Fördermittel und privates Engagement für den Moorschutz

Umweltminister Jörg Vogelsänger hat heute im Zusammenhang mit der Beantwortung einer Anfrage im Parlament eine Zwischenbilanz des 2014 gestarteten 10-Punkte-Programms für den Moorschutz in Brandenburg gezogen

In Anlehnung an die nationalen Biodiversitätsstrategie sollen landesweit bis zu zehn Prozent der Moorfläche in eine natürliche Entwicklung übergehen oder moorerhaltend als Röhrichte, Erlenwald, Nasswiesen bewirtschaftet werden. Vorrangig werden aufgelassene Moore revitalisiert.


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Verbesserungen des Wasserhaushalts der Moore werden mit den Landnutzern und den Wasser-und Bodenverbänden geplant. Die Landesregierung hat sich dafür eingesetzt, dass Moorschutzprojekte, die wie alle wasserbaulichen Vorhaben sehr kostenintensiv sind, auch aus europäischen Förderprogrammen, insbesondere den EU-Agrarfonds ELER, gefördert werden können

Handlungsschwerpunkt in Landesprogrammen

Ziel bei der landwirtschaftlichen Nutzung ist die ausschließliche Bewirtschaftung von Moorflächen als Dauergrünland. Mit Förderanreizen versucht das Land, dies zu unterstützen.

Beispielsweise wurde mit dem Förderprogramm „Moorschonende Stauhaltung“ im Jahr 2016 der Wasserhaushalt landwirtschaftlich genutzter Grünlandflächen auf 405 Hektar mit einer Summe von 156.620 Euro gefördert. Für 2017 liegen Anträge für eine Fläche von 1.162 Hektar vor.

Die Umwandlung von Ackerland in extensives Grünland wurde 2015 auf 88 Hektar mit 114.000 Euro und 2016 auf 100 Hektar mit 130.750 Euro unterstützt.

Mit Mitteln aus dem EU-LIFE-Programm konnte von 2010 bis 2015 in 14 Natura 2000-Gebieten durch den Naturschutzfonds Brandenburg ein Projekt zur Revitalisierung und Stabilisierung von Kalkmooren/Braunmoosmoore umgesetzt werden. Auf tausend Hektar wurden in den Landkreisen Barnim, Dahme-Spreewald, Märkisch-Oderland, Oberhavel, Oder-Spree und Uckermark Maßnahmen zum Erhalt beziehungsweise zur Wiederherstellung dieses speziellen Brandenburger Moortyps durchgeführt.

Aktuell laufen zwei Projekte, die im Rahmen der ELER-Richtlinie „Natürliches Erbe“ finanziert werden – der „Wasserrückhalt im Oberlauf Birkenallee“ durch den Wasser-und Bodenverband Calau und die „Reaktivierung von Quellmooren am Trämmersee“ durch den BUND Brandenburg.

Ausführliche Informationen unter: www.mlul.brandenburg.de – Naturschutz und Landschaftspflege – Themen A-Z – Arten- und Biotopschutz - Moorschutz

Moorschutz in Landeswäldern

In allen 14 Landeswaldoberförstereien wurden seit 2010 kontinuierlich Moorschutzmaßnahmen durchgeführt. Dabei wurden bisher insgesamt 2,49 Millionen Euro eingesetzt, die in den Moorflächen innerhalb des Landeswalds für eine Stabilisierung der Moore sorgen sollen. Die Arbeiten betrafen Maßnahmen des Biotop- und Artenschutzes, Begleitwuchs- und Mischungsregulierungen sowie Vor- und Unterbauten mit Laubholz an bisher 269 Moorstandorten.

Die Erfolgskontrolle erfolgt durch die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde (HNEE) und natürlich auch durch den Landesbetrieb Forst Brandenburg selbst.

Ausführliche Informationen unter: www.mlul.brandenburg.de – Forst und Jagd – Themen A-Z - Moorschutz

Alle können etwas tun: MoorFutures

Die Landesregierung unterstützt das Projekt MoorFutures.

MoorFutures richten sich an private Personen oder Firmen, die ihren eigenen Ausstoß von Kohlendioxyd kompensieren wollen. MoorFutures sind regionale Klimaschutz-Zertifikate zur freiwilligen Kompensation von Kohlendioxidemissionen. Sie sind die weltweit ersten Zertifikate für die Wiedervernässung von Mooren und werden von den drei Moorländern Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Brandenburg jeweils für regionale Projekte in ihrem Bundesland angeboten.

Die ersten Erlöse aus MoorFutures kommen in Brandenburg für das Projekt „Rehwiese“ im Landkreis Oberhavel zum Einsatz. Die Rehwiese umfasst 9,7 Hektar und liegt bei Freienhagen zwischen Nassenheide und Liebenwalde. Das Grünland der Rehwiese wurde bislang landwirtschaftlich genutzt. Der Graben ist hier recht geradlinig und tief eingeschnitten. Es kommt dadurch zu einer zu starken Entwässerung der Niedermoorböden. Das Projekt zielt darauf ab, das Wasser des Grabens zu stauen und in die Fläche ausufern zu lassen und damit die entwässernde Wirkung weitgehend aufzuheben.

Der größte Abnehmer war bisher übrigens das Umweltforschungszentrum Leipzig, das die Emissionen durch Dienstreisen in einem Jahr nach Ausschreibung durch Brandenburger MoorFutures kompensieren ließ.

Die gemeinsame Projektseite kann über die Internetseite des Brandenburger Agrar- und Umweltministeriums oder auch direkt aufgerufen werden:

www.moorfutures.de 

Fördermittel und privates Engagement für den Moorschutz - Anhang 1
Ministerium für Ländliche Entwicklung, Umwelt und Landwirtschaft direkter Link zum Artikel