Integriertes Abwassermanagement

Mannheim (Deutschland) und Hebron (Palästinensische Gebiete) weihen gemeinsames Kooperationsprojekt im Bereich des integrierten Abwassermanagements ein

Nach einer bisherigen Laufzeit von nur fünf Monaten haben die Oberbürgermeister von Hebron, Prof. Dr. Daoud Zatari, und Mannheim, Dr. Peter Kurz, am 19. April in Hebron in einer feierlichen Zeremonie, den Startschuss für die baulichen Maßnahmen im Rahmen des internationalen kommunalen Kooperationsprojekts „Jeder Tropfen zählt -Verbessertes integriertes Abwassermanagement in Hebron durch kommunalen Wissenstransfer“ gegeben.


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Das Projekt wird durch das deutsche Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) mit 50.000 Euro finanziell unterstützt. Das Vorhaben ist das einzige aktuell durch das BMZ finanziell geförderte, deutsch-palästinensische, kommunale Kooperationsprojekt. Engagement Global und die Servicestelle Kommunen in der Einen Welt begleiten es organisatorisch. Das Vorhaben ruht auf zwei Säulen: Zum einen erhalten die Fachexperten der Abwasserabteilung der Stadt Hebron und des Eigenbetriebs Stadtentwässerung der Stadt Mannheim die Möglichkeit, im Rahmen zweier umfangreicher Workshops Fachwissen auszutauschen. Zum anderen wird der Stadtteil Al Sindas in Hebron mit 2.500 Einwohnern erstmals an das Kanalisationsnetz der Stadt angeschlossen und erhält so Zugang zur Abwasserbehandlung.

Oberbürgermeister Prof. Dr. Daoud Zatari erläuterte: „Trotz der israelischen Besatzung und der Teilung der Stadt stellt die Stadt Hebron ihren Bürgern die nötigen Dienstleistungen zur Verfügung und sichert die Entwicklung in wichtigen Sektoren entlang des strategischen Plans der Stadt Hebron. Die gute Zusammenarbeit mit der Stadt Mannheim, die auf die Unterstützung zahlreicher Projekte, wie etwa im Bereich Abwassermanagement und Existenzgründerförderung fokussiert ist, wird mit Sicherheit wichtige Impulse geben und Prosperität fördern.“ Oberbürgermeister Dr. Kurz unterstrich: „In einer Zeit zunehmender Spannungen im Nahen Osten und um sich greifender Perspektivlosigkeit in den palästinensischen Gebieten, gibt dieses Projekt Anlass für Zuversicht. Alle Kommunen der Welt stehen vor derselben Aufgabe: Sie müssen die Probleme vor Ort lösen und die Lebenssituation ihrer Bürgerinnen und Bürger verbessern. Wenn sich Städte international zusammenschließen, können Sie hierzu gemeinsam einen wirksamen Beitrag – auch unter schwierigen politischen Vorzeichen – leisten.“

Die Sicherstellung eines gut funktionierenden Abwassermanagements ist für die Stadt und den Regierungsbezirk Hebron aus ökologischen, sozialen und wirtschaftlichen Gründen von überragendem Interesse. Im Rahmen des Projekts finden zwei umfassende Trainingsprogramme statt. Das erste Training fand im Januar 2016 in Mannheim statt, das zweite im April 2016 in Hebron. Die Trainingsmaßnahmen sind speziell ausgerichtet auf den künftigen Betrieb der Kläranlage Hebron, die sich derzeit in der Ausschreibungsphase befindet. Der nun vorzunehmende Anschluss des Stadtteils Al Sindas an das Abwassernetz umfasst insbesondere die Verlegung von Abwasserleitungen. Die betroffenen 2.500 Personen fangen bislang ihr Abwasser in Abwassertanks auf, die manuell entleert werden müssen. Durch das Projekt ergeben sich nicht nur hygienische Verbesserungen, sondern auch Kostenersparnisse in Höhe von 500 bis 1.000 Dollar pro Jahr und Haushalt.

Aus Anlass der Einweihung des Projekts reiste eine 19köpfige Delegation der Stadt Mannheim nach Hebron. Ihr gehörten neben dem Oberbürgermeister der Stadt Mannheim auch der Erste Bürgermeister, Christian Specht, und Mitglieder der im Mannheimer Gemeinderat vertretenen Fraktionen sowie die Mannheimer Bundestagsabgeordneten Stefan Rebmann und Prof. Dr. Egon Jüttner an. Ebenfalls anwesend waren der Leiter des deutschen Vertretungsbüros in Ramallah, Peter Beerwerth, und der Landesdirektor der Deutschen Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ), Martin Homola.

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