Drohende Strafzahlungen wegen Verletzung der Nitratrichtlinie

In vielen Gebieten Deutschlands wird der Grenzwert der EU-Nitratrichtlinie überschritten

Er soll das Grundwasser EU-weit vor Belastungen aus landwirtschaftlichem Düngemitteleinsatz schützen. In Deutschland steht derzeit eine Novellierung der Düngemittelverordnung aus. Allerdings trägt der aktuelle Entwurf nicht dazu bei, die Grundwasserqualität zu verbessern.


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Die zivilgesellschaftliche Initiative VSR-Gewässerschutz hat von 2012 bis 2015 privat genutzte Brunnen untersucht und die Ergebnisse auf einer Karte dargestellt. Dabei wird deutlich, dass in Niedersachsen auffällig viele Überschreitungen des Nitrat-Grenzwertes von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) zu verzeichnen sind. Besonders in Regionen mit einem hohen Aufkommen von Schweine-, Hühner-, Hähnchen- und Rinderberständen wird der Grenzwert überschritten. Dies macht laut VSR-Gewässerschutz deutlich, dass bei der ausstehenden Novellierung der Düngeverordnung die Verbesserung des Grundwassers im Vordergrund stehen muss. „Es ist unverständlich, warum Politiker trotz dieser massiven Grundwasserbelastungen den wirtschaftlichen Interessen der Agrarlobby nachgeben und so die Novellierung verschleppen.“ sagte Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz.

Ein Problem sei auch der Verbleib der Gülle. Dieser sei oft nicht ausreichend kontrollierbar. Um die gesetzlich zugelassene Stickstoffmenge von 170kg/ha aus den Ausscheidungen von Tieren bei der Düngung nicht zu überschreiten, wird ein Teil davon in andere Regionen transportiert. Auch Mineraldünger wird in Niedersachsen noch immer viel genutzt, da die Kosten für eine effiziente Gülle- und Gärresteaufbringung zum Teil höher sind, als der Einsatz von Mineraldünger. Der Wert der Gülle und Gärreste sinkt daher für den Landwirt. Die Stickstoffverluste befinden sich dann im Grundwasser. Ein ähnliches Problem gab es in den Niederlanden. Dort wurden auf Drängen der EU-Kommission Stickstoffobergrenzen in Abhängigkeit von Boden und Pflanzen festgelegt. Dies führte zu einem effizienteren Umgang mit Gülle durch die Landwirte. „Dagegen führen in Deutschland die gesetzlich zugelassenen viel zu hohen Stickstoffgaben immer noch zu massiven Nitratauswaschungen ins Grundwasser.“ sagte Susanne Bareiß-Gülzow.

Der Verband fordert daher von der Politik, nachhaltige Maßnahmen zur Verringerung der Nitratauswaschungen zu erarbeiten, statt künftig Strafzahlungen an die EU zu leisten.

Deutscher Naturschutzring e.V. direkter Link zum Artikel