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Das funktioniert so: Die kommunale Kläranlage ist nicht selten der größte Energieverbraucher einer Kommune. Gleichzeitig wird durch Klärgas Blockheizkraftwerke-Strom erzeugt. In Wasserwerken besteht durch Verbraucher und Erzeugungseinheiten häufig eine vergleichbare Situation. Hinzu kommt: Viele Kläranlagen und Wasserwerke verfügen bereits über eine moderne Leittechnik. Nicht selten sind einzelne Pumpen mit gezielten Steuerungsmodulen ausgestattet, um Energieeffizienzpotenziale heben zu können. Notstromaggregate sichern fast jeden Standort ab. Und zweifelsohne gehören flexible Reaktionen zum Tagesgeschäft, da täglich auf schwankenden Wasserbedarf und veränderte Frachten reagiert werden muss Das alles sind perfekte Voraussetzungen, um auch am Markt für Regelenergie teilnehmen zu können.
Auf dem Strommarkt insgesamt gilt: Durch den steigenden Anteil dezentraler Energieerzeuger sind die Stromnetze in einem permanenten Ungleichgewicht. Die Übertragungsnetzbetreiber sorgen durch den Einsatz von Regelenergie für den notwendigen Ausgleich. Wer seinen Energieverbrauch bzw. die Energieerzeugung steuern kann, ist in der Lage, Ausgleichsleistungen bei Netzschwankungen zu erbringen – und so zusätzliche Einnahmen zu erzielen.
Die Teilnahme am Regelenergiemarkt war bisher vorwiegend den großen Kraftwerken vorbehalten, da u. a. eine Bereitstellungsleistung von mindestens 5 MW und eine Reserve nachgewiesen werden muss. Durch den Zusammenschluss in einem Virtuellen Kraftwerk können nun auch kleinere Erzeugungs- und Verbrauchseinheiten die „5-MW-Hürde“ nehmen und als „Pool“ an diesem Strommarkt teilhaben.
Gemeinsam aktiv auf dem Strommarkt
GELSENWASSER hat in drei Pilotprojekten getestet, wie praktikabel der Einsatz von Kläranlagen und Wasserwerken in einem virtuellen Kraftwerk ist und welche Konsequenzen sich daraus ergeben. Die Untersuchungen wurden im Wasserwerk Haltern, in der Kläranlage Dresden-Kaditz und in der Kläranlage am Hauptstandort der hanseWasser Bremen durchgeführt. Für alle drei Standorte werden aktuell wirtschaftlich attraktive Konzepte umgesetzt. Über das GELSENWASSER-Dienstleistungsprodukt „POOL“ können nun auch Abwasserentsorger, Wasserversorger, sowie Kommunen, Stadtwerke, Industrie und Gewerbe diese Chance gemeinsam nutzen.