Nationales Moorschutzprogramm notwendig

Minister Backhaus begrüßt Abschluss des Weltklimavertrages

Die Pariser Klimakonferenz endete am Wochenende mit einem Erfolg: 195 Staaten haben sich auf einen Klimavertrag geeinigt. Dieser Vertrag stellt die Grundlage des zukünftigen globalen Klimaschutz dar. Ziel ist es, die Erderwärmung auf 1,5 °C zu begrenzen.


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„Der Vertrag ist sicher ein großer Erfolg im Kampf gegen den Klimawandel! Viel wird nun aber davon abhängen, diesen global gültigen Vertrag auf die Gegebenheiten der einzelnen Regionen und Länder zu übersetzen. Mecklenburg-Vorpommern hat zwar auch seine Hausaufgaben zu erledigen, sehe ich allerdings schon recht gut aufgestellt“, so Dr. Till Backhaus, Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz MV.

Eine der Herausforderungen stellen trocken gelegte Moore dar. Moore nehmen weltweit zwar nur 3% der Landfläche ein, speichern jedoch zweimal mehr Kohlenstoff als alle Wälder der Erde. Werden Moorböden entwässert, emittieren sie Treibhausgase in bislang weithin unterschätztem Maßstab: In Deutschland werden 75% der Moore landwirtschaftlich genutzt und dafür entwässert. Diese Moorflächen stellen nur 6% der landwirtschaftlichen Nutzfläche dar, sind jedoch für mehr als ein Drittel (37%) aller Emissionen aus der Landwirtschaft (inkl. Tierhaltung) verantwortlich. In MV sind trocken gelegte Moore der mit Abstand größte Emittent von klimaschädlichem CO2. „Wir müssen die Klimaleistung der Moore wesentlich höher in der Prioritätenliste stellen. Dazu brauchen wir dringend ein deutschlandweites Moorschutzprogramm. Mit den MoorFutures, dem weltweit ersten Kohlenstoffzertifikat auf der Basis von Moorwiedervernässungen, haben wir bereits gezeigt, was möglich ist, wenn Politik, Gesellschaft und Wirtschaft an einem Strang ziehen“, unterstrich Dr. Backhaus.

So wurden durch den Verkauf von MoorFutures bereits etwa 400.000 Euro für die Wiedervernässung des Polder Kieve akquiriert. Die Wiedervernässung des Polder Kieve führt zu Emissionsminderungen von über 14.000 Tonnen Kohlendioxid.

Auch ist es gelungen, mit der Waldaktie mehr als 700.000 Euro an privaten Mitteln für die Aufforstung von Wäldern einzunehmen. „Dieses Geld fließt direkt in unsere Klimawälder“, betont der Minister. „Der aufwachsende Wald bindet Kohlendioxid aus der Atmosphäre und verringert damit sogar die Konzentration!“ Die in Mecklenburg-Vorpommern angelegten Klimawälder werden etwa 60.000 Tonnen Kohlendioxid binden.

Weiteres, auch wirtschaftlich nutzbares Klimaschutzpotential, sieht Minister Backhaus in der Paludikultur: „Die Bepflanzung geeigneter nasser Standorte etwa mit Erlen bietet vielfältige Möglichkeiten, den Anbau und die Nutzung von Biomasse im Sinne des Klimaschutzes voranzutreiben. Klimaschutz darf sich nicht allein auf technische Lösungen beschränken. Wir müssen Lösungen, die die Natur uns anbietet, stärker berücksichtigen. So hat der ´Kohlenstoffspeicher Moor´ bereits eine Jahrtausende währende erfolgreiche Umweltverträglichkeitsprüfung absolviert. Welche Technik kann das von sich behaupten?“

Hintergrund:

Waldaktie (www.waldaktie.de) und MoorFutures (www.moorfutures.de) sind in Mecklenburg-Vorpommern entwickelte Klimaschutzinstrumente, die es jedem Interessierten ermöglichen, sich für den Klimaschutz zu engagieren. Die Paludikultur (www.paludiculture.uni-greifswald.de/de/index.php) zielt auf den Biomasseanbau auf wiedervernässten Moorstandorten. Der Streuobstgenussschein (www.streuobstgenussschein.de) ist ein alternatives Finanzierungsinstrument, welches den Erhalt der biologischen Vielfalt verfolgt.

Nationales Moorschutzprogramm notwendig - Anhang 1
Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Mecklenburg-Vorpommern direkter Link zum Artikel