World Refill Day: Exit Plastik fordert Bundesregierung auf, die Blockade des Verpackungsgesetzes zu beenden

EU-Aktionstag am 16. Juni: Wiederbefüllung und Mehrweg darf kein exotischer Jahrestag bleiben, sondern muss flächendeckende Normalität in Deutschland werden 

  • Konsument*innen sind bereit für die Verpackungswende
  • Politik muss endlich Weichen für einheitliche Mehrwegsysteme stellen 

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Anlässlich des World Refill Day am 16. Juni fordert das zivilgesellschaftliche Bündnis Exit Plastik die Bundesregierung auf, endlich die gesetzlichen Rahmenbedingungen für die dringend benötigte Verpackungswende zu verabschieden. Deutschland ist trauriger Europameister beim Verpackungsmüll. Die Novellierung des Verpackungsgesetzes ist seit über einem Jahr überfällig. Nur mit verbindlichen Quoten werden deutsche Unternehmen tatsächlich in eine zukunftsfähige Pool-Mehrweg-Infrastruktur investieren und das Angebot an unverpackten Produkten sowie Möglichkeiten zur Selbstbefüllung ausbauen.

Aktuelle Studien zeigen eine große Bereitschaft von Jugendlichen zur Verpackungsvermeidung und auch, dass sich die Mehrheit der Erwachsenen für eine Mehrwegpflicht in der Gastronomie ausspricht. Auch Kommunen, Verbände und Unternehmen diskutieren vermehrt über die Einführung einheitlicher Mehrweg-Systeme und standardisierter Lösungen. Die im Januar 2023 eingeführte Mehrwegangebotspflicht im To-Go-Bereich zeigt in der derzeitigen Fassung ohne Umsetzung von Sanktionen keine ausreichende Wirkung.

Exit Plastik-Koordinatorin Carla Wichmann betont: „Statt weiter an einer Wegwerf-Wirtschaft festzuhalten, die Ressourcen systematisch verschwendet und zu enormen Abfallbergen führt, brauchen wir starke politische Vorgaben zur Verpackungsvermeidung und insbesondere einheitliches Mehrweg.“ Der Fokus muss auf dem Beginn des Lebenszyklus von Verpackungen liegen. Jeder Recyclingprozess erfordert Energie und geht mit dem unwiederbringlichen Verlust wertvoller Materialien einher, die dann wiederum durch Neumaterial ersetzt werden müssen. „Wir können uns aus der Krise nicht raus recyceln“, so Wichmann. „Das simple Prinzip des Wiederbefüllens von Flaschen und Behältern darf kein exotischer Jahrestag bleiben, sondern muss schnell zur flächendeckenden Realität in Deutschland werden.“

Annika Brunner von a tip: tap ergänzt: „Die Abfallhierarchie besagt: Vermeiden, Wiederverwenden, Recyceln. Einfache und niedrigschwellige Lösungen wie die Bereitstellung von Leitungswasser in Restaurants, mehr öffentliche Trinkbrunnen und Refill-Stationen bilden die Basis für eine echte Verpackungswende.“ In Refill-Stationen kann man ein mitgebrachtes Trinkgefäß kostenlos mit Leitungswasser befüllen lassen.

Zum Exit Plastik-Bündnis gehören: a tip: tap e.V., Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V., Forum Umwelt und Entwicklung, Greenpeace e.V., Heinrich-Böll-Stiftung, HEJSupport e.V., Women Engage for a Common Future e.V. (WECF), Zero Waste Germany e.V. und Zero Waste Kiel e.V.

Hintergrund:

Der World Refill Day am 16. Juni soll Bewusstsein schaffen für ein Ende der Plastikverschmutzung. Organisationen auf der ganzen Welt machen an diesem Tag auf nachhaltige Alternativen zur Vermeidung von Einweg-Verpackungen aufmerksam. Dazu gehören flächendeckende Mehrwegsysteme und das Wiederbefüllen von Behältern, wie z.B. das Nachfüllen von Trinkwasser an Refill-Station und Trinkbrunnen statt Flaschenwasser.

Weitere Informationen: 

Health and Environment Justice Support e.V.