Jordanien begrenzt Grundwasserentnahme zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen

Regierung setzt BGR-Vorschlag um

Die Regierung von Jordanien hat jetzt einen Vorschlag der Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (BGR) aufgegriffen und eine Begrenzung der Grundwasserentnahme zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen beschlossen.


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Die Regelung betrifft den Norden des Königreichs, dessen Grundwasserspeicher auch das Trinkwasser für die Großstädte Amman, Zarqa und Irbid liefern. Jordanien leidet bereits seit langem unter extremer Wasserknappheit und zählt zu den zehn wasserärmsten Ländern der Welt. Verschärft wurde die Situation zuletzt durch die Flüchtlingsströme aus dem nördlichen Nachbarland Syrien.

Im Rahmen der Entwicklungszusammenarbeit berät die BGR das jordanische Wasserministerium bereits seit vielen Jahren bei gemeinsamen Projekten zum Grundwassermanagement und Grundwasserschutz. Die jordanische Regierung schätzt die Expertise der BGR in der Technischen Zusammenarbeit (TZ) im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ). Die Empfehlungen der BGR werden regelmäßig in der Wasserrahmenplanung berücksichtigt. So auch jetzt, als das Kabinett in Amman auf Grundlage eines Fachberichts der BGR für den Norden ein Maßnahmenpaket beschloss, um das weitere Absinken der Grundwasserspiegel aufzuhalten. So werden die Genehmigungen zur Grundwasserentnahme für Bewässerungszwecke deutlich begrenzt und bei einer Überschreitung der Grenzwerte Gebühren erhoben. Auch tiefere Bohrungen bei bestehenden Bewässerungsbrunnen sind nicht mehr erlaubt. Zudem soll es eine verstärkte Beobachtung der Grundwasserspiegel geben.

Wissenschaftler der BGR hatten herausgefunden, dass der Grundwasserspiegel in Nordjordanien in den letzten knapp 20 Jahren um teilweise mehr als 60 Meter abgesunken ist – auch, weil die Grundwasserentnahme deutlich höher ist als bisher angenommen. Weite Bereiche des hauptsächlich genutzten Aquifers sind bereits trocken gefallen. Die Farmer in den landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten entlang der jordanisch-syrischen Grenze haben bereits illegale Gegenmaßnahmen ergriffen. Es werden immer tiefere Brunnen gebohrt, um die letzten Wasserressourcen anzuzapfen. In größeren Tiefen hat das Grundwasser allerdings einen höheren Salzgehalt. Die Folge: Bei der Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen führt dies in trockenen Gebieten (weniger als 150 mm Niederschlag pro Jahr) zu einer verstärkten Bodenversalzung.

Aufgrund der zum Teil dramatischen Situation wird die BGR ihren Einsatz in Jordanien jetzt weiter verstärken. Gemeinsam mit Regierungsvertretern vom jordanischen Wasserministerium planen die BGR-Experten ein neues TZ-Projekt in Nordjordanien, um die bestehenden Wasserversorgungsprobleme in dieser Region zu lösen.

Jordanien begrenzt Grundwasserentnahme zur Bewässerung von landwirtschaftlichen Flächen - Anhang 1
Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe direkter Link zum Artikel