Neuer Umgang mit Regenwasser

Betrifft Klimawandel: „Strukturplan Regenwasser 2030“ reagiert auf veränderte Niederschlagsverhältnisse

Der Klimawandel wird Hamburg mehr Starkregen bringen. Das hat der Deutsche Wetterdienst vorhergesagt. Um möglichen Überschwemmungen und überlaufenden Sielen besser zu begegnen, soll künftig immer weniger Regenwasser in die städtische Kanalisation fließen. Stattdessen soll der Regen in Hamburg künftig vor Ort zurück gehalten, versickern oder verdunsten. Das ist eines der Ergebnisse, die das Gemeinschaftsprojekt RegenInfraStrukturAnpassung (RISA) erarbeitet hat.


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Gewitterschauer oder Platzregen können dazu führen, dass die Hamburger Siele überlaufen. Bei Mischsielen kann dann Regenwasser zusammen mit mit Toilettenabwasser in die Hamburger Bäche und Flüsse gelangen. Um dies zu vermeiden, wird es konkrete Maßnahmen zur Anpassung der bisherigen Entwässerungssyteme geben. Für 2016 sind u.a. im Ohlendorffs Park in Volksdorf sowie in der Schimmelmannallee in Wandsbek Baumaßnahmen geplant. Für diese Projekte, die beispielgebend für weitere sein sollen, stellen die Behörde für Umwelt und Energie und HAMBURG WASSER rund 1,4 Mio. Euro zur Verfügung.

Umweltsenator Jens Kerstan erklärt dazu: „Der Klimawandel ist in Hamburg bereits angekommen. Wir müssen in den nächsten Jahren aktiv werden, um unsere Stadt an die Veränderungen anzupassen. Der Schutz vor Überflutungen bei Starkregen gehört dazu. Nur gemeinsam wird es gelingen, die Regenwasserbewirtschaftung vernünftig zu gestalten. Der Strukturplan 2030 gibt hierfür wertvolle Hinweise. Die ersten Maßnahmen können Beispiele sein für weitere ähnliche Anpassungen in unserer Stadt.“

Michael Beckereit, Geschäftsführer HAMBURG WASSER, ergänzt: “Hamburg war die erste

Stadt auf dem europäischen Kontinent, die eine zentrale Kanalisation bekommen hat. Nun sollten wir auch die ersten sein, die ein modernes Regenwassermanagement in die Stadtentwicklung integrieren. Das Projekt RISA hat dafür wichtige Weichen gestellt.”

In Volksdorf kommt es nach heftigem Regen in der Straße Wiesenhöfen zum Rückstau von Regenwasser, weil dieser nicht schnell genug über die Kanalisation abfließen kann. Abhilfe soll eine Anpassung des nahe gelegenen Ohlendorffs Parks schaffen. Auf der dortigen Wiese vor der Ohlendorff’schen Villa wird der natürliche Tiefpunkt genutzt, um überschüssiges Regenwasser aufzunehmen, versickern zu lassen und damit unkontrollierte Überflutungen in der Straße Wiesenhöfen zu verhindern. Das Gelände wird so gestaltet, dass das Wasser nur kurzfristig in der Wiese eingestaut wird und dann versickert. Ansonsten steht die Wiese weiter als Spiel- und Liegefläche zur Verfügung. Auch in Wandsbek wird der Überflutungsschutz dadurch gestärkt, dass private sowie öffentliche Flächen von der Kanalisation abgekoppelt werden. Gleichzeitig wird dadurch auch ein Beitrag zur Anpassung an den Klimawandel geleistet, da die gesteigerte Verdunstung besonders an heißen Sommertagen einen kühlenden Effekt hat.

Die Projekte in Wandsbek und Volksdorf sind Teil des „Strukturplans Regenwasser 2030“, den das Projekt RISA jetzt als Abschlussbericht vorgelegt hat. Dieser enthält disziplinen- und behördenübergreifende Weichenstellungen und Empfehlungen für den künftigen Umgang mit Regenwasser in Hamburg. RISA wurde 2009 als kommunales Gemeinschaftsprojekt von HAMBURG WASSER und der damaligen Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt gestartet, um auf die zunehmenden Zielkonflikte zwischen Klimawandel, Verkehrsentwicklung, Wohnungsbau, Wasserwirtschaft und Stadtentwässerung zu reagieren.

Mit dem notwendigen Bau von bis zu 8000 neuen Wohnungen pro Jahr sowie der Erschließung von Gewerbeflächen geht eine zunehmende Verdichtung und damit Versiegelung von Flächen einher. So werden 0,36 Prozent der Hamburger Landesfläche jährlich als Siedlungs- und Verkehrsflächen ausgewiesen. Gleichzeitig droht infolge des Klimawandels zukünftig häufiger Starkregen. Beides belastet die bestehenden Entwässerungsinfrastrukturen.

Der Strukturplan Regenwasser 2030 fasst die Ergebnisse der fünfjährigen Projektarbeit zusammen und steht unter www.risa-hamburg.de zum Download zur Verfügung.

Neuer Umgang mit Regenwasser - Anhang 1
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