Flurbereinigung „Lippeaue I“ offiziell abgeschlossen

Flurbereinigung „Lippeaue I“ offiziell abgeschlossen
Flurbereinigung „Lippeaue I“ offiziell abgeschlossen

Natürliche Lebensadern in der Landschaft werden reaktiviert

Wie auf einer Perlenkette aufgereiht liegen die Flurbereinigungsverfahren entlang der Lippe vom Osten des Regierungsbezirks bei Garfeln bis Selm-Bork im Westen. Die meisten dieser Verfahren wurden zur Unterstützung des 1990 vom Land NRW initiierten Gewässerauenprogramms eingeleitet. Das Ziel ist, die Flussauen und die Gewässernetze als natürliche Lebensadern in der Landschaft zu erhalten und zu reaktivieren.


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Vielerorts sind die Voraussetzungen für eine naturnahe Auenentwicklung jetzt erreicht – immer unter Berücksichtigung der örtlichen Landwirtschaft.

Offiziell abgeschlossen ist das Vereinfachte Flurbereinigungsverfahren Lippeaue I, das 1996 vom damaligen Amt für Agrarordnung (heute Bezirksregierung Arnsberg, Dezernat für Ländliche Entwicklung und Bodenordnung) eingeleitet wurde. Auch hier, im Lippeabschnitt zwischen Eickelborn und Lippborg, sollte eine naturnahe Kulturlandschaft wiederhergestellt werden. Dafür notwendig war wiederum ein umfangreicher Flächenerwerb und Flächentausch – realisierbar nur über eine Bodenordnung nach dem Flurbereinigungsgesetz. Die hierfür erforderlichen finanziellen Mittel hat das Land NRW bereitgestellt – unter Federführung des Dezernates für Wasserwirtschaft der Bezirksregierung.

Das Verfahrensgebiet selbst bestand aus einer Vielzahl kleinerer Flächen. Hoch war die Anzahl von Eigentümern, die die Teilnehmergemeinschaft bildeten. Aktive Landwirte waren oftmals nicht verkaufsbereit, da sie ihre Flächen zur Existenzsicherung benötigten – neben anderen Gründen, die einer Veräußerung im Weg standen. In diesen Fällen half die Bodenordnung weiter. Das heißt: Landwirte konnten auf bereitgestellte Ersatzflächen ausweichen. Und das Flurbereinigungsgebiet wurde immer wieder um Grundstücke erweitert, die außerhalb der Aue zum Kauf angeboten und als geeignete Tauschflächen akzeptiert wurden.

Gute Zusammenarbeit mit Teilnehmergemeinschaft

Die Berichtigung der öffentlichen Bücher ist nun abgeschlossen. Die Schlussfeststellung zum Verfahren wurde erlassen und dem Vorstand der Teilnehmergemeinschaft in einer kleinen Feierstunde überreicht. „Das Ergebnis kann sich sehen lassen. Die gesteckten Ziele wurden erreicht“, sagte Andreas Barden, Dezernent der Bezirksregierung Arnsberg, bei der Übergabe der Schlussfeststellung. Sein Dank für eine gute und vertrauensvolle Zusammenarbeit galt Josef Asseburg, dem Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft, Stellvertreter Reinhold Fröhlich sowie den Vorstandsmitgliedern Egbert Voschepoth und Clemens Schröder.

Klaus Menne, Verfahrenssachbearbeiter bei der Bezirksregierung, fasste zusammen: „81,2 ha für das Gewässerauenprogramm an der Lippe wurden im Verfahren zur Verfügung gestellt – und weitere 19,5 ha in den Naturschutzgebieten ‚Ahsewiesen‘ und ‚Wulfesknapp‘. An den Bördebächen im Kreis Soest konnten 7,4 ha erworben werden und sind Bestandteil eines neuen Flurbereinigungsverfahrens, das zur schonenden Umsetzung der europäischen Wasserrahmenrichtlinie eingeleitet wurde.“

Andere Projekte auf den Weg gebracht

Doch damit nicht genug. Auch andere wichtige Projekte konnten im Zuge des Flurbereinigungsverfahrens unterstützt und auf den Weg gebracht werden: So wurden für die Straßenbauprojekte B 475 und L 793 insgesamt 3,4 ha bereitgestellt, außerdem für das Baugebiet „Steinbach“ in der Gemeinde Lippetal weitere 8 ha als Kompensationsflächen.

Im Rahmen des Termins zur Übergabe der Schlussfeststellung vergaßen die Anwesenden auch nicht, an August Möllenhoff zu erinnern, den verstorbenen ehemaligen Vorsitzenden der Teilnehmergemeinschaft – stets ein Mittler zwischen Naturschutz und Landwirtschaft.

Flurbereinigung „Lippeaue I“ offiziell abgeschlossen - Anhang 1
Bezirksregierung Arnsberg