Kein Bäcker, kein Arzt, kein Bus – was tun?

Staatsministerin Priska Hinz spricht bei Praxisforum des Kompetenznetzes Vitale Orte

Weniger Einwohner, kaum noch Kinder und Jugendliche, dafür mehr ältere Menschen, diese Auswirkungen sind außerhalb von Ballungsräumen bereits zu erkennen. Die regionale Infrastruktur muss deshalb an die künftige Situation angepasst werden.


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Dazu ist Weitblick nötig und die Zusammenarbeit mit vielen Partnern. Das Bundesbauministerium hat in Modellvorhaben der Raumordnung (MORO) das Aktionsprogramm Regionale Daseinsvorsorge initiiert, um die Regionen bei dieser Aufgabe zu unterstützen.

Drei hessische Regionen haben in den letzten zwei Jahren eine Strategie erarbeitet, welche die Versorgung der Bevölkerung sicherstellen soll. Die Modellregionen sind: die Landkreise Hersfeld-Rotenburg, der Vogelsberg und die Region SPESSARTregional. Es wurde das „Kompetenznetz Vitale Orte 2020“ gegründet, in dem sich Vertreter von Politik und Verwaltung zusammen mit der interessierten Bevölkerung, öffentlichen und privaten Trägern der Daseinsvorsorge und den Kommunen systematisch mit den Auswirkungen des demografischen Wandels auf die verschiedenen Infrastrukturbereiche auseinandersetzen. Auch wurden Szenarien und Anpassungsstrategien entwickelt. „Das Land Hessen wird die Regionen weiterhin bei der Bewältigung des demografischen Wandels unterstützen. Beispielsweise werden in der Regionalförderung LEADER mit ca. 50 Mio. Euro deutlich mehr Geld bis 2020 zur Verfügung gestellt als bisher“, kündigte Staatsministerin Priska Hinz an. Der Vertreter des Wirtschaftsministeriums, Abteilungsleiter Werner Müller, machte deutlich, dass die Gestaltung des demografischen Wandels eine zentrale Zukunftsaufgabe ist. Die Modellprojekte zeigen die vielfältigen Lösungsansätze und das Engagement vor Ort. Dieses Engagement muss weiter ausgebaut werden.

Das heutige Praxisforum in Bad Salzhausen, welches das Hessische Umweltministerium gemeinsam mit dem Hessischen Wirtschaftsministerium veranstaltet, dient zum Erfahrungsaustausch und steht unter dem Motto „Kein Bäcker, kein Arzt, kein Bus – was tun?“ Im Praxisforum soll die Gelegenheit gegeben werden, dass auch in anderen hessischen Landkreisen und Kommunen Erfahrungen der drei Modellregionen genutzt werden können. Es besteht die Möglichkeit, sich mit den Akteuren über die Verfahrensweise, den Nutzen und die Erkenntnisse aus dem Prozess und den ersten Umsetzungsprojekten austauschen.

Die drei Modellregionen werden über bereits geplante Projekte berichten, die sich an unterschiedliche gesellschaftliche Gruppen richten. Beispielsweise wird sich in einigen Gemeinden des Landkreises Hersfeld-Rotenburg eine speziell ausgebildete Fachkraft um Senioren kümmern. VERAH, eine Versorgungsassistentin Hausarzt, soll zur Verbesserung der ärztlichen Versorgung beitragen. Im Vogelsbergkreis werden kleine Dörfer demnächst erproben, wie die Mobilität der Bürgerinnen und Bürger durch E-Car-Sharing verbessert wird. Für Senioren wird es einen Hol- und Bringdienst, für die Jugendarbeit das KAFF-Mobil geben. Die Region SPESSARTregional beschäftigt sich mit der Mobilität insbesondere ihrer älteren Bürgerinnen und Bürger und erprobt generationengerechte Mobilitätsangebote.

Hintergrund:

Das „Kompetenznetz Vitale Orte 2020“ ist ein Projekt der Nachhaltigkeitsstrategie des Landes Hessen unter Federführung des Hessischen Ministeriums Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz und der Bürgermeisterin der Stadt Schotten als Vertreterin des Hessischen Städte- und Gemeindebundes. https://www.hessen-nachhaltig.de/web/vitale-orte-2020

Hessisches Ministerium für Wirtschaft, Verkehr und Landesentwicklung (HMWVL) direkter Link zum Artikel