Neuer Trinkwasserhochbehälter in Lind

Kleinwind- und Photovoltaikanlage in Betrieb

Mit der Inbetriebnahme des neuen Wasserhochbehälters Lind ist ein elementarer Baustein zur Neuordung der Wasserversorgung im Versorgungsgebiet des Zweckverbandes Wasserversorgung Eifel-Ahr verwirklicht worden. Der Staatssekretär des rheinlandpfälzischen Umweltministeriums, Dr. Thomas Griese, Landrat Dr. Jürgen Pföhler als zuständiger Verbandsvorsteher, Dr. Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord, Theo Waerder, Geschäftsführer der Betriebsführerin SWB Regional und Werkleiter des Zweckverbandes, sowie zahlreiche Gäste haben den Hochbehälter sowie eine Kleinwind- und Photovoltaikanlage offiziell am Freitag, 17. Juli, in Betrieb genommen.


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Der neue Hochbehälter ersetzt vier ortsnahe Hochbehälter, die den Anforderungen einer zeitgemäßen Trinkwasserversorgung nicht mehr genügten. Der neue Hochbehälter fasst 300 Kubikmeter, wovon 100 Kubikmeter als Brandreserve dienen und damit auch die Löschwasserversorgung deutlich verbessern. Die Ausführung erfolgte als Stahlbeton-Brillenbehälter mit zwei Rundkammern.

Um seine ökologische Eigenstromversorgung zu erhöhen, aber auch um neue Wege zur unabhängigeren Stromversorgung wichtiger Infrastrukturen zu gehen, hatte sich der Zweckverband Wasserversorgung Eifel-Ahr entschlossen, auf dem neu erstellten Trinkwasserhochbehälter in Lind zusätzlich eine Kleinwindanlage sowie eine Photovoltaikanlage zu errichten.

Dieses einmalige Projekt, das unter anderem auch vom Fraunhofer-Institut für Windenenergie und elektrische Systemtechnik (IWES) begleitet wurde, soll Möglichkeiten zur dauerhaften Energieversorgung mittels alternativer Energien auch für zentrale Strukturen der Daseinsvorsorge aufzeigen.

Landrat Dr. Jürgen Pföhler ist als zuständiger Verbandsvorsteher von dieser Vorgehensweise überzeugt: „Als Verantwortliche sehen wir es als unsere Verpflichtung an, alle Möglichkeiten einer alternativen Energieversorgung zu prüfen. Dass wir hiermit neue und unbekannte Wege gehen, sehen wir als besondere Herausforderung und Chance, aber auch als Motivation. Das Projekt ist zugleich ein weiterer Baustein auf dem Weg des Kreises Ahrweiler zur 100 Prozent Erneuerbare Energie-Region."

Das Pilotvorhaben wird vom Umweltministerium des Landes Rheinland-Pfalz finanziell gefördert und konnte Dank der Zustimmung der Ortsgemeinde Lind an diesem Standort errichtet werden.

In Abstimmung mit den Unteren und Oberen Landespflegebehörden sowie dem Fledermausexperten Dr. Andreas Kiefer vom Arbeitskreis Fledermausschutz Rheinland-Pfalz wurde das Projekt angepasst, um einen entsprechenden umweltverträglichen Betrieb zu gewährleisten. So haben sich die Verantwortlichen statt einer ursprünglich vorgesehenen herkömmlichen Windanlage (Horizontalanlage) für eine Vertikalanlage entschieden. Nach derzeitigen Einschätzungen soll diese deutlich verträglicher für Fledermäuse und Vögel sein. Dies wird nun am Standort wissenschaftlich begleitet und ausgewertet. Hierzu ist an dem 24 Meter hohen Mast der Kleinwindanlage ein so genannter Batcorder auf ca. 12 Meter Höhe montiert, der alle Fledermausbewegungen rund um die Anlage aufzeichnet.

„Unser ökologisches Produkt Trinkwasser wollen wir möglichst auch ökologisch erzeugen, transportieren und hierbei auch Eingriffe in die Natur minimieren sowie Schäden für diese abwenden," beschreibt Theo Waerder, Geschäftsführer der Betriebsführerin SWB Regional und Werkleiter des Zweckverbandes, die grundsätzliche Ausrichtung des Projekts.

Dies war auch der Grund dafür, dass alles an einem Standort realisiert wird, um den Flächenverbrauch zu reduzieren. Derzeit befindet sich die Kleinwindkraftanlage im Probebetrieb, um die Betriebsbedingungen zu optimieren und mögliche Beeinträchtigungen zu minimieren.

Landrat Dr. Pföhler erwartet zeitnah belastbare Ergebnisse, zum Beispiel auch zum Fledermausschutz: „Nur wenn wir bereit sind, uns neuen Herausforderungen zu stellen, wird es uns gelingen, unsere Daseinsvorsorge im Einklang mit der Natur zu optimieren. Unser Projekt ist ein Weg in diese Richtung."

Insgesamt wurden am Standort des Hochbehälters sowie für die Transportleitung von und zum Hochbehälter rund 1,8 Millionen Euro investiert. In Verbindung mit veränderten Leitungssystemen wird die gesamte Wasserversorgung in der Region optimiert, um auch auf demografische Veränderungen zukünftig dynamisch reagieren zu können.

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