Angelegte Feuchtgebiete sollen Gewässer vor Nährstoffbelastung schützen

Der Schutz der Gewässer vor Nährstoffeinträgen ist ein wichtiges Ziel der Landesregierung

In Greifswald übergab Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus heute einen Zuwendungsbescheid in Höhe von 356.000 € an den gemeinnützigen Verein DUENE am Institut für Bo­tan­ik und Landschaftsökologie der Uni­ver­si­tät Greifswald für ein Projekt, in dem nährstoffbelastetes Oberflächenwasser mit Hilfe von angelegten Feuchtgebieten gereinigt werden sollen. Der Reinigungsprozess soll mit Anbau von nachwachsenden Rohstoffen kombiniert werden. Dazu arbeitet der Verein mit Landwirtschaftsbetrieben, Unternehmen und Kommunen zusammen.


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Mehr als 60 % der Nährstoffeinträge in die Gewässer sind auf die Landbewirtschaftung zurückzuführen. „Umso wichtiger ist es, dass wir Pufferzonen schaffen, in denen Nährstoffe zurückgehalten werden können“, betonte der Minister. Eine innovative Möglichkeit, die nun auch in Mecklenburg-Vorpommern erprobt werden soll, seien angelegte Feuchtgebiete, so genannte „Constructed Wetlands“. Sie sind naturnah, kostengünstig und wartungsarm, so der Minister.

Das Funktionsprinzip dieser Anlagen ist schnell erklärt: Das nährstoffbelastete Wasser wird gezielt auf die bepflanzten Flächen geleitet. Die Nährstoffe werden von den Pflanzen aufgenommen, das Wasser auf natürliche Weise gereinigt. Zusammen mit der Biomasse können die Nährstoffe aus dem System entnommen werden.

Nährstoffeinträge mit dem Anbau von nachwachsenden Rohstoffen zu reduzieren verbinde Umweltziele mit der landwirtschaftlichen Produktion, freute sich Dr. Backhaus. So können auf den angelegten Feuchtgebieten Ausgangsstoffe für die stoffliche und energetische Verwertung entstehen.

Auch begrüßt der Minister ausdrücklich, dass Forschung und Praxis zum Schutz der Gewässer und zur Stärkung regionaler Wertschöpfungsketten Hand in Hand gehen: „Ich bin fest davon überzeugt, dass die Projektergebnisse dazu beitragen werden, den Nährstoffrückhalt für Landwirtschaftsbetriebe künftig auch wirtschaftlich attraktiv zu machen.“

In Deutschland werden ähnliche Ansätze bisher nur in Pflanzenkläranlagen überwiegend im ländlichen Raum eingesetzt. International wird auch urbanen Bereich vermehrt auf dezentrale Reinigungssysteme gesetzt.

Das Projekt „MeerGewinn– gemeinsam innovativ“ wird über eine Fördermaßnahme unterstützt, die erstmals im ELER-Programm 2014-2020 angeboten wird: Die Europäische Innovationspartnerschaft Produktivität und Nachhaltigkeit in der Landwirtschaft (EIP-AGRI). Ziel der Förderung ist, Innovationen schneller in die landwirtschaftliche Praxis zu bringen. Dazu schließen sich Partner aus Land- und / oder Forstwirtschaft, Forschung, Beratung oder dem verarbeitenden Gewerbe zu Operationellen Gruppen (OG) zusammen. Insgesamt stehen 5,3 Mio. € in dem neuen Förderprogramm bereit.

Angelegte Feuchtgebiete sollen Gewässer vor Nährstoffbelastung schützen - Anhang 1
Ministerpräsident des Landes Mecklenburg-Vorpommern