micro-Lectures
sind kurze, mehrsprachige Lehrvideos, die Fachwissen zur Abfall- und
Kreislaufwirtschaft vermitteln. Sie sind für Laien und Fachleute im
Lehrportal der „offenen Universität“ zugänglich. Themenschwerpunkte der
Lehrvideos sind Kompostierung und Vergärung, Sortieranalyse und die
Abfallhierarchie. Die Übersetzung in verschiedene Sprachen erfolgte
unter anderem ehrenamtlich von Mitarbeitenden und Angehörigen. Die
Micro-Lectures präsentieren die Hanse- und Universitätsstadt sowie die
Universität Rostock überregional als Standort für Bildung,
Nachhaltigkeit und Umweltschutz. Sie stärken den Zusammenhalt und die
Integration im internationalen Team und sind damit ein Musterbeispiel
interkultureller Zusammenarbeit. National und international erfährt das
Projekt eine große Nachfrage und positive Resonanz.

Die Stadtentsorgung Rostock GmbH stellte in diesem Jahr wieder einen
Scheck in Höhe von 100 Euro als Anerkennung für jede Kandidatin und
jeden Kandidaten zur Verfügung.

Hanse- und Universitätsstadt Rostock