Gewässerschutz wird Chefsache: Backhaus springt in die Peene

Kampagnenstart von „MEIN WASSER MV“

Am kommenden Sonntag, den 9. Juli 2017, findet der Europäische Flussbadetag „Big Jump“ statt. Überall in Europa wird an diesem Tag ins Wasser gesprungen, gebadet, informiert oder protestiert, um ein Zeichen für den Gewässerschutz zu setzen. In Mecklenburg-Vorpommern wird der Aktionstag passend zum Motto „Wilde Flüsse“ in Stolpe an der Peene durchgeführt.


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Veranstalter ist das Ministerium für Landwirtschaft und Umwelt. Mit hoffentlich vielen Freiwilligen wird auch Umweltminister Dr. Till Backhaus in den „Amazonas des Nordens“ springen.

„Die Verbesserung der Gewässergüte und der Lebensräume in und am Gewässer ist eine lohnende Investition in die Zukunft. Naturnahe Gewässer besitzen eine hohe Selbstreinigungskraft, bereichern die Artenvielfalt, verschönern das Landschaftsbild, dienen der Naherholung und dem Tourismus und können auch zum Hochwasserschutz beitragen“, so der Minister.

„Für jedermann sichtbar sind unsere Gewässer in den letzen drei Jahrzehnten sauberer geworden. Das hat im Wesentlichen damit zu tun, dass wir insgesamt 2,5 Milliarden Euro in die Abwasserreinigung investiert haben. Die Modernisierung der Kläranlagen hat die chemische Wasserqualität erheblich verbessert“, sagte er weiter.

Allerdings sind die Fließgewässer über Jahrzehnte systematisch begradigt, eingeengt und vertieft worden. Vielen von ihnen fehlen die natürliche Struktur und damit die gewässertypischen Lebensräume, die für den Artenreichtum unabdingbar sind. Diese sollen für die im Wasser lebenden Tiere und Pflanzen wieder hergerichtet werden. Hierzu sind insgesamt über 1.500 Maßnahmen im Bereich der Strukturverbesserung, der Durchgängigkeit und der Gewässerunterhaltung geplant.

Damit möchte das Land auch den Vorgaben der Wasserrahmenrichtlinie gerecht werden. Diese fordert für alle europäischen Gewässer einen Zustand hoher Wasserqualität und Strukturvielfalt, der genug Lebensraum für Pflanzen und Tiere bietet. Die letzte Bestandsaufnahme habegezeigt, dass ca. 97 % der berichtspflichtigen Fließgewässer (ca. 8.000 km) dieses Ziel verfehlen.

„Die Zahl täuscht aber über viele Teilerfolge hinweg, da etliche Faktoren in die Bewertung eingehen. Erst wenn alle gut sind, gilt das Ziel als erreicht. Zudem braucht die Gewässerentwicklung viel Zeit, oft mehr als zehn Jahre, bis sich die entsprechenden Pflanzen und Tiere wieder angesiedelt haben. Mit dieser Herausforderung sind wir als Land nicht alleine; anderen Bundesländern und Mitgliedsstaaten geht es ebenso“, erklärte der Minister.

Dennoch sei diese Aufgabe zu realisieren. Allerdings nur gemeinsam mit allen Akteure und Beteiligten. Den „Big Jump“ in Stolpe nimmt Backhaus daher auch zum Anlass um die eine neue Kommunikationsoffensive seines Hauses vorzustellen. Mit „MEIN WASSER MV“ möchte das Land langfristig auf die Bedeutung des Gewässerschutzes und andere Themen der Wasserwirtschaft aufmerksam machen.

Den Gemeinden kommt dabei eine ganz besondere Bedeutung zu. Sie sind für 85 % der WRRL-berichtspflichtigen Gewässer zuständig und damit ein wichtiger Akteur im Gewässerschutz. „Unsere Erfahrung zeigt jedoch, dass sich viele Kommunen dieser Aufgabe gar nicht bewusst sind. Das wollen wir ändern, indem wir informieren und ganz konkret Unterstützung anbieten“, betonte Backhaus.

Gemeinden können für die Umsetzung der WRRL eine 90%-Förderung vom Land erhalten – sowohl für investive als auch konzeptionelle Maßnahmen. In der aktuellen ELER-Förderperiode stehen für die naturnahe Gewässerentwicklung 60 Mio. Euro zur Verfügung. Auch für die Flächenbereitstellung und Vergabeverfahren gibt es Fördermittel bzw. Hilfsangebote.

Gewässerschutz wird Chefsache: Backhaus springt in die Peene - Anhang 1
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