Fahrradleichen geht es an den Kragen

Fahrradleichen geht es an den Kragen
Fahrradleichen geht es an den Kragen

KONZERTIERTE FAHRRADSCHROTTAKTION:

Wer mit dem Fahrrad unterwegs ist, kennt diese Situation nur allzu gut: Fahrradständer werden durch alte Drahtesel blockiert, die bereits seit mehreren Wochen an Ort und Stelle stehen und nicht mehr bewegt werden.


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Doch sogenannte Schrotträder besetzen nicht nur Stellplätze, sondern gefährden auch Sauberkeit und Sicherheit der Stadt. Um Abhilfe zu schaffen, haben die Stadtreinigung Hamburg (SRH) und vier Bezirksämter heute eine Serie gemeinsamer Schwerpunkt-Aktionen gegen „Fahrradleichen“ gestartet. Offizieller Auftakt war am Bahnhof Altona. Dort hatte das Bezirksamt Hamburg-Altona vor mehr als 14 Tagen 146 Schrottfahrräder im öffentlichen Raum zur Abholung gekennzeichnet. Die Mitarbeitenden der SRH flexten die markierten Schrotträder mit einem Seitenschneider von Geländern, Pfählen und anderem Stadtmobiliar. Und dies war erst der Anfang. In den kommenden Wochen werden viele hundert weitere Altfahrräder in anderen Bezirken entfernt, um für mehr Stellplätze zu sorgen.

Jens Kerstan, Senator der Behörde für Umwelt, Klima, Energie und Agrarwirtschaft: Dass alte, ungenutzte Fahrräder einfach im öffentlichen Raum entsorgt werden, ist insbesondere ein Ärgernis für Radfahrende, die auf der Suche nach einem freien Stellplatz sind. Mit dieser Schwerpunktaktion machen wir wieder Platz für Räder die wirklich genutzt werden, weil ihre Besitzer:innen beispielsweise auf ihr Auto verzichten. Kaputte Räder gehören nicht auf die Straße, sondern zum Beispiel auf einen der zwölf Recyclinghöfe. Dort werden Alträder, die noch nutzbar sind, repariert und kostengünstig in den STILBRUCH-Filialen verkauft - alle anderen werden stofflich recycelt. Das ist umweltfreundliche Kreislaufwirtschaft, von der wir alle profitieren.

SRH-Geschäftsführer Prof. Dr. Rüdiger Siechau: „Die Zahlen belegen, dass eine konzertierte und öffentlichkeitswirksame Fahrradschrottaktion immer wieder notwendig ist. Schließlich entsorgen wir durchschnittlich mehr als 4.000 Schrotträder pro Jahr und entfernen sie aus dem Stadtbild. Eingesammelte Fahrräder, die nicht mehr zu gebrauchen sind, werden einer fachgerechten Entsorgung zugeführt. In diesem Zusammenhang ist es mir wichtig, zu betonen, wie gut und reibungslos die Arbeit zwischen der SRH, der BUKEA und den Bezirksämtern in Hamburg seit vielen Jahren funktioniert. Ebenso sehr freut mich, dass viele Hamburger:innen inzwischen die Möglichkeit nutzen, Schrotträder über die SRH-App zu melden.“

Dr. Stefanie von Berg, Bezirksamtsleiterin Altona: „Der Bezirk Altona gehört mit seinen vielen großen Parks und der Grenze zur Elbe mit ihren Stränden zu den beliebtesten Orten Hamburgs. Entsprechend hoch ist der Nutzungsdruck im öffentlichen Raum. Auch deswegen ist jedes illegal abgestellte Fahrrad ein großes Ärgernis – insbesondere in den vielen engen Altbauquartieren Altonas. Wir sind froh darüber, dass auch in diesem Jahr wieder eine gemeinsame Aktion mit der Stadtreinigung Hamburg und der Umweltbehörde stattfindet. So können wir den Menschen in Altona ein Stück mehr Sauberkeit bieten und nicht zuletzt Abstellmöglichkeiten für diejenigen freimachen, die regelmäßig ihr Fahrrad nutzen.“

Das Verfahren:

Stellen Polizei oder Mitarbeitende der Bezirksämter fest, dass ein Fahrrad offensichtlich schon lange an einer Stelle steht, die Verkehrssicherheit gefährdet oder selbst verkehrsuntauglich ist, kennzeichnen sie das Rad mit einem roten Aufkleber, auf dem eine Frist vermerkt ist. Mindestens 14 Tage lang haben die Eigentümer:innen die Möglichkeit, ihr Rad zu entfernen. Es reicht dabei nicht, nur den Aufkleber abzumachen. Nach Ablauf der Frist entsorgt die SRH das gekennzeichnete Fahrrad im Auftrag der Polizei oder des Bezirksamtes. Bei unmittelbarer Gefahr für die öffentliche Sicherheit und Ordnung kann eine Verschrottung innerhalb von 24 Stunden angeordnet werden.

Fahrradleichen geht es an den Kragen - Anhang 1
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts
Fahrradleichen geht es an den Kragen