Unterschätzes Risiko: Abfallwirtschaft warnt vor falsch entsorgten Akkus und Batterien

Die Schlagzeilen zu Bränden in Wohnungen, Recyclingbetrieben oder Altstoffzentren in ganz Österreich häufen sich. In Vorarlberg ist Anfang März ein ASZ aufgrund von unsachgemäß entsorgten Akkus und Batterien völlig abgebrannt – mit wirtschaftlichem Schaden in Millionenhöhe.


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In diesem Zusammenhang ruft VOEB-Präsidentin Gabriele Jüly anlässlich der Regionaltagung des Verbandes Österreichischer Entsorgungsbetriebe die Bevölkerung auf, alle Batterien – egal welcher Größe – nur in vorgesehenen Sammelstellen, bei ASZ, im Handel oder bei Problemstoffstellen abzugeben.

„Akkus, elektrische Zahnbürsten oder singende Grußkarten repräsentieren eine noch immer weithin unterschätzte Brandgefahr und können für Recyclingbetriebe existenzbedrohend sein“, warnt Jüly. Nicht nur bei der Entsorgung, sondern auch in der Handhabung sei Acht zu geben - speziell bei Ladevorgängen. Würde sich ein Akku entzünden, könne dieser eine Explosion auslösen und große Schäden im eigenen Zuhause anrichten, so die Expertin. Erst Ende März hat ein Akku beim Aufladen einen Zimmerbrand in Wien-Währing verursacht. Der ARGE österreichischer Abfallwirtschaftsverbände zufolge kämpft die kommunale Abfallwirtschaft mit demselben Problem: „Batterien und Akkus sind in unserer modernen Welt unverzichtbar. In Akkus sind Lithium-Ionen-Technologien verbaut, die sich schlagartig entzünden können. Daher braucht es einen bewussten Umgang – wer einfache Regeln einhält, reduziert das Risiko für sich, Mitmenschen, Beschäftigte in Abfallwirtschaftsbetrieben und auch für Einsatzkräfte. Auch im Altstoffsammelzentrum Feldkirch war eine Batterie die Brandursache“, so Anton Kasser, Präsident der ARGE österreichischer Abfallwirtschaftsverbände. Im kommunalen Auftrag werden jährlich 3,5 Mio. Tonnen Siedlungsabfälle von Gemeinden, Städten und Verbänden gesammelt und verwertet.

Niederösterreicher:inen und Burgenländer:innen führend beim Batterie-Trennen 

Derzeit kommen immer mehr Batterien auf den Markt – die Wissenschaft geht von einer zukünftigen Verdoppelung aus: Derzeit landen  in Österreich drei Millionen Stück Lithium-Ionen-Batterien fälschlich im Restmüll – künftig bis zu  sechs Millionen Stück. Österreichweit ist in den letzten zwölf Jahren eine Verfünffachung der Brände zu verzeichnen – oftmals aufgrund von Batterien, die im Restmüll entsorgt werden. Vorbildlich bei der korrekten Sammlung sind in diesem Zusammenhang Niederösterreicher:innen und Burgenländer:innen. Laut einer VOEB-Umfrage entsorgen sie bereits zu jeweils rund 86 Prozent ihre Batterien in den dafür vorgesehenen Sammelstellen. Sie liegen damit über dem österreichweiten Durchschnitt (76%). Die Wiener:innen machen mit 66 Prozent österreichweit das Schlusslicht aus. „Anonymität ist einer der häufigsten Gründe, warum Menschen in urbanen Gebieten häufiger nicht oder falsch ihren Abfall trennen“, erklärt Jüly.

Verband fordert Batteriepfand

Der VOEB fordert in diesem Zusammenhang erneut nachdrücklich ein Batteriepfand. Diese Lösung würde nicht nur den Anreiz für korrekte Sammlung und Recycling erhöhen, sondern gleichzeitig dazu führen, dass mehr Wertstoffe wie Aluminium, Kobalt oder Lithium wiederverwertet werden können. Gabriele Jüly, unterstreicht: „Wir brauchen sichere Sammel- und Behandlungsbedingungen für Batterien, um möglichst viele Wertstoffe recyceln zu können. Daher ist ein Batteriepfand das Gebot der Stunde.“

Tipps zum Umgang mit Batterien

  1. Lithium-Batterien und Akkus halten keine große Hitze, Kälte oder Wasser aus. Daher: Handy nicht in der Sonne liegen lassen, E-Bike nicht im Winter outdoor laden.
  2. Batterien und Akkus keinesfalls öffnen, sie enthalten ätzende Säuren und Laugen.
  3. Möglichst geschützte Lagerung
  4. Bereits aufgeblähte Akkus nicht im Haus, Garage oder Wohnung lagern.
  5. Auch kleinste Batterien in den ASZ in den Gemeinden oder anderen Sammelboxen im Handel zu entsorgen.

Wohin mit Batterien?

  • Batterien und Akkus sind Problemstoffe; sie können in aufgestellten Sammelboxen im Handel und den Altstoffzentren der Gemeinden abgegeben werden.
VOEB Verband Österreichischer Entsorgungsbetriebe direkter Link zum Artikel