Gewässerauen sind die Lebensadern unserer Landschaft

Parlamentarischer Staatssekretär Horst Becker auf Sommertour im LIFE-Naturschutzprojekt "Möhneaue"

Zwischen Hellwegbörde und Sauerland wurden im Rahmen des LIFE-Projekts "Möhneaue" in den letzten Jahren wichtige Maßnahmen für den Erhalt und die Entwicklung seltener Tier- und Pflanzenarten durchgeführt. Das Projekt dient sowohl der Umsetzung des NRW-Programms "Lebendige Gewässer" als auch zum Schutz und der Entwicklung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000.


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Horst Becker, Parlamentarischer Staatssekretär im Umweltministerium, informierte sich heute im Rahmen des Möhneauenfests in Warstein-Allagen über die Fortschritte des Projekts: "Zum Schutz der Möhneaue wurden hier gewässerbauliche Maßnahmen durchgeführt, standortfremde Fichtenwälder in naturnahe Auenwälder umgebaut und extensiv genutzte Weiden und Wiesen entwickelt. Gewässerauen dienen dem Biotopverbund und sind zum Beispiel wichtig für den Hochwasserschutz. Deshalb ist dieses Projekt so wichtig", erläuterte der Parlamentarische Staatssekretär Horst Becker. Im Rahmen des LIFE-Naturschutzprojektes setzen der Kreis Soest und seine Partner eine Vielzahl von Maßnahmen zur Revitalisierung der Gewässeraue um.

Gewässermaßnahmen und Maßnahmen in der Aue führten in der bisherigen fünfjährigen Projektlaufzeit zu einem naturnahen, attraktiven Landschaftsbild, von welchem sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Rahmen des Möhneauenfests ein Bild machen konnten.

LIFE-Projekt "Möhneaue"

Neben dem Projektträger Kreis Soest wirken auch der Hochsauerlandkreis, die Biologischen Stationen in den Kreisen Soest und Hochsauerlandkreis und das Landschaftsinformationszentrum Wasser und Wald Möhnesee an der Projektumsetzung mit.

Ein sehr wichtiger Kooperationspartner für das Projektteam sind die Landwirte im Gebiet. "Nur durch extensive, aber regelmäßige Nutzung der Weiden und Wiesen können Landschaft und Arten erhalten werden", erläuterte Horst Becker.

Besonders im Tiefland gibt es seit den 1970er Jahren einen massiven Rückgang von Wiesen und Weiden. 1970 gab es noch rund 680.000 Hektar Grünland, 2012 nur noch 387.000 Hektar – ein Rückgang um mehr als 40 Prozent. Daher sind auch Maßnahmen zum Erhalt und zur Entwicklung der verbliebenen Grünlandgebiete dringend notwendig.

Maßnahmen zur Extensivierung der Landnutzung dienen dazu, die Artenvielfalt in Nordrhein-Westfalen zu erhalten.

LIFE in NRW

Mit 30 LIFE-Naturschutzprojekten und einer Fördersumme von mehr als 85 Millionen Euro steht Nordrhein-Westfalen an der Spitze der Bundesländer in Deutschland. Die Projekte dienen zur Entwicklung des europäischen Schutzgebietssystems Natura 2000, bestehend aus FFH-Gebieten und EU-Vogelschutzgebieten. Zudem nutzen viele Projekte Synergien und dienen gleichzeitig der Umsetzung der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie.

Lebendige Gewässer – Nur sechs Prozent in gutem Zustand

Natürliche Bachläufe bieten neben vielen Kleintieren, die in der Gewässersohle leben (Makrozoobenthos), auch Fischarten wie der Bachforelle und dem Bachneunauge einen wichtigen Lebensraum in NRW. Bestimmte Zeigerarten und eine hohe Artenvielfalt sind ein wichtiger Indikator für die Bewertung des guten ökologischen Zustands unserer Gewässer. Aktuell erreichen jedoch nur noch sechs Prozent der Gewässer in Nordrhein-Westfalen diesen guten Zustand. Die intensive Nutzung der Gewässer und ihrer Einzugsgebiete sowie der naturferne Ausbau haben zu diesem schlechten Zustand beigetragen.

Daher fördert das Programm "Lebendige Gewässer" des Landes NRW Maßnahmen zur Verbesserung der Fließgewässer, dazu gehören insbesondere die Renaturierung begradigter Fließgewässer, die Offenlegung von verrohrten Bächen und der Rückbau nicht mehr benötigter künstlicher Teichanlagen, Aufstaue und Wehre. Mit diesen Aktionen trägt die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie zum Beispiel zur Erholung artenreicher Fischbestände bei.

"Lebendige Gewässer" – Fotowettbewerb gestartet

Im Frühjahr haben die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und das NRW-Umweltministerium ihren neuen Fotowettbewerb gestartet. Das Thema ist diesmal "Lebendige Gewässer". Zugelassen sind digitale Fotografien, die Gewässer als Lebensräume von Tieren und Pflanzen abbilden. Bei der Motivwahl kann ein Gewässer als Landschaft im Vordergrund stehen, aber auch heimische Tiere und Pflanzen am oder im Lebensraum Wasser sind mögliche Motive. Einsendeschluss ist der 19. März 2016.

Mit diesem Wettbewerb nehmen das NRW-Umweltministerium und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung erneut ein wichtiges Naturschutz-Thema in den Fokus: Natürliche und naturnahe Seen, Bäche und Flüsse sind Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und ein wichtiger Baustein zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt. Zudem leisten Bäche und Flüsse und ihre Auen einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Doch Lebensadern für unser Naturerbe können sie nur sein, wenn sie auch über ein intaktes Ökosystem verfügen.

Als ersten Preis loben die Veranstalter 600 Euro aus, als zweiten 400 Euro und als dritten 300 Euro. Die neun Viertplatzierten erhalten jeweils 150 Euro. Bis zum 19. März 2016 können Fotografinnen und Fotografen ihre Fotos entweder auf einem Speichermedium oder per Email einsenden. Noch einfacher geht es mit der Upload-Funktion über das Internet.

Über die Siegerfotos entscheidet wieder eine Online-Abstimmung im Internet, die nach dem Wettbewerbsende freigeschaltet wird. Die zwölf Bilder mit der meisten Zustimmung werden prämiert und in einem Fotokalender für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden bei einer Veranstaltung im Haus der Stiftungen in Düsseldorf ausgezeichnet. Der jährliche Fotowettbewerb des NRW-Umweltministeriums wird bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege veranstaltet.

Weitere Informationen: www.fotowettbewerb.nrw.de 

Weitere Informationen

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen direkter Link zum Artikel