Drainagen werden auf Dichtigkeit geprüft – Diesel laufen nachts

Nur so können Bauwerke fachgerecht gecheckt werden

Die Sanierung des Hauptkanals Recklinghausen hat die Emschergenossenschaft weitgehend abgeschlossen. Letzter Schritt des Bauprojekts waren die Drainagen im Umfeld des Kanals. Um diese jetzt auf Dichtigkeit zu checken, müssen die Drainagen vorher leergepumpt werden. Das dauert viele Stunden – auch über Nacht – und erfordert Dieselaggregate.


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Mögliche Betroffene sind Anlie-ger des Florian-Polubinski-Weges vom Südfriedhof bis zur Autobahn A2. Im Verlauf des Weges gibt es insgesamt 32 Schächte für die Drainage-Stränge, die jeweils einer Kamerabefahrung unterzogen werden um festzustellen, ob sie dicht sind. Voraussetzung für die Überprüfung ist, dass vorher jeweils die Drainagen leer ge-pumpt werden, was pro Strang knapp zwei Tage und eine Nacht dauert.

Dies erfolgt zwar mit Elektropumpen – die aber von Dieselaggre-gaten mit Strom versorgt werden. Wer also in den nächsten vier Wochen am Florian-Polubinski-Weg einen Dieselmotor bemerkt, der leise, aber scheinbar unun-terbrochen die ganz Nacht hindurch läuft, liegt richtig. Die Emschergenossenschaft bittet um Verständnis für die ungewöhnli-che und hoffentlich geringfügige Belästigung – aber anders ist eine fachgerechte Dichtigkeitsprüfung der Drainagen nicht möglich.

Sanierung des Hauptkanals Recklinghausen

Die Emschergenossenschaft betreibt den rund drei Kilometer langen Mischwasserkanal. Als geschlossener Kanal älteren Baujahres wies der Hauptkanal zahlreiche Schäden auf. Nach erfolgreicher Sanierung ist er jetzt wieder dicht. Damit aber nicht als Folge die Grundwasserstände steigen und zu feuchten Kellern führen, hat man ein Drainagesystem gleich mitgeplant. Die Drainagen leiten das anstehende Grundwasser ab – aber eben nicht in die nächste Kläran-lage, wo es keinen Sinn macht und nur Kosten verursacht.

Hintergrund Emscher-Umbau

Die aktuelle Maßnahme ist ein Bestandteil des Generationen-projekts Emscher-Umbau, in das die Emschergenossenschaft über fast 30 Jahre prognostizierte 5,266 Milliarden Euro investiert. Diese Kosten werden zu rund 80 Prozent von den Mitgliedern der Emschergenossenschaft getragen, d.h. von Bergbau, Industrie und Kommunen. Knapp 20 Prozent steuern das Land NRW und die EU über Fördermittel bei.

Der Umbau des Emscher-Systems wurde 1991 beschlos-sen und Anfang 1992 begonnen. Voraussichtlich Ende 2020 soll die Emscher, einst der „dreckigste Fluss Europas“, weitestgehend wieder vom Abwasser befreit sein und – wo der Platz es zulässt – naturnah umgestaltet werden.

Die Emschergenossenschaft ist ein öffentlich-rechtlicher Wasser-wirtschaftsverband und wurde 1899 als erste Organisation dieser Art in Deutschland gegründet. Ihre Aufgaben sind unter ande-rem die Unterhaltung der Em-scher, die Abwasserentsorgung und -reinigung sowie der Hochwasserschutz.

EMSCHERGENOSSENSCHAFT / LIPPEVERBAND