Minister Remmel: "Lebendige Gewässer erhalten neue Wanderwege für die Fische in Nordrhein-Westfalen"

Umweltminister informiert sich über die Herstellung der Fischdurchgängigkeit in der mittleren Ruhr

Wehre und Dämme in vielen Gewässern in NRW verhindern, dass Fische ungehindert Flüsse hinab und hinauf wandern können. Häufig entsteht hier ein Konflikt zwischen der Nutzung von fließenden Gewässern für die Stromerzeugung durch Wasserkraft und den Ansprüchen von Fischen, sich ungehindert in den Flüssen bewegen zu können.


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An der mittleren Ruhr wurden nun mehrere Fischtreppen an Wasserkraftanlagen fertig gestellt, die die Durchgängigkeit für Fische sicherstellen und gleichzeitig die Nutzung von Wasserkraft ermöglichen.

„Die menschlichen Eingriffe der Vergangenheit in Form von Begradigungen und Aufstau der Flüsse haben den wertvollen Lebensraum Wasser gerade in den Ballungszentren des Landes stark verändert“, erklärte Umweltminister Johannes Remmel auf der Station seiner Sommertour zum Thema „Lebendige Gewässer“. In Schwerte informierte er sich über die neue Fischtreppe am Wasserkraftwerk Hengsen. Gerade in stark durch den Menschen veränderten Gewässern müssen Fische lange Wanderwege in Kauf nehmen, um noch geeignete Lebensräume für die Nahrungssuche oder die Fortpflanzung finden zu können.

„Dass die Wasserwerke Westfalen die Fischaufstiege auch ohne direkte öffentliche Förderung realisiert haben, zeigt, dass hier ein verantwortungsvoller Umgang mit den Lebensgrundlagen der Menschen und eine ökologisch verträgliche Nutzung der Wasserkraft stattfindet“, sagte Remmel. Seit 2011 haben die Wasserwerke Westfalen ihre fünf Wasserkraftwerke mit Fischaufstiegen versehen, so dass die Ruhr jetzt wieder zwischen Witten und Fröndenberg auf mehr als 57 km für Fische durchgängig geworden ist.

„NRW ist ein Wasserland. Auf einer Länge von mehr als 50.000 Kilometern durchziehen Flüsse und Bäche unser Land. Sie sind die Lebensadern Nordrhein-Westfalens und als Garanten für die biologische Vielfalt unverzichtbar“, erklärte Remmel. Derzeit seien aber rund 60 Prozent der Gewässer in NRW erheblich verändert oder künstlich angelegt. Nur noch etwa sechs Prozent der Flüsse und Seen verfügen nach Untersuchungen des Landesumweltamtes (LANUV) über ein intaktes Öko-System – mit entsprechenden Folgen für die Tierund Pflanzenarten in und an den Gewässern. Von 51 heimischen Fischarten sind 16 akut bedroht oder bereits ausgestorben. „Unsere Gewässer verbinden Städte und Dörfer, prägen unser Landschaftsbild, sind Erlebnisräume, Trinkwasserreservoire und bedeutende Lebensund Entwicklungsadern für unsere faszinierende Artenvielfalt. Sie sind ein reichhaltiger Schatz, den wir bewahren und schützen müssen. Wir brauchen mehr lebendige Gewässer und die Landesregierung setzt genau hier an“, sagte Minister Remmel.

Der neue Fischaufstieg verfügt über eine Abfolge von 58 Wasserbecken mit geringen Gefälleunterschieden, die die Fische nacheinander durchschwimmen, um die 6 Meter Fallhöhe vom Fuße der Wasserkraftanlage bis ins Oberwasser überwinden zu können. Sprintstarke Fischarten, wie Bachforelle oder Barbe sind dabei generell im Vorteil. Heute sind die Anlagen so konzipiert, dass auch Kleinfische wie Groppe und Gründling den Weg nach oben schaffen.

Artenreiche, vielfältige Fischgemeinschaften zeigen letztlich den guten Zustand der Gewässer an und sind für Erholungssuchende und Angler eine wichtiger Grund an den Flüssen zu verweilen. Daher bemüht sich das Land Nordrhein-Westfalen mit dem Programm „Lebendige Gewässer“ die Qualität und die Durchgängigkeit unserer Flüsse wieder herzustellen.

„Lebendige Gewässer“ – Fotowettbewerb gestartet

Im Frühjahr haben die Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimatund Kulturpflege und das NRW-Umweltministerium ihren neuen Fotowettbewerb gestartet. Das Thema ist diesmal „Lebendige Gewässer“. Zugelassen sind digitale Fotografien, die Gewässer als Lebensräume von Tieren und Pflanzen abbilden. Bei der Motivwahl kann ein Gewässer als Landschaft im Vordergrund stehen, aber auch heimische Tiere und Pflanzen am oder im Lebensraum Wasser sind mögliche Motive. Einsendeschluss ist der 19. März 2016.

Mit diesem Wettbewerb nehmen das NRW-Umweltministerium und die Nordrhein-Westfalen-Stiftung erneut ein wichtiges Naturschutz-Thema in den Fokus: Natürliche und naturnahe Seen, Bäche und Flüsse sind Lebensräume für viele Tierund Pflanzenarten und ein wichtiger Baustein zum Erhalt unserer biologischen Vielfalt. Zudem leisten Bäche und Flüsse und ihre Auen einen wichtigen Beitrag zum Hochwasserschutz. Doch Lebensadern für unser Naturerbe können sie nur sein, wenn sie auch über ein intaktes Ökosystem verfügen.

Als ersten Preis loben die Veranstalter 600 Euro aus, als zweiten 400 Euro und als dritten 300 Euro. Die neun Viertplatzierten erhalten jeweils 150 Euro. Bis zum 19. März 2016 können Fotografinnen und Fotografen ihre Fotos entweder auf einem Speichermedium oder per Email einsenden. Noch einfacher geht es mit der Upload-Funktion über das Internet.

Über die Siegerfotos entscheidet wieder eine Online-Abstimmung im Internet, die nach dem Wettbewerbsende freigeschaltet wird. Die zwölf Bilder mit der meisten Zustimmung werden prämiert und in einem Fotokalender für das Jahr 2017 veröffentlicht. Die Preisträgerinnen und Preisträger werden bei einer Veranstaltung im Haus der Stiftungen in Düsseldorf ausgezeichnet. Der jährliche Fotowettbewerb des NRW-Umweltministeriums wird bereits zum zweiten Mal gemeinsam mit der Nordrhein-Westfalen-Stiftung Naturschutz, Heimatund Kulturpflege veranstaltet.

Weitere Informationen zum Fotowettbewerb: www.fotowettbewerb.nrw.de 

Weitere Informationen:

Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen direkter Link zum Artikel