Energieerzeugung und Energieeffizienz durch innovatives Klärverfahren

Energieerzeugung und Energieeffizienz durch innovatives Klärverfahren
Energieerzeugung und Energieeffizienz durch innovatives Klärverfahren

Der Kreisbetrieb Abwasserbeseitigung investiert rund zwei Millionen Euro in die Optimierung der Verfahrenstechnik der Kläranlage Seevetal

Abwasserklärverfahren auf hohem technischen Stand und klimafreundliche Energieerzeugung – dafür steht der Betrieb Abwasserbeseitigung des Landkreises Harburg bereits seit vielen Jahren. Nun investiert der Betrieb rund zwei Millionen Euro in ein neues innovatives Klärverfahren auf der Kreis-Kläranlage Seevetal in Glüsingen.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Möglich macht dies eine nun zugesagte finanzielle Förderung des Projekts durch die Europäische Union. Sie stellt dem Landkreis Harburg rund eine Million Euro aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung.

„Mithilfe der EU-Förderung können wir die Verfahrenstechnik der Kläranlage Seevetal weiter optimieren. Damit erhöhen wir die Energieeffizienz der Anlage erheblich und schaffen zudem ausreichend Kapazitäten, um neue Wohn- und Gewerbegebiete an unser Abwassernetz anzuschließen“, freut sich Landrat Rainer Rempe über die gute Nachricht der N-Bank aus Hannover.

Auf der Kläranlage Seevetal werden pro Jahr sechs Millionen Kubikmeter Abwasser aus den Samtgemeinden Hanstedt (ohne Egestorf, Evendorf und Döhle), Jesteburg und den Gemeinden Rosengarten, Seevetal, Stelle sowie der Stadt Buchholz gereinigt.

Dabei leistet der Betrieb Abwasserbeseitigung bereits jetzt einen großen Beitrag zum Klimaschutz durch eine hohe Eigenenergieproduktion auf den Kläranlagen Seevetal in Glüsingen und Obere Este in Kakenstorf.

Bei der Abwasserreinigung entstehen auf beiden Kläranlagen derzeit pro Jahr 120.000 Kubikmeter Klärschlamm. Dieser Schlamm fault in großen Behältern aus. Dabei entstehen rund zwei Millionen Kubikmeter Biogas. Diesen Biokraftstoff setzt der Landkreis über drei Blockheizkraftwerke und eine Mikrogasturbine in Strom- und Wärmenergie um und deckt damit nahezu den Energiebedarf für beide Kläranlagen komplett selbst. Der überschüssige, klimafreundliche Strom wird ins öffentliche Netz eingespeist. Beide Anlagen produzieren 4,8 Millionen Kilowattstunden Strom jährlich.

„Mit der für 2018/2019 geplanten Maßnahme optimieren wir unsere Eigenenergieproduktion weiter und entlasten das Klima pro Jahr um weitere 930 Tonnen CO2“, erläutert Jörg Schulze, Leiter des Betriebs Abwasserbeseitigung. „Grundlage ist ein neues und innovatives Verfahren, die sogenannte Deammonifikation, in Verbindung mit einer optimierten Vorklärung der Abwässer.“

Bei der maschinellen Entwässerung des Klärschlamms fällt Prozesswasser mit einem erhöhtem Stickstoffgehalt an, die zusätzliche Stickstoffbelastung entspricht rund 15 Prozent des Abwassers aus den Schmutzwasserkanälen. Bisher wird dieses Prozesswasser in einer regulären biologischen Behandlungsstufe gereinigt. Durch das neue Verfahren kann das Wasser separat behandelt werden. Dadurch reduziert sich die Belastung der biologischen Reinigungsstufe, es werden Kapazitäten für Neuanschlüsse frei.

Die Behandlungsstufe zur Deammonifikation benötigt erheblich weniger Sauerstoff für den Reinigungsprozess als das bisher übliche Verfahren. Die Sauerstoffversorgung über Druckluftgebläse mit Elektromotoren führt zu Energieeinsparung von rund 15 Prozent und damit zu einem geringeren CO2-Ausstoß. Zudem wird der Landkreis sein Vorklärverfahren optimieren, um mehr Faulgas zu gewinnen. Eine zusätzliche Fällungsanlage soll den Abscheidegrad des Schlamms in beiden Vorklärbecken erhöhen. Dadurch kann mehr Schlamm direkt in die Faulbehälter gefördert und mehr Biogas gewonnen werden: Voraussichtlich entstehen so rund 270.000 Kubikmeter Gas und eine Stromerzeugung von rund 600.000 Kilowattstunden pro Jahr.

Landkreis Harburg direkter Link zum Artikel