Grundwasserdatenbank Wasserversorgung Baden-Württemberg

Ergebnisse der Beprobung 2016

Um die hervorragende Qualität des hiesigen Trinkwassers für kommende Generationen zu schützen, leistet die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung (GWD-WV) einen essentiellen Beitrag: Die Wasserversorgungsunternehmen in Baden-Württemberg stellen jedes Jahr Beschaffenheitsdaten von rund 800 Grundwassermessstellen zur Verfügung.


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Dies ermöglicht eine fortlaufende Analyse, wie es um die Qualität des Wassers bestellt ist, sowie Ableitungen an Maßnahmen für die Zukunft.

Die Wasserversorgungsunternehmen im Land haben die Bedeutung der Datensammlung erkannt. Seit Jahren liefern sie zuverlässig ihre Analysen an die Grundwasserdatenbank Wasserversorgung, die vom TZW, dem DVGW-Technologiezentrum Wasser, betrieben und fortentwickelt wird. Die Wasserversorger erfüllen damit als einziger Kooperationspartner die 1984 mit dem Land vereinbarte Kooperation der Wasserversorgungswirtschaft im Rahmen des Grundwasserüberwachungsprogrammes des Landes Baden-Württemberg. Darüber hinaus werden den Unteren Wasserbehörden des Landes die zur Einstufung der Wasserschutzgebiete erforderlichen Rohwasserdaten (Nitrat- und Pflanzenschutzmittelwerte) von der GWD-WV zur Verfügung gestellt. Damit können diese ihrer Aufgabe, das Grund- und Quellwasser zu schützen, im Rahmen der Schutzgebiets- und Ausgleichverordnung (SchALVO) nachkommen.

Der Beteiligungsgrad der Wasserversorger an dieser Datenbereitstellung für die Immissionen liegt trotz freiwillger Teilnahme annähernd bei 100% - ein Zeichen für das große Engagement der Wasserversorger. Im Sinne eines verbesserten Grundwasserschutzes muss nun auch die Landwirtschaft ihrer Verpflichtung nachkommen und im gleichen Umfang ihre Daten für die Emissionen in die Umwelt bereitstellen. Dafür sind die lokalen, flächenbezogenen Daten zur Stickstoffgabe und zum Pestizideinsatz zugänglich zu machen und zu veröffentlichen.

Die langfristig fallende Tendenz der Grundwasserbelastung mit Nitrat setzte sich im Beprobungsjahr 2016 nicht weiter fort, weshalb die Wasserversorger im Land auch die Landwirte dazu aufrufen, die Anstrengungen für den Schutz des Wassers zu verstärken. Die Anzahl der Sanierungsgebiete ist zwischen 2015 und 2016 von 81 auf 83 angestiegen. Insgesamt gibt es 39 Wasserschutzgebiete, die seit der 2. SchALVO-Novellierung (2001) durchgehend als Sanierungsgebiet eingestuft sind. Darüber hinaus weisen die in den letzten beiden Jahren betrachteten besonders problematischen Sanierungsgebiete in diesem Jahr wieder einen höheren Mittelwert als im Vorjahr auf. Weitere 230 Wasserschutzgebiete sind als Problemgebiete eingestuft. Das Fazit ist ernüchternd: In den 16 Jahren seit der letzten umfassenden SchALVO-Novellierung konnte also in diesen Gebieten bis heute keine nachhaltige bzw. durchgreifende Verbesserung erzielt werden.

Die aktuellen Ergebnisse zeigen, dass in der Praxis das Instrumentarium der SchALVO nicht umfänglich und konsequent umgesetzt wurde oder die vorgegebenen Maßnahmen und Einschränkungen der landwirtschaftlichen Nutzung für einen nachhaltigen Grundwasserschutz nicht ausreichend sind. Die Wasserexperten fordern daher dringend eine erneute Novellierung der SchALVO. Sie muss zum Einen den geänderten gesetzlichen Rahmenbedingungen (Düngegesetzgebung) sowie zum Anderen den neuen Erkenntnissen angepasst werden. So fehlen beispielsweise bislang der regionale Ansatz und die Verknüpfung zwischen Emissionswerten aus der Landwirtschaft und Immissionswerten für das Grundwasser. Nur wenn aus den Versäumnissen der letzten Jahre Konsequenzen abgeleitet werden, kann auch in den Problem- und Sanierungsgebieten die Nitratbelastung nachhaltig verringert werden.

badenova AG & Co. KG