Aus Abwasser Energie gewinnen

Peniger Unternehmen errichtet in chinesischer Tabakfabrik Pilotanlage mit neuester Reinigungstechnologie

Mit einem erfolgreichen Geschäftsabschluss in Wuhan wurde die Delegationsreise unter Leitung von Umweltminister Thomas Schmidt heute (11. Mai 2017) fortgesetzt. Der Aufenthalt in Wuhan in der chinesischen Partnerprovinz Hubei bildet wieder einen Höhepunkt der Reise.


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„Mit der Bergmann AG aus Penig errichtet ein sächsischer Technologieführer der Abwasserbehandlung in einer chinesischen Tabakfabrik eine Pilotanlage, mit der aus Abwasser Energie gewonnen wird“, sagte Minister Schmidt. „Ich freue mich, dass sich aus unserer letzten Reise nach Wuhan im Herbst 2015 wieder ein konkretes Projekt ergeben hat, was wirtschaftlich und ökologisch ein Erfolg ist.“ Davon profitieren ein sächsisches mittelständisches Unternehmen sowie die chinesischen Partner und die Umwelt.

Die Bergmann AG liefert gemeinsam mit dem norwegischen Unternehmen Biowater Technologies AS an die chinesische Green Environment Solutions Co. Ltd. eine Testanlage mit der sehr kompakten und hocheffektiven HyVab-Technologie. Die Anlage wird im August dieses Jahres in Betrieb genommen.

„Mit dieser Anlage werden die organischen Bestandteile des Abwassers in Biogas umgewandelt und gleichzeitig die Schlammproduktion auf ein historisches Minimum reduziert. Dadurch wird ein Investment in einen Abwasserreinigungsprozess plötzlich interessant, da sich dieser sogar amortisieren kann“, sagte Vorstandsvorsitzender Lars Bergmann.

Der Betrieb der Anlage beginnt mit einer dreimonatigen Testphase, die von der Universität Wuhan wissenschaftlich begleitet wird. Nach einem erfolgreichen Testbetrieb wird eine Komplettanlage errichtet. Der Auftragswert dafür liegt bei etwa drei Millionen Euro. Wenn das Energiepotenzial aus dem Biogas optimal genutzt wird und die eingesparten Kosten bei der Schlammentsorgung dazugerechnet werden, refinanziert sich diese Anlage innerhalb von drei Jahren. Das Tabakunternehmen Hubei Xinye Tobacco verfügt über weitere 50 Standorte in China, die ebenfalls Bedarf für diese Technologie haben.

Darüber hinaus fand ein deutsch-chinesisches Forum für Umwelt und Landtechnik mit rund 100 Teilnehmern aus Unternehmen, Wissenschaft und Politik statt. Organisiert wurde dieses Forum von der Wirtschaftsförderung Sachsen GmbH (WfS).

Bei Gesprächen mit seinen Amtskollegen aus dem Umwelt- und Landwirtschaftsministerium wurden weitere Kooperationsmöglichkeiten besprochen. „Für die Umsetzung von Projekten ist in China die politische Unterstützung sehr wichtig, um Türen zu öffnen“, so Schmidt abschließend.

Hintergrund:

Zwischen dem Freistaat Sachsen und der Volksrepublik China bestehen bereits seit Anfang der 1990er Jahre intensive Beziehungen durch regelmäßige Delegationsreisen und Besuche von Messen und Konferenzen. Bereits im Oktober 2015 besuchte Minister Schmidt China mit einer Delegation von Politikern, Unternehmern und Wissenschaftlern.

Der Freistaat Sachsen und die Provinz Hubei (circa 60 Millionen Einwohner) mit ihrer Hauptstadt Wuhan (rund zehn Millionen Einwohner) haben im Jahr 2007 eine Partnerschaftsvereinbarung geschlossen und kooperieren in den Bereichen Wirtschaft, Wissenschaft, Umweltschutz, Bildung und Weiterbildung sowie Kunst und Kultur. In der Partnerprovinz Hubei unterhält der Freistaat Sachsen ein eigenes Verbindungsbüro. Mit Exporten im Wert von 5,5 Milliarden Euro im Jahr 2016 ist China der wichtigste Auslandsmarkt für die sächsische Wirtschaft.

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