Neuer Stauraumkanal soll Regenwasser im Leipziger Süden zwischenspeichern

Zum Schutz der Umwelt: Leipziger Wasserwerke investieren 6,3 Millionen Euro | Riesiger Bohrer gräbt 330 Meter lange Kanaltrasse

Hightech unter der Erde: Für einen neuen Stauraumkanal an der Wundtstraße haben die Leipziger Wasserwerke einen Riesenbohrer unter die Erde geschickt. Gesteuert wird der Riesenbohrer von einem Tiefbaufachmann. Wie im Bergbau sorgt er dafür, dass das abgebaute Erdreich nach dem Fräsen des Bodens über ein Förderband zum Startschacht abtransportiert wird. Pro Tag schafft der Bohrer etwa zehn Meter.


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Entstehen wird ein 3,15 Meter breiter Tunnel, in den zeitgleich die neuen Kanalrohre aus Stahlbeton eingezogen werden. "In einem ersten Schritt wird sich der tonnenschwere Bohrer rund 290 Meter in Richtung Richard-Lehmann-Straße graben. Später folgen noch einmal 40 Meter unter der Wundtstraße hindurch", erläutert Projektleiterin Andrea Bauer von den Leipziger Wasserwerken. Vorteil des grabenlosen Verfahrens: Die Wundtstraße muss dazu nicht aufgegraben und voll gesperrt werden.

Entlastung für Kanalnetz und Umwelt

Auf der riesigen Baustelle beidseits der B2 wird an drei Schwerpunkten gleichzeitig gearbeitet.

Bau eines neuen Mischwasserstaukanals: Entlang der stadteinwärtigen Richtung sowie unter der B2 entsteht ein mehr als drei Meter breiter Staukanal. Er ersetzt einen alten Kanal aus dem 19. Jahrhundert. Außerdem wird eine Druckleitung gebaut, die später das aufgefangene Mischwasser zurück zur Fockestraße befördern soll.

Bau eines neuen Entlastungsbauwerks: Das unterirdische Bauwerk auf der landwärtigen Seite der B2 schließt an den Stauraumkanal an. Es regelt, wie viel Wasser zwischengespeichert werden kann und sichert das Kanalnetz vor Rückstau bei Hochwasser aus der Pleiße. Ferner befindet sich darin die Pumpstation für die Druckleitung.

Sanierung des Pleißemühlgrabendükers: Die Untertunnelung des Pleißemühlgrabens haben die Wasserwerke bereits im vergangenen Jahr saniert. Die besondere Technik hier: In die beiden je zwei Meter starken Dükerröhren wurde ein mit Kunstharz getränkter Schlauch eingezogen, der später aushärtete.
Die Wasserwerke setzen das 6,3 Millionen Euro teure Projekt nicht nur aus Gründen der optimierten Betriebsführung, sondern insbesondere auch aus Aspekten des Umweltschutzes um. Benötigt werden die Anlagen, um bei starkem Regen Mischwasser aus dem 2. südlichen Hauptsammler in der Fockestraße aufzunehmen.

"Der neue Staukanal ermöglicht es, das Mischwasser aufzufangen und später über die Druckleitung zurück zur Fockestraße zu leiten, von wo aus es zeitverzögert ins Klärwerk Rosental gelangt. Dieses Prinzip führt zur Entlastung des Mischwassernetzes im Starkregenfall und zur Entlastung der Pleiße", betont Mathias Wiemann, Leiter des Unternehmensbereiches Netze der Wasserwerke. Der neue Stauraumkanal sorge in Kombination mit dem Entlastungsbauwerk am Ende der Einstaustrecke dafür, dass insgesamt weniger Mischwasser in die Pleiße abgeleitet werden muss. Wiemann: "Damit gelingt es uns, die sensiblen Gewässer und die Umwelt noch besser zu schützen."

Kommunale Wasserwerke Leipzig GmbH direkter Link zum Artikel