Innovative Technologie hilft gegen Pflanzenschutzmittel in Gewässern

Weinbau-Staatssekretär Andy Becht hat heute eine Phytobac-Anlage auf dem Gelände des DLR Oppenheim eingeweiht

Die Anlage reinigt die Pflanzenschutzgeräte und macht die Reste der Pflanzenschutzmittel durch Bakterien unschädlich. Damit wird der Pflanzenschutzmittel-Eintrag in Gewässer minimiert.

„Die Phytobac-Anlage ist eine innovative Technologie mit einem hohen Nutzwert. Wasser ist ein kostbares Gut und muss geschützt werden“, sagte Weinbau-Staatssekretär Andy Becht bei der Einweihung der neuen Anlage auf dem „Zukunftstag Pflanzenschutz“ am Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum (DLR) in Oppenheim.


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„Diese Reinigungsanlage soll Schule machen. Sie ermöglicht die zeitsparende Integration der Gerätereinigung in den Betriebsablauf und trägt wesentlich zum Wasserschutz bei“, sagte Becht.

Der Zukunftstag fokussierte in diesem Jahr „Pflanzenschutz und Wasserschutz“. Das Land Rheinland-Pfalz engagiert sich mit dem Programm „Gewässerschonende Landwirtschaft“ für die Wasserqualität von Flüssen, Bächen oder Seen. Dazu gehört etwa die Beratung von landwirtschaftlichen Betrieben durch die DLR. Weiterhin wird die Investition in neue, mit Reinigungsvorrichtungen ausgestatteten Geräte oder Reinigungsanlagen vom Land gefördert. „Die Beratung wird gut angenommen. So wurden durch die Beratung der landwirtschaftlichen Betriebe im Einzugsgebiet von Kläranlagen bereits Pflanzenschutzmittel-Einträge reduziert. Zudem wird derzeit am DLR in Neustadt ein zentraler Spritzenreinigungsplatz gebaut“, erläuterte Becht.

Hintergrund der Initiative ist, dass bei Analysen in rund 52 von 350 untersuchten Gewässern bzw. Gewässerabschnitten Grenzwertüberschreitungen bestimmter Wirkstoffe festgestellt wurden. Daran haben auch Einträge von Pflanzenschutzmitteln ihren Anteil. Auf die Qualität des Grund- und Trinkwassers hat dies keinen Einfluss. Trinkwasser in Rheinland-Pfalz hat durchweg hohe Qualität.

Pflanzenschutzmittel können über sogenannte diffuse Einträge (Abdrift, Run-Off aus der Fläche) oder Punktquellen (Hofabflüsse) in die Oberflächengewässer gelangen. Eine Hauptquelle der Punkteinträge ist die Spritzenreinigung auf der Hoffläche. Entweder fehlt an älteren Geräten eine Reinigungsvorrichtung oder der Betrieb hat aufgrund der Ortsinnenlage keine geeignete alternative Reinigungsfläche.

Abhilfe schaffen können moderne Geräte, die mit Reinigungsvorrichtungen ausgestatteten sind, oder eine Reinigungsanlage wie die neu installierte Phytobac-Anlage am DLR. Hier werden die Spülflüssigkeiten verrieselt und die enthaltenen Pflanzenschutzmittelreste durch Bakterien unschädlich gemacht. Das  System kann sowohl auf einzelnen Betrieben installiert, als auch überbetrieblich auf kommunaler oder genossenschaftlicher Ebene genutzt werden. Der Staatssekretär verwies auf die Möglichkeit, dass Anlagen zur Gerätereinigung und Geräte, die zu einer Minderung der Umweltbelastung führen, durch das Land anteilig über das Agrarinvestitionsförderprogramm finanziert werden können.

„Pflanzenschutz ist notwendig, um Lebensmittel in der vom Markt geforderten Quantität und Qualität liefern zu können. Um das Spannungsfeld zwischen Wasserschutz und landwirtschaftlicher Nutzung aufzulösen, bedarf es einer exzellenten Ausbildung der Schüler und Fachschüler, einer optimalen Beratung der Praktiker, sowie des Innovationstransfers durch Versuchswesen und Veranstaltungen wie diese“, so der Staatssekretär abschließend.

Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau direkter Link zum Artikel