Am Pumpwerk entsteht neue Landmarke des Emschertals

Dach des neuen Betriebsgebäudes als Aussichtspunkt: Wasserwirtschaft an der neuen Emscher vor Ort erlebbar

Die Baustelle des neuen Abwasser-Pumpwerks nahe der Sutumer Brücken in Gelsenkirchen ist eine der größten und tiefsten Erdbaustellen nicht nur im Rahmen des Emscher-Umbaus, sondern vermutlich auch des ganzen Landes. Da der Pumpwerksstandort mitten im Verbandsgebiet an einer schmalen Stelle der Emscherinsel zwischen Emscher und Rhein-Herne-Kanal liegt, bietet dieser Raum interessante Möglichkeiten für eine attraktive Gestaltung und Präsentation für die Öffentlichkeit. Für den Standort Gelsenkirchen hat die Emschergenossenschaft daher entschieden, das Pumpenhaus architektonisch besonders zu gestalten und das Gelände nach Abschluss (!) aller Bauarbeiten für die Öffentlichkeit zugänglich zu machen.


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Im Rahmen des Masterplans Emscher-Zukunft und der Werkstatt Neues Emschertal wurde 2004/2005 für die Gestaltung des Pumpwerks Gelsenkirchen ein architektonischer Wettbewerb ausgelobt. Dabei galt es, die Anforderungen in Bezug auf das technisch bedingte Raumprogramm, die architektonische Gestaltung und die landschaftliche Einbindung in das Plangebiet im Übergangsbereich zwischen Schalke und Erle zu erfüllen. Gleichzeitig sollte ein „Ankerpunkt für die Wasserkultur“ geschaffen werden.

Der Wettbewerb wurde im Juli 2005 abgeschlossen. Der Siegerentwurf des Büros B.A.S. Kopperschmidt + Moczala GmbH sieht für das Betriebsgebäude einen elliptischen Baukörper vor.

Das Betriebsgebäude steht frei im Landschaftsraum des Emschertals. Das Pumpwerk Gelsenkirchen wird eine Landmarke im Neuen Emschertal werden. Wesentliches gestalterisches Element ist eine klar gegliederte Ziegelfassade, die durch die in Oberfläche und Form gleichen Stahltüren gegliedert ist. Sie vermitteln den technischen Charakter des Gebäudes und nehmen die unterschiedlichen Lüftungs- und Entlastungskanäle auf. Die Dachflächen des Betriebsgebäudes sollen entsprechend der exponierten Lage an der Emscher und dem Rhein-Herne-Kanal als öffentliche Aussichtspunkte genutzt werden. Zusätzlich erhält das Tiefbauteil eine begehbare Umfassungsmauer. Der dem Pumpwerk zugewandte Info-Raum kann etwa als Treffpunkt für Führungen der Emschergenossenschaft genutzt werden. Um das Gebäude auch in den dunklen Stunden des Tages in Erscheinung zu bringen, sind Strahler vorgesehen, die der Ziegelfassade entsprechend Geltung verschaffen.

Pumpwerk Gelsenkirchen

Das neue Pumpwerk in Gelsenkirchen entsteht im Rahmen des Umbaus des Emscher-Systems. Für das Abwasser aus den Städten des Emschergebietes wird zwischen Dortmund und Dinslaken der Abwasserkanal Emscher (AKE) gebaut, der nach seiner Fertigstellung mit einer Länge von 51 Kilometern in bis zu 40 Metern Tiefe der größte Abwasserkanal Europas sein wird. Der neue Sammler wird zudem die Hauptschlagader des neuen Entwässerungssystems zwischen der Kläranlage Dortmund-Deusen und dem Klärwerk Emschermündung im Städtedreieck Dinslaken-Oberhausen-Duisburg sein. Der Abwasserkanal beginnt in Dortmund in einer Tiefenlage von ca. acht Metern unter der Geländeoberkante und sinkt mit einem stetigen Gefälle von 1,50 Metern je Kilometer bis zu 40 Meter tief in die Erde ab. Es war unumgänglich, Pumpwerke zwischenzuschalten, die das Abwasser wieder aufwärts befördern. Ohne sie hätte der Kanal bei Dinslaken eine Tiefe von rund 80 Metern erreicht. Insgesamt entstehen drei neue große Pumpwerke in Bottrop, Gelsenkirchen und Oberhausen. Das Pumpwerk Gelsenkirchen ist im Verlauf des AKE in Fließrichtung das erste Pumpwerk.

Ende 2009 wurde mit der Herstellung der Baugrube begonnen. Seit Anfang 2012 wird das Tiefbauteil, in dem sich später die Pumpen und Elektromotoren befinden werden, hergestellt. Eine besondere baubetriebliche Herausforderung für die Baustelle ergab sich in 2014 dadurch, dass an vier verschiedenen Stellen des Tiefbauteils jeweils eine Vortriebsmaschine zum Bau des AKE unterirdisch in die Baustelle hineinfuhr und von dort aus geborgen werden musste. In 2014 wurde zudem mit der Herstellung des Hochbauteils begonnen.

Ende 2017 werden alle Baumaßnahmen abgeschlossen werden. Danach kann mit der Inbetriebnahme begonnen werden.

Emschergenossenschaft/Lippeverbande direkter Link zum Artikel