LKHarburg: Sieger im Gewässerwettbewerb

LKHarburg: Sieger im Gewässerwettbewerb
LKHarburg: Sieger im Gewässerwettbewerb

Die Sieger des diesjährigen Niedersächsischen Gewässerwettbewerbs „Bach im Fluss“ stehen fest:

Gewinner der „Bachperle 2018“ in der Kategorie „Hauptamt“ ist die Gemeinde Hilter a.T.W. für die Renaturierung des Borgloher Bachs, bei der ein verrohrtes Gewässer wieder an die Oberfläche geholt wurde und nun einen vielfältigen Lebensraum bietet.


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In der Kategorie „Ehrenamt“ ging die Bachperle an den Fischereiverein Colnrade e. V. für die Renaturierung des Beckstedter Bachs mit neuem Gewässerlauf und Flächen für eigendynamische Gewässerentwicklung und Wasserrückhalt in der Aue. Zusätzlich wurde auch in diesem Jahr der Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo- Umweltstiftung verliehen. Der Verein RegioKult-Regionale Kulturlandschaft wurde für das Projekt „LAUF-LOPAU-LAUF“ ausgezeichnet. Ausschlaggebendes Alleinstellungsmerkmal dieses fachlich sehr gelungenen Beitrages war die intensive Zusammenarbeit von unterschiedlichen Akteuren in diesem großen Verbundprojekt.

„Die große Vielfalt der Maßnahmen, die an Niedersachsens Fließgewässern umgesetzt werden, beeindruckt mich!“, sagte Umweltminister Olaf Lies angesichts der Wettbewerbsbeitrage. „Den haupt- und ehrenamtlich Tätigen möchte ich Danke sagen. Danke für Ihr Engagement und Ihre gelebte Freude, mit denen Sie die naturnahe Gewässerentwicklung Schritt für Schritt umsetzen und unsere Bäche und Flüsse Stück für Stück wieder zu dem machen, was sie einmal waren: Lebensraum für unzählige Arten und ein Ort, an dem Menschen gerne verweilen“, so der Umweltminister. Dr. Marco Trips, Präsident des Städte- und Gemeindebundes und amtierender Sprecher der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände, ergänzte: „Die Projekte des diesjährigen Wettbewerbes zeigen wieder einmal das sehr hohe Niveau bei der Umsetzung der Fließgewässerentwicklung in Niedersachen. Besonders beeindruckend sind die Tatkraft und der kooperative Einsatz vieler Menschen vor Ort und, was mich besonders freut, der Anteil beteiligter Kommunen an diesem Wettbewerb. Insgesamt sind alle Beiträge gute Beispiele, die zur Nachahmung anregen können und, wie es die vergangenen Wettbewerbe gezeigt haben, dieses auch tun.“

„Die gute Zusammenarbeit vieler Akteure und die dabei vorbildliche Einbeziehung von Umweltbildung in ein großes Gewässerentwicklungsprojekt der Heidelandschaft ist uns einen Sonderpreis wert. Wir hoffen, dass es Andere zur Nachahmung anregt“, ergänzt Karsten Behr, Geschäftsführer der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung. Der Gewässerwettbewerb wurde vom Niedersächsischen Ministerium für Umwelt, Energie, Bauen und Klimaschutz und der Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände Niedersachsens 2010 ins Leben gerufen und findet alle zwei Jahre statt. Ziel des Wettbewerbs ist es, im Sinne der EG-Wasserrahmenrichtlinie die Gewässerentwicklung in Niedersachsen zu fördern, gelungene Projekte der Fließgewässerentwicklung öffentlich zu präsentieren und die Vorbildfunktion guter Projekte zu nutzen. Verschiedene haupt- und ehrenamtliche Teilnehmer aus Kommunen, Verbänden oder Vereinen reichten insgesamt 22 Beiträge für den diesjährigen Wettbewerb ein.

