Neue Ölsperre an der Elbe für Notfall bereit

Schmidt: Beispiel für gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit

Umweltminister Thomas Schmidt begrüßt die Fertigstellung des stationären Unfallbekämpfungspunktes an der Elbe bei Hřensko (Tschechische Republik), der heute (28. April 2016) feierlich in Betrieb genommen wurde. „Diese neue Anlage ist ein weiteres gutes Beispiel für die sehr gute grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen Sachsen und Tschechien und ein Beleg dafür, dass wir die Verantwortung für unsere Umwelt gemeinsam wahrnehmen“, sagt der Umweltminister.


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„Mit Hilfe der Anlage können die tschechischen Behörden in Zukunft die Ausbreitung von zum Beispiel Heiz- und Schmieröl, Benzin und Diesel, die bei Unfällen in die Elbe gelangt sind, bis nach Sachsen besser verhindern. Damit verstärkt der Unfallbekämpfungspunkt die Wirksamkeit der tschechischen Maßnahmen, die bisher bei einem Unfall mit gewässergefährdenden Stoffen ergriffen wurden.“

Die Anlage besteht aus stationären und mobilen Elementen. Auf beiden Uferseiten der Elbe, auf der deutschen und der tschechischen, wurden Verankerungen eingebaut, an denen die Ölsperre bei Bedarf festgemacht werden kann. Auf der tschechischen Seite wurde außerdem die Zufahrt an die Elbe angepasst und die Einsatzfläche umzäunt. Im Ernstfall wird die Feuerwehr Děčín die Ölsperre von dort aus aufbauen. Die notwendigen Materialien, wie die 270 Meter lange Ölsperre selbst, einschließlich Zubehör, Ölsammler und Ölabscheider, Behälter zur Aufbewahrung der wassergefährdenden Stoffe sowie ein Anhänger mit Aufbau zum Transport der Technik, wurden angeschafft und der Feuerwehr Děčín zur Nutzung übergeben. Die Errichtung des Unfallbekämpfungspunktes, einschließlich der materiellen Ausstattung, kostete den tschechischen Wasserwirtschaftsbetrieb „Povodi Labe“ 5,3 Millionen Tschechische Kronen (ca. 195 000 Euro).

Seit 1991 werden im Rahmen des „Internationalen Warn- und Alarmplans Elbe“ an die Elbe-Anrainer sogenannte „SOS-Elbe-Meldungen“ verschickt, wenn es zu Unfällen mit wassergefährdenden Stoffen gekommen ist. „Dieses System funktioniert in der Praxis sehr gut“, so Schmidt. „Ich danke der tschechischen Seite, dass unsere Behörden und Einrichtungen stets unverzüglich über jeden Vorfall informiert werden und sich so auf mögliche Auswirkungen aus sächsischem Gebiet vorbereiten können.“ Eine Auswertung der Internationalen Kommission zum Schutz der Elbe (IKSE) zu den entsprechenden Meldungen zwischen Januar 2007 und Dezember 2015 ergab, dass bei ca. 70 Prozent der Ereignisse Erdölprodukte und andere schwimmende Stoffe in die Elbe gelangt waren. Diese lassen sich gut mit einer Ölsperre auffangen.

Im tschechischen Einzugsgebiet der Elbe befinden sich mehrere Industriebetriebe, die mit diesen Stoffen umgehen. Die Ölsperre wird in Zukunft dabei helfen, mögliche Schäden von Havarien in Flora und Fauna zu minimieren. „Davon profitieren aber nicht nur Natur und Wasserwirtschaft sondern auch die Tourismusregion Sächsische Schweiz-Pirna-Dresden und der Nationalpark Sächsische Schweiz“, so der Minister abschließend. „Deshalb ist die Einrichtung dieses Unfallbekämpfungspunktes nicht hoch genug zu loben.“

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