Klärschlammverwertung

Ein Markt im Umbruch

Durch die Festlegung bzw. Verschärfung von Grenzwerten im Rahmen einer veränderten Gesetzgebung werden die Entsorgungswege für die bei der kommunalen Abwasserbehandlung anfallenden Klärschlämme zunehmend eingeschränkt. Damit kommen auf Betreiber von öffentlichen Kläranlagen und Klärschlammverwerter erhebliche Änderungen zu.


Voller Zugriff auf den Tagesanzeiger – Registrieren Sie sich jetzt kostenlos!

Um den vollständigen Artikel im Tagesanzeiger zu lesen, melden Sie sich bitte in Ihrem Themennetzwerke®-Konto an. Die Registrierung bei Themennetzwerke® ist kostenlos und ermöglicht Ihnen den vollständigen Zugang zum Tagesanzeiger und vielem mehr.

Falls Sie den Tagesanzeiger bereits auf kommunalwirtschaft.eu abonniert hatten und davor keinen Themennetzwerke® Account registriert hatten, dann klicken Sie auf den folgenden Link, um Ihr Passwort zu Ihrer bereits registrierten E-Mail-Adresse hinzuzufügen: Passwort für kommunalwirtschaft.eu Abonnenten hinzufügen

Jetzt einloggen Kostenlos registrieren

Die neue trend:research Potenzialstudie „Zukunft der Klärschlammverwertung – Entwicklungen in Deutschland bis 2030 (3. Auflage)“ zeigt die Entwicklungen des Marktes in vier Szenarien. Zudem werden Marktpotenziale und Handlungsoptionen für einzelne Akteursgruppen dargestellt, welche den Marktteilnehmern helfen, sich auf die Folgen der Gesetzgebungsänderungen vorzubereiten.

Aufkommen und Verwertungswege

Das Klärschlammaufkommen ist in den vergangenen 25 Jahren in Deutschland leicht gesunken und betrug 2014 rund 1,8 Mio. Tonnen Trockensubstanz (TS). Die Verwertungswege haben sich im gleichen Zeitraum deutlich geändert, wobei die letzten zehn Jahre in Bezug auf die Verwertungswege entscheidend waren. Dabei haben thermische Verwertungswege deutlich an Bedeutung gewonnen und stellen heute mit über 60 Prozent den größten Anteil aller Verwertungswege dar. Dagegen ist die Verwertung im Landschaftsbau deutlich rückläufig: 2014 lag der Anteil nur noch bei rund zehn Prozent. Der Einsatz von Klärschlämmen in der Landwirtschaft zeigt ebenfalls eine deutlich abnehmende Tendenz. Etwa ein Drittel der Klärschlämme, die bis 2014 landwirtschaftlich verwertet wurden, können durch die Verschärfung der Grenzwerte in der Düngemittelverordnung für Blei, Cadmium, Nickel und Quecksilber nicht mehr über diesem Weg entsorgt werden.

Mittlerweile liegt die Verwertung in Monoverbrennungsanlagen bei etwa 510.000 Tonnen TS pro Jahr und bei Mitverbrennungsanlagen (Kohlekraftwerke, Zementwerke und Müllverbrennungsanlagen) bei etwa 575.000 Tonnen TS pro Jahr.

Da in Monoverbrennungsanlagen ausschließlich Klärschlamm verbrannt wird, enthalten die Klärschlammaschen im Wesentlichen anorganische Inhaltsstoffe des Klärschlamms. Der Wertstoff Phosphor liegt relativ konzentriert in diesen Aschen vor und kann recycelt werden. Hinsichtlich dessen sieht das Bundesumweltministerium theoretisch Wege bis zu rund 60 Prozent der importierten Menge an Rohphosphaten durch recyceltes Phosphor aus Klärschlämmen zu ersetzen. Derzeit ist das Recyceln der Aschen technisch möglich, aber noch mit sehr hohen Kosten verbunden, so dass der Phosphorimport deutlich günstiger ist. Somit ist das technische Verfahren der Rückgewinnung aktuell noch nicht wirtschaftlich.

Entwicklung der Klärschlammverwertungswege in Deutschland bis 2030

In den kommenden Jahren wird sich die Klärschlammverwertung in Deutschland weiter verändern. Die zukünftigen Verwertungswege werden weiterhin durch die gesetzlichen Rahmenbedingungen geprägt. Die Studie stellt die Gestaltung der zukünftigen Gesetzgebung in vier Szenarien dar, so dass mögliche Varianten oder Verzögerungen der geplanten rechtlichen Veränderungen und deren Wirkung gezeigt werden. Die wesentlichen Prämissen in den einzelnen Szenarien zeigt die folgende Abbildung.

Das Klärschlammaufkommen wird sich kaum verändern, wohingegen die Verwertungswege weitere Veränderungen erfahren. Dabei spielen einige Einflussfaktoren eine große Rolle. Außerdem ist in der Düngemittelverordnung festgelegt, dass nur noch abbaubare Polymere verwendet werden dürfen. Langfristig soll die Rückgewinnung von Phosphor verpflichtend eingeführt werden. Dies führt dazu, dass die Anteile der thermischen Verwertung in den kommenden Jahren weiter steigen, wobei zunächst die Mitverbrennung ausgeweitet wird, bevor ab ca. 2020 neue Monoverbrennungskapazitäten hinzukommen.

trend:research setzt verschiedene Field und Desk Research Methoden ein. Neben umfangreichen Intra- und Internet-Datenbank-Analysen (inkl. Zeitschriften, Publikationen, Konferenzen, Geschäftsberichte usw.) flossen in die Potenzialstudie 73 strukturierte Interviews mit Kläranlagenbetreibern, Klärschlammverwertern sowie weiteren Marktexperten ein. Die 370 Seiten umfassende Studie ist ab sofort verfügbar und kann für den Preis von 4.900 Euro bei trend:research bezogen werden.

trend:research GmbH