Im August bereiste eine siebenköpfige Expertenjury zwölf ausgewählte Projekte in ganz Niedersachsen. Die Bewertung der Beiträge erfolgte anhand der ökologischen Wirksamkeit zur Verbesserung der Situation am Gewässer, der durchgeführten Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung sowie den realisierten Kooperationen und weiterer Faktoren. Auch beim 5. Gewässerwettbewerb war die Jury wieder sehr beeindruckt vom hohen fachlichen Niveau, mit der die Wettbewerbsteilnehmer die Ökologie in unseren Gewässern verbessern.

Die Beiträge des Wettbewerbs werden im nächsten Jahr von der Kommunalen Umwelt- AktioN U.A.N. in einer Broschüre veröffentlicht. Als Auszeichnung für die engagierte und vorbildhafte Arbeit der Teilnehmer und als Inspirationsquelle für zukünftige Akteure im Bereich der Gewässerentwicklung und für die Teilnehmer des dann 6. Niedersächsischen Gewässerwettbewerb im Jahr 2020. Anlage: Niedersächsischer Gewässerwettbewerb 2018

Kategorie „Hauptamt“

1. Preis: Gewinner der „Niedersächsischen Bachperle 2018 (Preisgeld: 500 Euro)

Gemeinde Hilter a.T.W. „Renaturierung des Borgloher Baches. Wir helfen dem Borgloher Bach!" Wegen ehemals kontaminiertem Wasser wurde zum Schutz der Weidetiere das Gewässer in den 60er Jahren verrohrt. Im Zuge einer Flurbereinigung wurde das Gewässer auf ganzer Länge des verrohrten Abschnitts naturnah und Durchgängig gestaltet und mit der Schaffung von Gewässerrandstreifen und begleitender Sekundäraue wieder ans Tageslicht und ins Bewusstsein der Bürger geholt. Die starke Einbindung einer Grundschule und ein liebevoll und künstlerisch gestalteter „Ruheplatz am Wasser“ runden diese Maßnahme ab.

2. Preis: (Preisgeld: 500 Euro) Hase

Wasseracht „Ökologische Umgestaltung des Schierenbachs“ Als Ausgleich für den Ausbau einer Autobahn konnten ein Fließgewässer auf langer Strecke mäandrierend in Anlehnung des alten Verlaufes in seinen natürlichen Zustand zurückgebracht und die Rückgewinnung auentypischer Lebensräume umgesetzt werden. Die Anbindung an temporäre Klein- und Amphibiengewässer mit hoher Überflutungshäufigkeit schafft neben Retentionsräumen für den Hochwasserfall auch Rückhalt, um nährstoffreiche Dränageabflüsse in den Bachlauf abzupuffern. Naturpädagogische Aktionen begleiten die stimmige Maßnahme.

3. Preis: (Preisgeld: 500 Euro)

Hunte-Wasseracht & Fischereiverein Wildeshausen „Gewässerentwicklung und Umweltbildung am Altonaer Mühlbach - Alle packen mit an" Durch den Einbau von Strömungslenkern, die zu einem gewundenen Verlauf und einer verstärkten Eigendynamik führen, wurden dem in weiten Teilen versandeten Mühlbach vielfältige Strukturen zurückgegeben. In Bereichen ohne Hartsubstanz wurden Totholz, Kies und Steine eingebracht. Zur Stabilisierung der Uferbereiche wurden in Teilabschnitten Erlen gepflanzt. An verschiedenen Stellen des Gewässers wurden zusätzlich Kiesbetten aufgeschüttet, mit denen die Voraussetzung für die Fortpflanzung kieslaichender Arten wie Lachs, Meerforelle und Neunauge geschaffen wurden. Zuvor verschwundene Arten konnten schon wieder auf den Kiesbänken beobachtet werden. Die dauerhafte Einbindung von Schülern in das Projekt rundet das Projekt ab.

