So funktioniert der Winterdienst

GEWAPPNET GEGEN EIS, SCHNEE, REIF UND CO:

Der Winter klopft in Hamburg an. Die Temperaturen sinken nachts häufiger unter den Gefrierpunkt. Spätestens in der kommenden Woche rechnet die Stadtreinigung Hamburg (SRH) mit glatten Fahrbahnen, Rad und Fußwegen.


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Am späten Freitagvormittag wird die (SRH) möglicherweise – abhängig von der aktuellen Prognose – erstmals in dieser Saison eine größere Rufbereitschaft ausrufen, die für mehrere hundert Einsatzkräfte gelten wird. Sie sichern bei Glätte verkehrswichtige Straßen, anliegerfreie Gehwege, ausgewählte Radwege sowie Bushaltestellen und Fußgängerüberwege.

Neu in dieser Saison: Die SRH testet mit fünf speziellen Einsatzfahrzeugen eine Streutechnik, bei der eine 100-prozentige Salzlauge auf Fahrbahnen ausgebracht wird: FS 100 statt FS 30, das aus 70 Prozent Trockensalz und 30 Prozent Lauge besteht. Getestet wird bei Einzeleinsätzen mit zwei Fahrzeugen auf Strecken in der Mitte Hamburgs, mit zwei Fahrzeugen im Westen Hamburgs sowie mit einem auf der Köhlbrandbrücke. FS 100 eignet sich gut für präventive Streueinsätze bei drohender überfrierender Feuchte und Nässe, aber auch bei bereits eigesetzter Reifglätte. Vorteile: FS 100 bleibt länger ohne größeren Salzverlust auf den Fahrbahnen liegen als FS 30 und hat eine geringere Umweltbelastung, weil weniger Salz verbraucht wird. Nachteil: Bei Schnee, starken Niederschlägen und Straßenbelagstemperaturen unter minus 6 Grad Celsius wirkt FS 100 nicht mehr gut. Flächendeckende Einsätze fährt die SRH nach wie vor mit FS 30.

Und so funktioniert der Winterdienst:

Die Winterdienst-Einsatzzentrale ist noch bis zum 15. April 2024 rund um die Uhr besetzt. Sie hält Kontakt mit Polizei, HVV und Wetterdiensten und koordiniert Streueinsätze.

Auf Grundlage der Vorhersagen der Wetterdienste und der Daten der eigenen Glättemeldeanlagen gibt die SRH mittags eine Rufbereitschaft für die Einsatzkräfte heraus. Die aktuellen Wetterprognosen und die SRH-Rufbereitschaften können auf der SRH-Website eingesehen werden.

Bei einem Volleinsatz kann die SRH bis zu 725 Einsatzkräfte alarmieren, die knapp 280 Fahrzeugen rund 4.630 Kilometer Strecke sichern (inkl. rund 1.600 Busbuchten, mehr als 4.300 Bushaltestellen und fast 8.370 Fußgängerüberwege wie „Zebrastreifen“ und deren Mittelinseln). Die einzelnen Einsatzstufen im Überblick:

Örtlich glatte Stellen sichern zwölf sog. „Sofortruf“-Fahrer:innen auf Fahrbahnen und zehn „Sofortruf“-Fahrer:innen auf Gehwegen ohne Anlieger:innen, an Bushaltestellen und auf Radwegen. Die Meldungen kommen von der Polizei oder vom HVV.

Das 315 Kilometer lange Winterdienstnetz für den Radverkehr bearbeitet die SRH im Einsatzfall zweimal. Dafür nutzt sie – je nach Lage der Radwege – feinkörnigen Kies oder Feuchtsalz, das mit 36 Einsatzfahrzeugen ausgebracht wird.

Die SRH sichert rund 655 Kilometer Gehwegstrecke ohne Anlieger:innen mit feinkörnigem Kies, z.B. Gehwege auf Brücken und Gehwegverbindungen zu Haltestellen von Bussen und Bahnen. 57 Fahrer:innen bearbeiten die Strecken maschinell mit kleinen Streufahrzeugen und rund 250 Einsatzkräfte manuell.

Knapp 90 Einsatzkräfte sichern mit ebenso vielen Fahrzeugen die wichtigen Hauptverkehrsstraßen und Strecken mit Buslinienverkehr (gut 2.650 km) sowie 1.600 Busbuchten mit Feuchtsalz und danach die Verbindungsstrecken zwischen diesen Straßen (mehr als 590 km). Ein Streudurchgang dauert mind. dreieinhalb Stunden.

Rund 4.310 Bushaltestellen werden von etwa 250 Einsatzkräften in mehr als 80 Fahrzeugen mit feinkörnigem Kies gesichert.

290 Einsatzkräfte beseitigen mit rund 100 Fahrzeugen Eis und Schnee auf 8.370 Fußgängerüberwegen („Zebrastreifen“ sowie unmittelbare Umgebung mit Mittelinseln) manuell mit Schneeschiebern und mit einem Kies-Salz-Gemisch.

Schnee und Eis auf Gehwegen müssen in Hamburg die Anlieger:innen entfernen: Schnee sofort nach Ende des Schneefalls, Glätte sofort nach Eintritt (mind. 1 m breit, bei starker Frequenz mehr, bei Eckgrundstücken bis zur Bordsteinkante). Nach 20 Uhr haben sie Zeit bis morgens um 8.30 Uhr, an Sonn- und Feiertagen bis 9.30 Uhr. Auf Gehwegen dürfen keine Tausalze verwendet werden, nur abstumpfende Stoffe. Infos über die Pflichten der Anlieger:innen stehen unter http://www.hamburg.de/winterdienst.

Die zentrale Salzhalle der SRH bietet Platz für bis zu 10.000 Tonnen Streusalz. Zusammen mit Salz in 14 Silos und in sechs Lagerhallen kann die SRH rund 17.000 Tonnen Streusalz bevorraten. Auf ihren Betriebsplätzen lagert die SRH auch Kies. 63 mobile Kies-Silos im Stadtgebiet ersparen den Einsatzkräften lange Regiewege.

Die Autobahnen, die Wilhelmsburger Reichsstraße, die Bergedorfer Straße und die Flughafenzubringer werden von den Hamburger Autobahnmeistereien gesichert.

Einen Winterdienst auf den Fahrbahnen in Nebenstraßen leistet die SRH im Regelfall nicht, sondern nur auf Meldung von Polizei, Feuerwehr und Verkehrsunternehmen.

Infos für alle zum Winterdienst stehen auf stadtreinigung.hamburg. Aktuelles zum Winterdienst gibt es auf X (früher Twitter) unter @SRHnews. Die zu streuenden Radwege und Fahrbahnen sind im Geoportal Hamburg aufgeführt (Im Menü „Themen“ die „Fachdaten“ aufrufen und im Menü „Verkehr“ die Rubrik „Winterdienst für den Radverkehr durch SRH“ anklicken, dann „Radwege“ und „Fahrbahnen Feuchtsalz“).

So funktioniert der Winterdienst - Anhang 1
Stadtreinigung Hamburg Anstalt des öffentlichen Rechts direkter Link zum Artikel