Feine Luftblasen gefallen Bakterien und senken den Energiebedarf

Ertüchtigung der Kläranlage Riepe

Wo sonst das Schmutzwasser der Region gereinigt wird, fließt derzeit viel Schweiß: Mitarbeiter einer Spezialfirma bereiten die Belebungsbecken der Kläranlage in Riepe für den Einbau einer neuen Belüftungsanlage vor.


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Mit Abziehern, die an Schneeschieber erinnern, befördern sie Schlamm an die tiefste Stelle der entleerten Becken, von wo aus die zähe Masse abgepumpt wird. Ein Knochenjob, der für die Sanierung notwendig ist. Rund 200.000 Euro investiert der Oldenburgisch-Ostfriesische Wasserverband (OOWV) in die Ertüchtigung der Kläranlage. Das Ziel: Mehr Effizienz, weniger Energieverbrauch.

Die Kläranlage in Riepe reinigt pro Tag rund 2.500 Kubikmeter Schmutzwasser. Rund ein Drittel kommt aus dem Gewerbe und verarbeitenden Betrieben für Nahrungs- und Futtermittel – Tendenz steigend.

Herzstück der Sanierung ist die Ausstattung der biologischen Reinigungsstufe mit einer neuen Belüftung. Belüftungskerzen, die langen perforierten Röhren ähneln, werden am Grund durch 61 rechteckige Belüftungsplatten pro Belebungsbecken ersetzt. Sie blasen Sauerstoff ein, der Millionen von Bakterien zu Höchstleistungen antreibt. Sie bauen beispielsweise Phosphat, Ammonium und Stickstoff ab. Der Einbau der Platten erfordert viel Geschick. „Sie müssen exakt angebracht werden und dürfen nicht schief sitzen. Sonst erreichen wir nicht die gewünschte Effizienz“, erklärt Marco Fleßner, Koordinator der Kläranlage.

Das erste von zwei Belebungsbecken wurde bereits mit dem neuen System ausgestattet. Der Erfolg ist schon jetzt sichtbar. „Durch die Belüftungsplatten wird der Sauerstoff viel feiner eingeblasen und verteilt“, erklärt OOWV-Regionalleiter Michael Veh. „Und wir senken den Energiebedarf deutlich. Der Stromverbrauch hat sich nach der Inbetriebnahme im ersten Belebungsbecken fast halbiert“, so Veh.

Demnächst beginnt auf dem Gelände der Bau eines neuen Misch- und Ausgleichsbeckens mit einem Volumen von rund 500 Kubikmetern. Das Becken dient der besseren Steuerung von Abwassermengen, die die Kläranlage erreichen. Mit der Inbetriebnahme ist je nach Witterung und Verlauf im Februar 2018 zu rechnen.

Die Kläranlage Riepe ging 1991 mit einer Kapazität von 10.000 Einwohnerwerten in Betrieb. Mit der Übertragung der Abwasserentsorgung von der Gemeinde Ihlow auf den OOWV, hat der Verband die Anlage und die Mitarbeiter im Jahr 2005 übernommen. Die Kapazität wurde im Laufe der Jahre auf 16.150 Einwohnerwerte erhöht. Der Einwohnerwert ist eine Maßzahl für die Leistung einer Kläranlage. Sie wird aus der Bevölkerungszahl und dem Maß der zusätzlichen Verschmutzung durch Industrie und Gewerbe errechnet.

OOWV (Oldenburgisch-Ostfriesischer Wasserverband) direkter Link zum Artikel