Laborschiff Max Prüss auf der Suche nach Umweltsündern

Staatssekretär Becker: "Wir wollen eine umfassende Verbesserung der Gewässerqualität erreichen"

Europas dichtestes Messnetz zur Überwachung der Gewässergüte besteht in Nordrhein-Westfalen. Die Gewässergüte beschreibt, wie sauber ein Gewässer ist und wieviele Schadstoffe in welcher Konzentration zu finden sind. "Eine gute Wasserqualität ist Ziel unserer Gewässerüberwachung und Grundlage für ein funktionierendes Ökosystem Wasser und unsere Versorgung mit Trinkwasser", erklärte der parlamentarische Staatssekretär Horst Becker heute bei seinem Besuch auf dem Laborschiff Max Prüss im Rahmen seiner Sommertour zum Thema "Lebendige Gewässer".


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"NRW ist ein Wasserland. Auf einer Länge von mehr als 50.000 Kilometern durchziehen Flüsse und Bäche unser Land. Sie sind die Lebensadern Nordrhein-Westfalens und als Garanten für die biologische Vielfalt unverzichtbar."

Als wichtiger Teil der Gewässerüberwachung hat die Max Prüss unter anderem die Aufgabe, die Verursacher von Verunreinigungen in den schiffbaren Fließgewässern in Nordrhein-Westfalen zu ermitteln. Vor allem das illegale Ablassen von Schadstoffen durch die Binnenschifffahrt oder Unfälle sind heute häufig die Ursache für Verunreinigungen. Vor allem an den schiffbaren Flüssen wie dem Rhein ist es deshalb besonders wichtig, Schadstofffahnen erkennen und verfolgen zu können. Je nach ermitteltem Schadstoff tritt der Warn- und Alarmplan in Kraft, der die Unterlieger vor schädlichen Stoffen warnt, so dass zum Beispiel Wasserwerke sich darauf einstellen können. Zur zeitnahen Ermittlung solcher Gewässerverunreinigungen betreibt das Land NRW eine "intensivierte Gewässerüberwachung". Alleine an Rhein und Ruhr werden an 14 Messstationen rund um die Uhr Messungen durchgeführt. Durch diese Messdichte ist sichergestellt, dass die Wasserwerke an Rhein und Ruhr im Schadensfall frühzeitig informiert werden können. Das LANUV betreibt zudem zwei Messstationen am Rhein an den Landesgrenzen in Bad Honnef und in Kleve-Bimmen. Die Station in Kleve wird gemeinsam mit den niederländischen Kollegen betrieben und ist damit die erste internationale Messstation in Europa.

"Die menschlichen Eingriffe der Vergangenheit in Form von Begradigungen und die Belastung der Flüsse mit Abwässern oder anderen Substanzen haben den wertvollen Lebensraum 'Wasser' massiv belastet", erklärte Becker. Derzeit sind noch immer rund 60 Prozent der Gewässer in NRW erheblich verändert oder künstlich angelegt. Nur noch etwa sechs Prozent der Flüsse und Seen verfügen nach Untersuchungen des Landesumweltamtes (LANUV) über ein intaktes Öko-System – mit entsprechenden Folgen für die Tier- und Pflanzenarten in und an den Gewässern. Von 51 heimischen Fischarten sind 16 akut bedroht oder bereits ausgestorben. "Unsere Gewässer verbinden Städte und Dörfer, prägen unser Landschaftsbild, sind Erlebnisräume, Trinkwasserreservoire und bedeutende Lebens- und Entwicklungsadern für unsere faszinierende Artenvielfalt. Sie sind ein reichhaltiger Schatz, den wir bewahren und schützen müssen. Wir brauchen mehr lebendige Gewässer und die Landesregierung setzt genau hier an", sagte Staatssekretär Becker.

Insgesamt hat sich die Gewässergüte der Flüsse in NRW seit den 80er Jahren deutlich verbessert. So galten zum Beispiel der Rhein, aber auch die Ruhr und die Lippe früher als stark verschmutzt. Vor allem durch den Bau von Kläranlagen gelten die Flüsse in NRW mittlerweile als sauber, so dass sich Flora und Fauna in vielen Bereichen erholen konnten. Auch die chemische Belastung mit Schadstoffen aus der Industrie ist drastisch zurückgegangen. Probleme bereiten in erster Linie noch schwer abbaubare Stoffe wie zum Beispiel Schwermetalle und chlororganische Verbindungen, die sich in den Sedimenten der Flüsse eingelagert haben.

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"Lebendige Gewässer" – Fotowettbewerb gestartet

Im Frühjahr haben die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege und das NRW-Umweltministerium ihren neuen Fotowettbewerb gestartet. Das Thema ist diesmal "Lebendige Gewässer". Zugelassen sind digitale Fotografien, die Gewässer als Lebensräume von Tieren und Pflanzen abbilden. Bei der Motivwahl kann ein Gewässer als Landschaft im Vordergrund stehen, aber auch heimische Tiere und Pflanzen am oder im Lebensraum Wasser sind mögliche Motive. Einsendeschluss ist der 19. März 2016.

Mit diesem Wettbewerb nehmen das NRW-Umweltministerium und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung erneut ein wichtiges Naturschutz-Thema in den Fokus: Natürliche und naturnahe Seen, Bäche und Flüsse sind Lebensräume für viele Tier- und Pflanzenarten und ein wichtiger Baustein zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt. Zudem leisten Bäche und Flüsse und ihre Auen einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Doch Lebensadern für unser Naturerbe können sie nur sein, wenn sie auch über ein intaktes Ökosystem verfügen.

Als ersten Preis loben die Veranstalter 600 Euro aus, als zweiten 400 Euro und als dritten 300 Euro. Die neun Viertplatzierten erhalten jeweils 150 Euro. Bis zum 19. März 2016 können Fotografinnen und Fotografen ihre Fotos entweder auf einem Speichermedium oder per Email einsenden. Noch einfacher geht es mit der Upload-Funktion über das Internet.

Über die Siegerfotos entscheidet wieder eine Online-Abstimmung im Internet, die nach dem Wettbewerbsende freigeschaltet wird. Die zwölf Bilder mit der meisten Zustimmung werden prämiert und in einem Fotokalender für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden bei einer Veranstaltung im Haus der Stiftungen in Düsseldorf ausgezeichnet. Der jährliche Fotowettbewerb des NRW-Umweltministeriums wird bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimat- und Kulturpflege veranstaltet.

Weitere Informationen zum Fotowettbewerb:

www.fotowettbewerb.nrw.de

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen direkter Link zum Artikel