Baubeginn Prozesswasser-Behandlungsanlage

Baubeginn Prozesswasser-Behandlungsanlage
Baubeginn Prozesswasser-Behandlungsanlage

Auf der kreiseigenen Kläranlage Seevetal in Glüsingen haben die Baumaßnahmen für die neue Prozesswasser-Behandlungsanlage begonnen.

Wie bereits berichtet, investiert der Kreisbetrieb Abwasserbeseitigung rund zwei Millionen Euro in die Optimierung der Verfahrenstechnik der Kläranlage Seevetal.


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Die EU fördert das Projekt aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) mit einer Million Euro. Die neue Anlage soll im Spätherbst 2019 in Betrieb genommen werden.

„Die Kläranlage Seevetal verfügt bereits über einen hohen technischen Stand, mit der neuen Anlage wird die Verfahrenstechnik weiter optimiert. Die Energieeffizienz der Kläranlage wird erheblich erhöht und es werden zusätzlich ausreichend Kapazitäten geschaffen, um neue Wohn- und Gewerbegebiete an das Abwassernetz des Landkreises anzuschließen“, erklärt Kreisrat Josef Nießen.

Auf der Kläranlage Seevetal werden pro Jahr 6,1 Millionen Kubikmeter Abwasser aus den Samtgemeinden Hanstedt (ohne Egestorf, Evendorf und Döhle), Jesteburg und den Gemeinden Rosengarten, Seevetal, Stelle sowie der Stadt Buchholz gereinigt.

Sowohl am Standort in Seevetal als auch mit der Kläranlage in Kakenstorf leistet der Betrieb Abwasserbeseitigung durch eine hohe Eigenenergieproduktion bereits jetzt einen großen Beitrag zum Klimaschutz.

Bei der Abwasserreinigung entstehen auf beiden Kläranlagen derzeit pro Jahr 110.000 Kubikmeter Klärschlamm. Dieser Schlamm fault in großen Behältern aus. Dabei entstehen rund 1,8 Millionen Kubikmeter Biogas. Diesen Biokraftstoff setzt der Landkreis über drei Blockheizkraftwerke und eine Mikrogasturbine in Strom- und Wärmenergie um und deckt damit nahezu den kompletten Energiebedarf für beide Kläranlagen. Der überschüssige, klimafreundliche Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Aktuell produzieren beide Anlagen 4,2 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich.

„Mit der nunmehr begonnenen Maßnahme optimieren wir unsere Eigenenergieproduktion weiter und entlasten das Klima pro Jahr um weitere 930 Tonnen CO2“, erläutert Jörg Schulze, Leiter des Betriebs Abwasserbeseitigung. „Grundlage ist ein neues und innovatives Verfahren, die sogenannte Deammonifikation, in Verbindung mit einer optimierten Vorklärung der Abwässer.“

Bei der maschinellen Entwässerung des Klärschlamms fällt Prozesswasser mit einem erhöhtem Stickstoffgehalt an. Diese zusätzliche Stickstoff-Rückbelastung beträgt rund 15 Prozent des normalen zufließenden Abwassers aus dem Schmutzwasserkanalnetz. Bisher wird dieses Prozesswasser der biologischen Behandlungsstufe zugeführt und mitbehandelt. Durch das neue Verfahren kann dieses Prozesswasser künftig separat behandelt werden. Dadurch reduziert sich die Belastung der biologischen Reinigungsstufe, es werden Kapazitäten für Neuanschlüsse frei.

Die Behandlungsstufe zur Deammonifikation benötigt erheblich weniger Sauerstoff für den Reinigungsprozess als das bisher übliche Verfahren. Die Sauerstoffversorgung über Druckluftgebläse mit Elektromotoren führt zu Energieeinsparung von rund 15 Prozent und damit zu einem geringeren CO2-Ausstoß.

Zudem wird der Landkreis sein Vorklärverfahren optimieren, um mehr Faulgas zu gewinnen. Auf der Kläranlage Seevetal werden derzeit rund 85.000 Kubikmeter Klärschlamm pro Jahr in drei Faulbehältern ausgefault. Eine zusätzliche Fällungsanlage soll nun den Abscheidegrad des Schlamms in beiden Vorklärbecken erhöhen. Dadurch kann pro Jahr mehr Schlamm direkt in die Faulbehälter gefördert und in der Folge mehr Biogas gewonnen werden. Es wird von einer jährlichen zusätzlichen Gasproduktion von rund 270.000 Kubikmeter und einer Stromerzeugung von rund 600.000 Kilowattstunden jährlich ausgegangen.

Baubeginn Prozesswasser-Behandlungsanlage - Anhang 1
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