Kategorie „Ehrenamt“

1. Preis: Gewinner der „Niedersächsischen Bachperle 2018 (Preisgeld 1.500 €)

Fischereiverein Colnrade e.V. „Renaturierung des Beckstedter Bachs“ Die Schaffung einer naturraumtypischen Bachstruktur mit vielfältigen Habitaten und einer angebundenen Sekundäraue war Ziel dieser Maßnahme. Dafür wurde das zuvor begradigte Gewässer in Teilbereichen durch einen naturnahen Verlauf ersetzt. Auf einer Breite von etwa 15 Metern wurde der anstehende Oberboden abgetragen und im Anschluss ein neuer, mäandrierender Gewässerverlauf profiliert. Durch den Einbau von Totholz und Kies sowie der Anpflanzung von gewässerbegleitenden Schwarzerlen wurde ein reichhaltig strukturierter Gewässerabschnitt geschaffen. Die Aufwertung des Lebensraumes Beckstedter Bach wird sich vor allem positiv auf kieslaichende Arten und die Wirbellosenfauna auswirken, wie erste Beprobungen bereits zeigen konnten.

2. Preis: (Preisgeld: 1.000 Euro)

Sportanglerverein Haren (Ems) e.V. „Seitengewässer am Mersbach“ Am Mersbach wurde ein naturnahes Seitengewässer angelegt, das den aquatischen Organismen als wichtiger Lebensraum zur Verfügung steht und besonders in Hochwasserphasen sowie im zeitigen Frühjahr einen wichtigen Rückzugsraum darstellt. Strukturgeber sind u.a. zwei gestürzte, in das Seitengewässer eingebrachte Erlen und die aufkommenden Wasserpflanzen, für die keine Unterhaltung vorgesehen ist. Das 1.500 m² große Seitengewässer ist über eine etwa 5 m breite Öffnung an den Mersbach angeschlossen. Zu den Uferbereichen läuft das Gewässer flach aus, um den an die Wasserwechselzone angepassten Tieren und Pflanzen einen geeigneten Lebensraum zu bieten.

3. Preis: (Preisgeld: 1.000 Euro)

Fliegenfischer- und Naturschutzgemeinschaft Nordheide e.V. „Strukturverbesserungsmaßnahmen und Ertüchtigung der Biozönose in der Este" Der Verein hat durch das Einbringen von kiesigem Sohlsubstrat einer weiteren Tiefenerosion der Este entgegengewirkt und gleichzeitig die Struktur des Gewässers verbessert. Eine Versandung der „neuen“ Kiessohle wird mittels Einengungen und Strömungslenkern aus gröberen Steinen und durch Totholzbuhnen entgegengesteuert, die die Strömungsturbulenz im Gewässer erhöhen und gleichzeitig auch der Böschungsstabilisierung dienen. Die gute Zusammenarbeit der Kooperationspartner und Anlieger über lange Zeit unterstreicht den Erfolg des Projektes.

Sonderpreis der Niedersächsischen Bingo-Umweltstiftung: (Preisgeld: 1.000 Euro)

RegioKult-Regionale Kulturlandschaft e.V. „LAUF-LOPAU-LAUF" In einem waldreichen Abschnitt eines trocken gefallenen Bruchs wurde ein zerfallener Kulturstau durch ein Umgehungsgerinne durchgängig gemacht. Zusätzlich wurden mehrere trockengefallene Fischteiche umgestaltet, um einer weiteren Versandung des Gewässers zu begegnen. Eine Anhebung des Grundwasserpegels führt zur Wiedervernässung des Bruchs zur Förderung standorttypischer Gehölze in der Aue. Die Vorbildliche Einbeziehung von Umweltbildung und dem SOS-Kinderdorf mit Blick in die Zukunft ist richtungsweisend entsprechend des Mottos “Lauf-Lopau-Lauf“.

LKHarburg: Sieger im Gewässerwettbewerb - Anhang 1
Landkreis Harburg