Klärschlamm aus dem Südwesten wird fast ausnahmslos verbrannt

Mehr als ein Drittel des Klärschlamms ging 2017 in andere Bundesländer

Die bereits zuvor schon geringe Quote für die stoffliche Verwertung von Klärschlamm in der Landwirtschaft und im Landschaftsbau war 2017 ein weiteres Mal rückläufig.


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Wie das Statistische Landesamt Baden-Württemberg hierzu mitteilt, wurden 2017 lediglich 2,5 % des Klärschlamms auf diesen Wegen verwertet. Im Jahr zuvor lag die entsprechende Quote noch bei 3,6 %. Demzufolge gelangte in Baden-Württemberg der weit überwiegende Anteil des Klärschlamms in die Verbrennung (2016: 96,4 %, 2017: 97,5 %). Im Land stehen dazu Kapazitäten zur Monoverbrennung auf Kläranlagen sowie zur Mitverbrennung, zum Beispiel in Zementwerken, zur Verfügung. Mehr als ein Drittel des in Baden-Württemberg erzeugten Klärschlamms wurde in anderen Bundesländern entsorgt.

In Baden-Württemberg fielen bei der biologischen Abwasserreinigung in öffentlichen Kläranlagen 2017 insgesamt rund 225 000 Tonnen Klärschlamm-Trockenmasse an.1 Wird diese Menge anteilig – nur für das häusliche Abwasser ohne mitbehandeltes Industrieabwasser – auf die an öffentliche Kläranlagen angeschlossenen Einwohner umgerechnet, so waren für jeden Einwohner des Landes rund 14 Kilogramm Klärschlamm-Trockenmasse zu entsorgen.2

Die neuen gesetzlichen Regelungen im Abfall- und Düngerecht verschärften 2017 die bereits bestehenden Reglementierungen für die landwirtschaftliche Klärschlammverwertung. Die neue Klärschlammverordnung formuliert zudem für größere öffentliche Kläranlagen eine Rückgewinnungspflicht für Phosphor nach einer mehrjährigen Übergangsfrist. Demnach haben in Baden-Württemberg die Betreiber von 87 Kläranlagen mit einer Ausbaugröße von über 50 000 Einwohnerwerten Phosphor aus dem Abwasser, dem Klärschlamm oder seiner Asche zu recyceln. Diese Kläranlagen erzeugten laut Mitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg 2017 knapp zwei Drittel des Klärschlamms im Land.

  1. Um dem unterschiedlichen Wassergehalt der entsorgten Klärschlämme Rechnung zu tragen, beziehen sich die Daten jeweils auf die Trockenmasse des Klärschlamms. Der Entwässerungsgrad des Klärschlamms richtet sich nach dessen Entsorgungsweg und wird zum Beispiel durch Eindicken, Pressen, Zentrifugieren oder thermisches Trocknen eingestellt.
  2. An die öffentlichen Kläranlagen im Land sind rund 16 Millionen (Mill.) Einwohnerwerte angeschlossen, die sich zu zwei Dritteln aus Einwohnern (rund 10,8 Mill. Einwohner am 30.06.2016) und zu einem Drittel aus Einwohnergleichwerten zusammensetzen. Der Einwohnergleichwert erlaubt einen Vergleich der organischen Schmutzfracht von industriellem und häuslichem Abwasser.
Statistisches Landesamt Baden-Württemberg direkter Link zum Artikel